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Digitaler Albtraum

DIGITALER ALBTRAUM

Buch / Fantasy

Thorsten Hunsicker
Digitaler Albtraum
Shadowrun 82
Fantasy Productions, Erkrath, 2/2008
TB, SF, 978-3-89064-123-2, 21021, 287/900
Titelillustration von Karsten Schreurs
www.fanpro.com
www.grobi-grafik.de/

Von allen Rollenspielsystemen der letzten zwanzig Jahren hat „Shadowrun” wohl die geringsten Veränderungen erlitten. Zwar hat es ein paar Anpassungen und Neuerungen gegeben, die heutige Entwicklungen berücksichtigen, alles in allem ist das das Spiel aber eine wilde Mischung aus Magie und Technik, Fantasy und Cyberpunk geblieben. Schon die zweite Generation lässt sich von dem gar nicht einmal so realitätsfernen Hintergrund begeistern, zumal der Stil durch Filme wie „Matrix” heute zu einem festen Bestandteil der Popkultur geworden ist.
Der besondere Reiz an „Shadowrun” ist zudem, dass das System und die groben Vorgaben für die Hintergrundwelt zwar aus Amerika stammen, die Mutterfirma es aber den Lizenznehmern überlassen hat, Abenteuer und Hintergrundbände selbst zu gestalten. Dementsprechend viele Romane der FanPro-Reihe sind auch in Deutschland angesiedelt.

München hat sich verändert. Aus der gutbürgerlichen und zugleich extravaganten Stadt der Schönen, Reichen und Bedeutenden ist ein schmutziger Sprawl geworden, über den immer wieder schwere Unwette hinwegtoben. Diese wirken sich jedoch nicht nur auf der Oberfläche aus, auch im Untergrund und hinter den Kulissen geht es hoch her.
Seit bekannt geworden ist, dass eine neue Generation von genetisch Veränderten dazu fähig ist, sich auch ohne technische Hilfsmittel in die weltweite Matrix einzuklinken, ist eine wahre Hexenjagd ausgebrochen. Denn wie leicht könnten diese neuen Metamenschen Gewalt über die schwächeren Normalos gewinnen. Immer wieder kommt es in den Elendsvierteln deshalb zu Aufständen und Hetzjagden.
Einige Runner sind sich allerdings sicher, dass die Menschen nicht selbst in Panik geraten sind, sondern von Unbekannten dazu getrieben wurden. Hat vielleicht sogar der Renraku-Konzern, der sich in München festzusetzen versucht, seine Finger im Spiel?
Sie versuchen nun herauszufinden, was wirklich dahinter steckt und geraten dabei in einen höchst gefährlichen Run, der sie zu ständig wechselnden Loyalitäten zwingt. Einmal mehr gilt die höchste Maxime der Shadowrunner: Traue niemandem.
Viel zu leicht kann das Bündnis mit dem Feind des Feindes in sein Gegenteil umschlagen und man selber als Sündenbock für alle da stehen. Das trifft auch auf einen Reporter zu, der bei sich seinen Recherchen plötzlich im Mittelpunkt des ganzen Ärgers wieder findet.

Worum es eigentlich wirklich geht, verrät Thorsten Hunsicker auch am Ende des Romans nicht unbedingt. Aber bis man zu dieser Erkenntnis gelangt, erhält man einen rasant geschriebenen Roman, in dem eine Menge passiert und man die Gruppe Technomancer erstmals besser kennen lernt.
Die Figuren bleiben naturgemäß ein wenig flach, sind aber gut von einander zu unterscheiden, während die Handlung, die zunächst viel versprechend anfängt, im Verlauf des Romans leider verliert, da sich der Autor in kleine Widersprüche verstrickt und die eine oder andere Ebene zu ungeschickt mit den anderen verbindet.
Zudem verwendet er sehr viele rollenspielspezifische Begriffe, die es Nicht-Rollenspielern schwer machen, die Handlung überhaupt zu verstehen.
Deshalb ist Thorsten Hunsickers Debütwerk zwiespältig zu betrachten. Einerseits zeigt er gute Ansätze, andererseits auch noch große Unsicherheit beim Zusammenfügen der Handlung.

Letztendlich ist „Digitaler Albtraum“ ein Roman von einem „Shadowrun“-Fan für andere begeisterte Rollenspieler. Er bietet gerade ihnen einen interessanten Hintergrund für die neu eingeführten Technomancer, wird dadurch aber auch zu speziell um andere SF-Leser wirklich begeistern zu können.

09. Jul. 2008 - Christel Scheja

Der Rezensent

Christel Scheja

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