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Storm Warning

FSK-Freigabe STORM WARNING

(Originaltitel: Storm Warning)

Regie: Jamie Blanks

Koch Media
DVD/Blu-ray - Horror
FSK: ab 18, ca. 77 min.
Status: Jetzt bestellen erhältlich

STORM WARNING hält sich nicht lange mit einer Vorgeschichte auf und steigt quasi sofort auf Pias und Robs Weg zum Hafen ein. Nach wenigen Filmminuten hocken bereits beide in einem Ruderboot, dunkle Wolken ziehen auf und die nächstliegende Möglichkeit, rettendes Land zu erreichen führt nach French Island. Fast ebenso schnell erreicht das Pärchen das Anwesen der drei Rednecks, denen ein zartes Stück Fleisch wie Pia gerade recht kommt. Zumindest latent steht diese Bedrohung ständig im Raum. Tatsächlich werden beim Duschen die Klamotten der „Gäste“ entwendet, es gibt einige verbale Entgleisungen und es wird gern und oft mit Messer oder Gewehr gefuchtelt. Dazu einige Psycho-Spielchen und Erniedrigungen, die allerdings ihr Wirkung beim Zuschauer nicht verfehlen. Nachdem es doch zu körperlichen Misshandlungen gekommen ist, werden Pia und Rob für die Nacht in der Scheune eingesperrt. Dort ersinnt Pia einen sehr kreativen Rache und Fluchtplan, bei dem vieles zum Einsatz kommt, was in einer ordentlichen Redneck-Scheune so zu finden ist. Schließlich ist sie auch die Künstlerin. Überhaupt erweist sich Pia als die Einsatzfreudigere wenn es darum geht, ihren Peinigern den erhobenen Mittelfinger zu zeigen.
Überhaupt ist STORM WARNING reduziert auf Wesentliche, was sich in der kurzen Laufzeit von rund 80 Minuten und der Konzentration auf fünf Schauspieler an einem festen Ort spiegelt. Auch obligatorische Schlussszenen bleiben aus; der Film endet einfach nach dem Tod der drei Rednecks (womit ich wohl nicht zu viel verrate) und der Flucht von Pia und Rob. Auf wie auch immer geartete Szenen, die den Zuschauer quasi aus dieser Hölle „entlassen“ wartet man vergeblich.

Regisseur Jamie Blanks baut ab dem Zeitpunkt, da unser Pärchen die Brüder bei ihrem nächtlichen Ausflug beobachten, permanent Druck auf. Obwohl über weite Strecken keine Handgreiflichkeiten passieren, hat sich STROM WARNING das Prädikat Terror-Film redlich verdient. Leider ist die Charakterisierung von Pia und Rob sehr oberflächlich ausgefallen, so dass sich das Mitleid, besonders mit dem durch Passivität glänzenden Rob, in Grenzen hält. Leider hat Robert Taylor gemäß Drehbuch gar keine Chance in seiner „Bedächtiger Anwalt“-Rolle zu glänzen. Anders sieht es mit Frankreich-Export Nadia Farès aus, die in ihrer Heimat bereits in DIE PURPURNEN FLÜSSE und DAS TÖDLICHE WESPENNEST aufgefallen ist. Sie bringt ihren natürlichen, französischen Charme mit ist allerdings kein hohlköpfiges Bikini-Babe sondern eine gestandene Frau. Allgemein ist positiv zu bemerken, dass Jamie Blanks keine Twentysomethings auf seine Tour de Force schickt, sondern schätzungsweise Enddreißiger.


Im Allgemeinen schneiden die Australier in der Disziplin „Terror“ derzeit ganz gut ab und produzieren fernab von Hollywood in schöner Regelmäßigkeit verlässliche Genrebeiträge, die hierzulande meist als DVD-Premiere ankommen. Genannt seinen hier der oft zitierte und international erfolgreiche WOLF CREEK (gibt es dazu eigentlich noch keinen zweiten Teil?), GONE, BLACK WATER, ROGUE – IM FALSCHEN REVIER und aktuell COFFIN ROCK.

Regisseur Jamie Blanks wurde bekannt durch den ersten Teil von DÜSTERE LEGENDEN und SCHREI, WENN DU KANNST. Beides Filme der ersten Slasher-Revival-Welle im Kielwasser von Wes Cravens SCREAM. Vermutlich musste er sich dort noch einigen Hollywood-Vorgaben beugen, denn diese sehen aus, wie vom Reißbrett. STORM WARNING, der in Blanks Heimatland Australien produziert wurde, ist schon wesentlich dreckiger und unbequemer geraten. Im Bezug auf Blanks nächstes Werk, das Remake des kleinen Aussie-Öko-Kult-Shockers LONG WEEKEND, das ihm auch beträchtliches Kritikerlob einbrachte, sind die Anfangsszenen von STORM WARNING sehr interessant. Blanks inszeniert die Bootsfahrt durch die Allee der Mangrovenwälder sehr bedrohlich und mit ungewöhnlichen Kameraperspektiven vor einem düstergrauen Himmel, so dass das Boot von Pia und Rob wirkt, wie die sprichwörtliche Nussschale, die von den Bäumen bedroht wird. Einen nicht unbeträchtlichen Teil an der Wirkung dieser Szenen hat auch die Musik, die ebenfalls von Jamie Blanks geschrieben wurde. In dieser Beziehung ist Blanks noch kein John Carpenter aber auf dem besten Weg dahin.

29. Mar. 2010 - Elmar Huber

Der Rezensent

Elmar Huber
Deutschland

Total: 674 Rezensionen
März 2018: 10 Rezensionen

(* 1972) kann sich noch dunkel an den "phantastischen Film" im Nachtprogramm des ZDFs erinnern, der damals (nicht zuletzt aufgrund des Zeichentrickvorspanns) schon eine gewisse Faszination ausübte.
Literarische Phantastik-Leseversuche folgten mit John Sinclair, Professor Zamorra und Stephen King. Auf der nachfolgenden Suche nach...

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