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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit
Inhalt:
Für die sieben Kinder Thondras wird es im zweiten Teil der Fantasy-Saga ernst. Bei vielen wissen sie nun, wer Freund und wer Feind ist, bei manchen können sie sich nach wie vor nicht sicher sein. Sie beschließen, sich zu trennen und jeder bei seinen Leuten um Hilfe und Unterstützung zu bitten. Doch es kommt anders, als sie von Soldaten des Königs verfolgt werden. Ihnen bleibt nur die Flucht übers Meer zu den Piraten. Von dort segeln sie dann später zurück zum Festland, bleiben aber vorerst beisammen und suchen bei den Familien der einzelnen Freunde nach Verbündeten. In den schneebedeckten Bergen von Ursann bricht Falkann in einen See ein. Ariac rettet ihn zwar, doch es steht nicht gut um den jungen Adligen. Mühsam gelingt es den Freunden, ihn bis zur Burg von Saliahs Eltern zu bringen, wo er gesund gepflegt wird. Von dort reisen die Sieben weiter zu Falkanns Eltern, wo sie weiteren Intrigen auf die Spur kommen und wieder fliehen müssen. Falkanns Bruder Hyldor hat die Herrschaft an sich gerissen und verrät seinen Bruder und dessen Freunde an König Scurr. Bei der Flucht entdeckt Ariac im Stall seinen Hengst Nawárr, den Worran, sein verhasster Ausbilder in Ursann, übel zugerichtet hat. Natürlich nimmt er das Tier mit, das jedoch außer ihm und Rijana niemandem mehr vertraut.
Die Situation ist vor allem für Ariac weiterhin schwierig, der immer wieder an sich selbst zweifelt. Doch damit ist er nicht allein. Auch Falkann trägt schwer an seiner Schuld, einst beinah für Ariacs Tod verantwortlich geworden zu sein, als er Berater Flanwon auf Balmacann tötete und es dann Ariac in die Schuhe schieben wollte. Dass Ariac ihm das Leben gerettet hat, macht diese Schuld nur schwerer.
Während der Weiterreise geraten die Freunde in einen Hinterhalt und müssen sich trennen. Ariac und Falkann bleiben zusammen, werden aber schließlich von mehreren Blutroten Schatten bedrängt. Falkanns Pferd ist am Ende seiner Kräfte und Ariacs Hengst Nawárr lässt ihn nicht aufsteigen. Da Ariac Falkann nicht allein lassen will, sieht dieser schließlich nur einen Ausweg. Er gesteht Ariac den Verrat von einst, um ihm zu zeigen, dass er es nicht wert ist, wenn Ariac sein Leben für ihn opfern würde. Doch zu Falkanns Überraschung, versteht Ariac ihn und verzeiht ihm. Verzweifelt und beschämt darüber, treibt Falkann schließlich Nawárr in die Flucht, damit wenigstens Ariac außer Gefahr ist.
Falkann und Saliah kommen beide bei den folgenden Scharmützeln ums Leben, für die Freunde bricht eine Welt zusammen, denn nun scheint alles verloren. Doch Thondra schickt sie wieder zurück und gibt ihnen eine zweite Chance. Falkann erfährt auf der anderen Seite, dass er bislang immer der Verräter unter den Sieben war. Eine Tatsache, die ihn schwer bedrückt, zumal er ja mit dem Verrat an Ariac offenbar wieder diesen Pfad zu beschreiten droht. Er gesteht auch den anderen Freunden, was er getan hat und jeder zeigt ebensoviel Verständnis und Vergebung wie Ariac selbst. Außer Rijana. Sie begegnet Falkann fortan mit Hass und Misstrauen, was diesen tief verletzt. Rudrinn gesteht Saliah, dass er sie liebt und es kaum ertragen konnte, als er dachte, er habe sie für immer verloren. Die beiden werden ein ungleiches Paar.
Wenig später müssen sich die Freunde abermals trennen und Ariac besteht darauf, dass Rijana diesmal nicht bei ihm bleibt. Da sie nach Arrowan-Art heiraten wollen, wird es Zeit für ihre Trennungsmonate, die traditionell bei den Arrowan vor einer Eheschließung eingehalten werden müssen. Doch an der Küste erwartet Ariac und seine Begleiter eine böse Überraschung. König Scurr hat auf seinen Schiffen Feuerkatapulte und vernichtet ganze Küstenregionen. Die Nachricht erreicht die zurückgebliebenen Freunde zu spät und sie finden am Ort des Geschehens nur noch Nawárr, mit schlimmen Verbrennungen, und Ariacs Schwert. Von ihm selbst keine Spur. Man hält ihn für tot, nur Rijana glaubt daran, dass er noch lebt. Und tatsächlich, Ariac wurde von Scurrs Männern geschnappt und auf dessen Burg gebracht. Dort bricht der große Zauberer, nachdem Ariac allen Folter- und Verhörmethoden widersteht, mit Magie den Willen des jungen Mannes, lässt ihn an seiner Seite in die Schlacht reiten und befiehlt ihm, Rijana zu töten. Doch die Macht der Liebe ist stärker und es gelingt Rijana, Ariac von dem bösen Zauber zu befreien, ehe er sie wirklich tötet. Doch Ariac fürchtet nun um seine Freunde und ist überzeugt, jederzeit wieder in den Bann von König Scurr zu geraten. Er verlässt die anderen ohne ein Wort. Rijana ist darüber so tief verletzt, dass sie schließlich Falkann heiratet.
