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Der letzte Traumwanderer
Inhalt:
„Wer die Träume beherrscht, beherrscht auch die Menschen“
Dieser Satz ist die Kernaussage von Christoph Lodes Trilogieauftakt.
Die Despotin Lady Sarka hat nur ein Ziel: Sie will die Menschen beherrschen. Darum nimmt sie Jackon, den letzten Traumwanderer unter ihre Fittiche, um ihn für ihre Zwecke zu missbrauchen. Der Junge hat sich als Schlammtaucher in den Kanälen unter Bradost seinen Unterhalt verdienen müssen. Die anderen Kanalbewohner meiden ihn, weil er magische Fähigkeiten besitzt. Als Sarka, die mit ihren Spiegelmännern Bradost beherrscht, dahinterkommt, lässt sie ihn von dem Krähenmann Corvas entführen und in ihren Palast bringen.
Neben Jackon ist der Straßenjunge Liam, der seinen Vater verloren hat und nach dessen letztem Willen das „Gelbe Buch von Yro’Dar“ sucht, der zweite wichtige Hauptprotagonist. Aus seiner Sicht wird der Roman auch erzählt. Corvas hat seinen Vater getötet, während er entkommen konnte. Mit Hilfe des Erfinders Quindal schleicht er sich in Sarkas Palast ein, wo sich sein und Jackons Weg kreuzt.
Die dritte wichtige Rolle hat der Alb Lucien inne. Er ist einer der letzten seiner Art, denn in einer Welt der Menschen und Maschinen, in der die Magie zusehends schwindet, ist auch für die Alben kein Platz mehr. Doch diese sind für die Träume der Menschen von großer Bedeutung.
Meinung:
Die drei Protagonisten, die Antagonistin Sarka und auch alle Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet und glaubwürdig. Ihre Entwicklungen, ihre Beweggründe, ihr Denken und Fühlen sind zu jeder Zeit nachvollziehbar. Mir persönlich hat Lucien am besten gefallen, weil er auf mich sehr edel und ab und an etwas melancholisch gewirkt hat.
Das sprachliche Niveau ist eher schlicht, was bei einem Roman, der in der Hauptsache für Jugendliche gedacht ist, aber durchaus seine Berechtigung hat. Dadurch lässt sich das Buch flüssig lesen und die Geschichte schreitet rasch voran.
Anspruchsvoll gestaltet sich hingegen die Handlung. Es wird eine kontinuierliche Spannung aufgebaut, der Plot hat wenig Längen und ist atmosphärisch dicht. Die Handlungsstränge der drei Hauptpersonen sind gut nachvollziehbar und laufen peu a peu zueinander.
Vom Genre ist „Der letzte Traumwanderer“ eine Mischung aus Fantasy und Steampunk. Sowohl Fabelwesen und Magie als auch Luftschiffe und Alchemie finden hier ihren Platz und greifen stimmig ineinander.
Aufmachung:
Das Cover ist atmosphärisch-düster und sehr ansprechend. Der Einband robust gearbeitet. Schrift und Spiegel sind sauber und sehr gefällig. Verbunden mit dem angenehmen Stil von Christoph Lode eine wahre Lesefreude.
Fazit:
Sehr gelungener Auftakt einer Trilogie, der alles bietet, was man sich von einem spannenden Fantasy-Roman wünscht. Die Steampunk-Elemente empfinde ich persönlich als tollen Bonus. Absolut lesenswert!
17. Aug. 2012 - Tanya Carpenter
Der Rezensent
Tanya Carpenter

* 17. März 1975
Website: http://www.tanyacarpenter.de
Total: 78 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen
Tanya Carpenter stellt sich vor:
Die Autorin wurde am 17. März 1975 in Mittelhessen geboren, wo sie auch heute noch in ländlichem Idyll lebt und arbeitet. Die Liebe zu Büchern und vor allem zum Schreiben entdeckte sie bereits als Kind und hat diese nie verloren.
Ihr erster Roman „Tochter der Dunkelheit̶...
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Träume
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