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Das böse Zimmer, Teil 1
In diesem Moment drehte sich Scott plötzlich zu mir um, blickte mich durchdringend an und fragte: "Kennen Sie den Darkside Park?" In den ersten Sekunden war ich zu perplex um zu reagieren doch dann verneinte ich zögernd. Daraufhin wandte der Junge seinen Blick ab und murmelte: "Tobey ist jetzt dort. Der bleiche Mann hat ihn mitgenommen." INHALT:Der Psychotherapeut Dr. Frank Morgan, gerade vor einer ruinierten Ehe nach Porteville geflohen, tritt seinen Dienst am dortigen Kennedy Medical Center an. Einer seiner ersten Patienten ist Scott Harrison, ein kleiner Junge, der nach drei Tagen Abwesenheit im Wald umherirrend wieder aufgefunden wurde. Sein Freund - Toby Jenkins - bleibt verschwunden.10 Jahre nach den Ereignissen um Scott Harrison geschieht ein weiterer unerklärlicher Vorfall. Matt Breuers, ein Musiker, der aufrund seiner Klaustrophobie eingewiesen wurde, zeigt plötzlich eine unerklärliche Panik, als er ein Möbelprospekt sieht. Er behauptet, in dem dort abgebildeten Zimmer gewesen zu sein und erwähnt - wie Scott Harrison - ebenfalls einen bleichen Mann. Mit Hilfe eines Polizisten nimmt sich Frank Morgan nochmals die Fallakten von Scott Harrison vor. Dabei stößt er auch auf Rechechen von Stuart Falkner, dem ehemaligen Bibliotehkar von Porterville. Faulkners Akten beschäftigen sich mit ungeklärten Vermisstenfällen in der Umgebung. Seit der Gründung Portervilles 1877 sind 45 Personen verschwunden von denen nur 4, psychich gestört, wieder aufgetaucht sind. Dr. Morgan stößt außerdem auf Aufzeichungen von Indianerriten und unerklärliche Vorkomnisse in dem Gebiet, in dem die Menschen verschwunden sind. MEINUNG:DAS BÖSE ZIMMER ist eine Story reinsten lovecraftschen Wassers. Beginnend mit dem Ende, an dem bereits etwas schreckliches geschehen ist ("Es mutet wie bittere Ironie an, dass dieser ganze Irrsin in vollkommemner Unschuld seinen Anfang nahm."), gefolgt von Andeutungen ("Im Rückblick erscheint manche Erkenntnis geradezu erschreckend trivial.") und Recherchen, die allesamt Teile eines großen Puzzles sind. Alles Stilmittel, die der Meister des Horrors verwendet hat und durch die seine Geschichten ihre faszinierenden Wirkung erhalten haben. Ohne zunächstkonkreter zu werden, gewinnt Porterville zunehmend bedrohlichere Züge.Diese zweite Folge zeigt, wohin der Weg geht. Wie in der Fernsehserie TWIN PEAKS stürmen immer neue Informationsschnipsel auf den Hörer ein. Neue Puzzleteile vergrößern das Bild, bekannte Teile erscheinen plötzlich in einem anderen Licht. Und dennoch ist das große Geheimnis noch lange außer Reichweite. Neben dem allgegenwärtigen Darkside Park bestehen hier schon Schnittmengen zum INTERVIEW MIT ED (Möbelprospekt). An sich harmlose Dinge, die durch die unerklärlichen Vermisstenfälle plötzlich das Stigma des Bedrohlichen bekommen. DAS BÖSE ZIMMER besticht neben der inhaltlichen Stärke durch die Form. Auch hier stand offensichtlich Lovecraft Pate. Eine leicht antiquierte Sprache und die häufige Verwendung von Adjektiven zeugen davon. Auch eine surreale, David Lynch-artige Traumszene trägt dazu bei. DARKSIDE PARK gehört zweifellos der neuen Hörspielgeneration an, die sich nicht damit zufrieden geben, einzelne Geschichten zu erzählen. Hier werden Erzählstränge geschickt verwoben. Der Hörer wird zum Detektiv und besinnt sich zwangsläufig auf früher gehörtes. Nichst scheint unwichtig und gerade noch Beiläufiges gewinnt schon in der nächtsten Geschichte überraschend Bedeutung. Und über allem schwebt das verbindende Element des Darkside Parks. Eckart Dux (*1926) ist Schauspieler und Synchronsprecher und hat u.a. bereits Jack Lemmon, James Stewart, Steve Martin und Michael Caine seine Stimme geliehen. Hier verkörpert er stimmlich perfekt, den Psychotherapeut Frank Morgan, den eigentlich so leicht nichts aus der Ruhe bringt und den man sich als Baum von einem Mann vorstellt. Ebenso überzeugend vermittelt Eckart Dux aber auch die leichte Panik, die Frank Morgan am Beginn von DAS BÖSE ZIMMER erfasst hat. 11. Nov. 2009 - Elmar Huber Der RezensentElmar Huber![]() Total: 674 Rezensionen (* 1972) kann sich noch dunkel an den "phantastischen Film" im Nachtprogramm des ZDFs erinnern, der damals (nicht zuletzt aufgrund des Zeichentrickvorspanns) schon eine gewisse Faszination ausübte. [Zurück zur Übersicht] |
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