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Thron der Wölfe

THRON DER WÖLFE

Buch / Fantasy

Zu diesem Buch kam ich eher durch Zufall. Der Titel erschien mir interessant, daher meldete ich mich für die Rezension an; aber ich kannte von Paula Volsky bis dahin noch gar nichts. Als ich das 600SeitenExemplar schließlich in der Hand hielt, legte ich es denn auch erst einmal einige Wochen zur Seite. Dann fing ich an zu lesen, machte aber nach Seite 70 erst einmal Pause. Bei meinem damaligen Streß bedeutete das nicht unbedingt, das Buch sei schlecht. Aber wäre ich außergewöhnlich gefesselt gewesen, hätte ich sicherlich trotz allem weitergelesen.
Wieder vergingen drei Wochen. Dann raffte ich mich endlich dazu auf, die "Pflichtaufgabe" zu erfüllen und siehe da, es war plötzlich keine mehr. Nach Seite 75 kam die Handlung nämlich so richtig in Fluß und ließ mich nicht mehr los. Ich las weiter, so oft ich nur zehn Minuten Zeit dazu hatte. Mein Urteil: ein sehr gutes FantasyBuch mit einem schönen Schluß und zwei interessanten Charakteren.
Einer davon ist Varis, jüngster Bruder des Herrschers Hurna von Rhazaulle. Dieser absolute Monarch trägt den Titel "Ulor" so genannt nach einem mythischen weißen Wolf, welchem es gelingt, alle seine Brüder im Kampfe zu besiegen. Dann übernimmt er die Macht, und dies kennzeichnet das Ende des Winters. Seiner Herrschaft entspricht die des Ulor. Varis freilich hat nie eine Chance, Herrscher zu werden. Er ist buchstäblich der allerletzte in der Thronfolge nach Hurna, dessen Kindern, dem mittleren Bruder Breziot und abermals dessen Kindern. Zudem gilt Varis als Schwächling, und einige Krankheiten plagen ihn; zum Beispiel kann er ohne seine dunkle Brille kein Tageslicht vertragen. So bleibt er obwohl intelligent und belesen nur eine Randfigur am Hofe. Hurna übergeht ihn bei einem Amt, daß ihm eigentlich zustünde, und für Breziot ist er nur eine Zielscheibe bösen Spottes. Gedemütigt zieht Varis sich daraufhin in die Abgeschiedenheit der Berge zurück, auf den Familienstammsitz. Dort aber lernt er den verrückten Clotl kennen, einen seinerzeit sehr fähigen Nekromanten. Und er entdeckt seine eigene Begabung für die streng verbotene Kunst der Nekromantie, der Beschwörung und Beherrschung von Gespenstern also ... Was folgt, sieht der Leser natürlich sofort voraus.
Auf der Gegenseite stehen am Ende nur noch Cerrov und Shalindra, die Kinder von Breziot. Ihre Mutter hat sie ins Ausland bringen lassen, damit sie dem Zugriff des lieben Onkels entgehen. Auf dessen Mordanschläge hin trennt man die Geschwister und verbirgt sie an geheimen Orten. Vor allem für Shalindra bricht nun eine lange Zeit der Abgeschlossenheit an, in der sie auf der BibliotheksFestung von Fruce ihre Bildung eher unfreiwillig vervollkommnet. Aber dann entdeckt sie sonderbare Aktivitäten eines Teils der Bibliothekare, und das hat Folgen nicht nur für sie selbst, sondern auch für den Endkampf um den Thron von Rhazaulle ...
Varis und Shalindra von der Psyche dieser beiden Figuren vor allem lebt das Buch, die übrigen sind nur Statisten. Wir erleben, wie Varis immer tiefer in die Abhängigkeit von seinen magischen Stimulantien gerät, wie die Magie für ihn zur Droge wird; und wir entdecken, daß Shalindra, die ihren Onkel eigentlich hassen müßte, sich über ihre Gefühle für ihn gar nicht recht im klaren ist. Vielleicht ist es mehr als nur ein bloßer Zufall, daß die beiden sich sehr ähnlich sehen? Jedenfalls gelingt Paula Volsky eine interessante Variation über das alte Thema vom "bösen" Thronräuber und vom Kampf der "Guten" gegen ihn. Trotz aller seiner Verbrechen scheint Varis nicht nur böse zu sein, und Shalindra ist keineswegs die gute "lichte Jungfrau", die sich ihm entgegenstellt ... Vor allem das Ende wirkt ebenso glaubhaft wie offen; ohne daß die Autorin ausdrücklich eine Fortsetzung nahelegt, kann sie eine folgen lassen. Eine Fortsetzung, die ich mir keineswegs entgehen lasse, sollte sie je geschrieben werden.

.The Wolf of Winter, © by Paula Volsky 1993, übers. v. Irene Holicki 1995, 600 S., DM 19,90

11. Nov. 2006 - Peter Schünemann

Der Rezensent

Peter Schünemann

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