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Ihr Mann, der Zombie

IHR MANN, DER ZOMBIE
IHR MANN, DER ZOMBIE

Jason Dark, Thomas Tippner
Hörbuch/Hörspiel / Horror

Romantruhe

Geister-Schocker Hörspielserie: Folge 3
1 Audio-CDs, 57 Minuten
ISBN: 978-394081222-3

Aug. 2009, 1. Auflage, 8.95 EUR
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Kiro Mason ist ein Serienmörder, der bereits 13 junge Frauen dem Satan opferte. Jill soll als Nächste dran glauben, doch der Polizist Steve Kelly verhindert die Bluttat. Der verletzte Mason begeht Selbstmord, sein, dem Bösen geweihter Dolch verschwindet spurlos. Zwei Monate später schiebt der frisch gebackene Polizeicaptain, Steve Kelly, Nachtschicht, als er den ebenso sonderbaren, wie beängstigenden Anruf einer jungen Frau namens Armina erhält. Die Anruferin warnt Kelly vor ihrem Mann Kiro Mason, der als Zombie zurückgekehrt ist, um Rache an dem Polizisten und seiner Familie zu nehmen. Rita, Kellys Frau, ist allein zu Hause und wartet auf die gemeinsame Tochter. Doch Mason, der Zombie, ist bereits auf dem Weg zu den Kellys…

Meinung:

Der Name Jason Dark sorgt noch immer für reißenden Absatz und lässt oftmals vergessen, dass die Geschichten allenfalls seichte Unterhaltung darstellen, die häufig sogar unlogisch und stilistisch mangelhaft sind. Doch wer die Hörspielserie GEISTERJÄGER JOHN SINCLAIR aus dem Hause WortArt kennt, der weiß, dass man auch aus schwächeren Romanen gute Hörspiele machen kann. Insbesondere dann, wenn man sich traut, die Romanvorlage an den nötigen Stellen umzugestalten und Ecken und Kanten abzufeilen. Glücklicherweise erkannte man diese Notwendigkeit auch bei Romantruhe Audio, wusste aber auch, dass man aus einem trashigen Gruselroman, keinen Deluxe-Thriller zaubern kann und schuf so eine herrlich unterhaltsame Schauergeschichte, die stellenweise sogar den Charme der legendären Tonstudio Braun-Kassetten erreicht. Im Roman vergehen zwischen dem Selbstmord von Kiro Mason und seiner Rache 13 (!) Jahre, ohne dass logisch erklärt wird, warum. Außerdem wird der Handlungsort von Los Angeles nach London verlegt, wobei außer Acht gelassen wurde, dass es in England die Polizeidienstgrade Lieutenant und Captain nicht gibt. Ein netter Gag ist der Einschub, wo Steve Kelly Hilfe bei Oberinspektor Sinclair sucht, aber nur einen gewissen Suko an den Apparat bekommt, der ihm verrät, dass man einen Zombie am besten mit Silberkugeln zu Leibe rückt. Dummerweise wird im weiteren Verlauf der Geschichte nicht mehr auf die Silberkugeln eingegangen und Suko sieht keinen Anlass in den Fall einzugreifen. An dieser Stelle hätte man das Gespräch mit den Worten, Sinclair und Suko seien in einem Auslandseinsatz, beenden sollen. Leider wurde auch das Finale umgeschrieben, dass bei Dark zu den stimmigsten und unheimlichsten Passagen des kompletten Romans gehören. Dafür unterhält das Hörspiel mit einer düsteren Szene in der der Killer ein weiteres Opfer findet. Die Idee den Zombie stückweise verfaulen zu lassen und so unter Zeitdruck zu setzen sorgt für einen gewissen Ekelfaktor. Trotz der unübersehbaren Mängel der Geschichte entsteht durch die atmosphärische Inszenierung ein gelungenes und kurzweiliges Hörvergnügen. Da wäre zum einen die gefällige Spieldauer von knapp 58 Minuten, die weder zu kurz noch zu lang geraten ist. Der Soundtrack erinnert sicherlich nicht rein zufällig an John Carpenters Kompositionen zu seinen Erfolgsfilmen „Halloween“ und „The Fog“. Peter Lerf (Gigaphone) steuerte die Musikuntermalung bei und sorgt für ein entsprechendes Gruselgefühl. Seinen Reiz entwickelt das Hörspiel aber erst durch die hervorragende Besetzung. Helgo Liebig stellt erneut seine Fähigkeiten als Erzähler unter Beweis, während der Killer von Hans Krumpholz dargestellt wird. Die raue Stimme des Mimen passt ideal zu der Figur des übertrieben gezeichneten Bösewichts, der mit seinen plakativen Äußerungen frappant an so manchen Schurken der Tonstudio-Braun-Sinclairs erinnert. Dabei entwickeln sich bisweilen schon satirische Qualitäten, wenn Kiro Mason wie ein Kesselflicker flucht, als sein letztes Opfer ihm als Untote die Tour vermasselt. Der Geisterjäger in Spe wird von Thomas Danneberg gesprochen, der in seiner Rolle so glaubhaft herüberkommt wie eh und je. Schon in der GESPENSTER-KRIMI-Episode „Das Dämonenhaus“, durfte er die heißen Kartoffeln aus dem Feuer holen. „Die Schatzjägerin“ Marion von Stengel macht auch als Polizeigattin Rita eine gute Figur, respektive Stimme, während Karen Schulz Vobach als Tochter Susan eine schlichtweg geniale Darbietung zum Besten gibt. Herrlich gelangweilt und angeekelt kommt Tanja Dohse rüber, die allerdings als Zombie den Trashfaktor enorm in die Höhe schraubt. Äußerst gelungen ist die Szene zu Beginn, als der Mörder auf dem Friedhof verscharrt wird. Das liegt vor allem an Mario Hassert und Udo Schenk, die als Totengräber für das richtige Gruselflair sorgen. Jens Wendland erkennt man dank Stimmenverzerrung als Teufel kaum wieder, und doch gelingt ihm als Satan ein gelungener Auftritt. Dank dieser großartigen Sprecher wird aus Jason Darks Zombie-Posse ein unterhaltsames Hörspiel auf Trashniveau. Warum die zierliche Armina, wunderbar gespielt von Juliane Ahlemeier, allerdings den Unsympathen Kiro heiratet wird auch nicht logischer erklärt.

Aufmachung:

Mit dieser Folge präsentiert Romantruhe Audio das neue Outfit der GEISTER-SCHOCKER Hörspiele und trägt dem Inhalt auch äußerlich Rechnung. Gegenüber den schlichten Booklets der ersten beiden Folgen, wirken die neuen Cover fast überladen, vermitteln aber unverkennbar einen fast schon comichaften Charme. Gewollt plakativ kommen die Geschichten mit Untertiteln „Rache aus dem Reich der Toten“ oder „Rollende Köpfe für Satan“ daher und zeigen dem Käufer was ihn erwartet. Das neue Layout wird mit Sicherheit auffallen und als netten Bonus ergeben die Vorderseiten der Inlays, wenn man die CDs der Reihenfolge nach in das Regal stellt, den GEISTER-SCHOCKER-Schriftzug. Ein Hinweis darauf, was sich Romantruhe Audio für die kommenden Jahre vorgenommen hat.

Fazit:

Trash pur! Jason Darks mangelhafter Zombie-Schmöker wird, dank herausragender Sprecher und einer stimmungsvollen Musik, zum kurzweiligen Gänsehaut-Thriller, der stellenweise den Charme eines Tonstudio Braun-Produkts erreicht.

25. Aug. 2009 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2567 Rezensionen
März 2018: 3 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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