Elfenfluch
Der Bardenlehrling Jack lebt mit seinen Eltern und seiner außergewöhnlich hübschen Schwester Lucy in einem kleinen Dorf und genießt (nach den Abenteuern in dem vorherigen Band Drachenmeer) ein friedliches und beschauliches Dasein bis ein Zwischenfall zur Neufeuerzeremonie ungeahnte Ereignisse ins Rollen bringt, die nicht nur ihn aus seinem Leben und letztlich seiner Welt reißen.
Um seine von Elfen entführte Schwester Lucy zu retten, geht er zusammen mit dem ebenso talentierten wie hässlichen Mädchen Pega in die Welt des Schönen Scheins hinüber nur um dort festzustellen, dass weder die Elfen noch die anderen Bewohner ihres Landes das sind, was sie vorgeben zu sein. Und das gleiche gilt für Lucy, die er nach langer Suche und mit der Hilfe machtvoller, aber teilweise auch skurriler und sonderbarer Verbündeten schließlich wieder findet. Die Rettungsaktion nimmt nicht den erwarteten, jedoch nichtsdestotrotz einen guten Ausgang.
Das Buch Elfenfluch hat alles, was eine unterhaltsame Fantasy-Geschichte braucht: Spannung und Mystik, rätselhafte Wesen und Welten, die richtige Mischung aus Schrecken, Humor und Staunen und vor allem sehr schön gemachte Personen mit nachvollziehbaren Hintergründen und Motivationen sowie stimmungsvolle Beschreibungen von Landschaften, Orten und Geschehnissen.
Nancy Farmer gelingt es virtuos, die Legenden und Mythen Europas mit ihren Feenwesen, mit nordischer Mythologie und ganz realer Geschichte zu verweben, so dass ein in sich schlüssiges und harmonisches Gesamtbild entsteht. Obwohl die Helden des Buches zumeist Kinder sind, ist Elfenfluch sicherlich nicht nur ein Genuss für das jüngere Lesepublikum, sondern bietet aufgrund der interessanten Geschichte und des sehr angenehmen Schreibstils auch Erwachsenen einige Stunden unterhaltsamer Lektüre.
Es ist kein High Fantasy mit epischen Schlachten und blutrünstigen Monstren, doch gerade weil der Fokus auf einer kleinen Schar abwechslungsreicher Helden liegt, die in der Geschichte genug Raum für ihre Entwicklung haben, fühlt man sich in dem Buch schnell zu Hause.
Nancy Farmer mag mit Elfenfluch kein komplettes Neuland betreten, sondern weitgehend bei klassischen Motiven und Geschichten bleiben, doch tut sie dies auf eine gekonnte und wunderbare Weise, die das Buch sehr empfehlenswert macht. (BvdB)
18. Jan. 2009 - Britta van den Boom
Der Rezensent
Britta van den Boom

Total: 26 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen
Britta van den Boom wurde 1970 in Wilhelmshaven geboren und ist als unter dem Pseudonym Sylke Brandt als Autorin besonders im Bereich Kurzromane aus den Genre Fantasy und ScienceFiction tätig.
Sie schreibt an den Science Fiction Serien "Rettungskreuzer Ikarus" (Atlantis-Verlag), "Erde2000" (Mohlberg Verlag) und "Ren Dha...
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