Für eine kurze Weile scheint Ruhe einzukehren. Die Freunde ahnen nicht, dass Ariac mit seinem Schwert zum König der Elfen geritten ist, um es dort weihen zu lassen. Denn nur dann kann er Scurr damit besiegen. Doch der Elfenkönig Thalien erklärt ihm, dass dazu die Kraft der Sieben benötigt wird und schickt ihn zurück. Allerdings gibt er ihm Amulette mit, die vor der Kraft König Scurrs schützen sollen, sodass Ariac keine Angst mehr haben muss, für seine Freunde zur Gefahr zu werden.
Der Schock bei seiner Rückkehr ist groß, als er erfährt, dass Rijana Falkann geheiratet hat. Dennoch respektiert er diese Entscheidung, während Rijana sie inzwischen zutiefst bereut. Falkann ist außer sich vor Eifersucht und droht erneut zum Verräter zu werden. Die Rivalität ist beständig spürbar, auch als Saliah entführt wird und man gemeinsam, mit Hilfe von Zwergen und Elfen, zu ihrer Rettung eilt.
Die Spannungen unter den Sieben und die Tatsache, dass sie in der Unterzahl gegenüber Scurrs mächtigem Heer aus Menschen, Orks und Trollen sind, werfen kein günstiges Licht auf die bevorstehende Schlacht. Und noch etwas anderes droht der Welt, wie die Elfen sie wissen lassen. Das Ende der Zeit. Wenn Valwahir, der große Adler, am Himmel erscheint, werden nur die letzten heiligen Orte der Elfen noch sicher sein vor der völligen Vernichtung. Es wird Zeit, Einigkeit zu schaffen. In der großen Halle von Thaliens Schloss vereinen die Sieben ihre Kräfte, um Ariacs Schwert die Macht zu verleihen, König Scurr und den Geist des bösen Zauberers Kâar, der ihm innewohnt, ein für allemal zu schlagen. Und Falkann trifft eine schwerwiegende Entscheidung.
Die Schlacht wird sehr dramatisch, hält einige Überraschungen und Schreckmomente parat, doch am Ende siegt natürlich das Gute.
Das Ende der Zeit schließt nahtlos an den Vorgänger-Roman an, hat allerdings im direkten Vergleich einige Schwächen. So wirkt gerade der Anfang sehr konstruiert. Häufige Sichtwechsel innerhalb einer Szene verwirren. Wortwiederholungen häufen sich diesmal und der Charakter von Saliah ist so oft empört, dass sie dem Leser zuweilen wie eine nervige Zicke erscheint. Rudrinn begeht einige Male einen Charakterbruch, was seine Glaubwürdigkeit schmälert. Man mag dies vielleicht auf seine Beziehung zur vornehmen, adligen Saliah zurückführen, doch ist der Wechsel zwischen Pirat und sich anpassendem Geliebten manchmal so derb, dass er wie ein Pantoffelheld wirkt. Das finde ich sehr schade. Der Spannungsbogen jedoch bleibt während der gesamten Story konstant. Es gibt viele Einzelkonflikte, was die Geschichte sehr lebendig macht. Es steigert sich kontinuierlich bis zum großen Showdown, der sehr exakt auf den Punkt gebracht wird. Keine unnötige Länge und Hinauszögern, aber auch kein Hast, schnell zum Ende zu kommen. Die finale Schlacht ist sehr gut ausgearbeitet und der Weg dahin abwechslungsreich und interessant. Was mich persönlich etwas enttäuscht hat und mir nicht ganz glaubwürdig erschien, war Falkanns Verhalten am Ende, denn es widerspricht in meinen Augen zu sehr seinen Handlungen im Verlauf des Romans, war aber offenbar nötig, um die komplette heile Welt eines All Age Fantasy-Romans einzuhalten.
Fazit:
Inhaltlich stimmig und spannend. Sprachlich und stilmäßig einige Schwächen gegenüber dem Vorgänger. Die bereits erwähnten Charaktereinbrüche bei Saliah und Rudrinn und das für meinen Geschmack zu stark verschönte Ende. Im direkten Vergleich muss ich hier ein paar Pünktchen abziehen. Aber unterm Strich logisch, durchdacht und fesselnd, auf jeden Fall lesenswert für jeden, der All Age Fantasy mag.
01. Mai. 2010 - Tanya Carpenter
Der Rezensent
Tanya Carpenter

* 17. März 1975
Website: http://www.tanyacarpenter.de
Total: 78 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen
Tanya Carpenter stellt sich vor:
Die Autorin wurde am 17. März 1975 in Mittelhessen geboren, wo sie auch heute noch in ländlichem Idyll lebt und arbeitet. Die Liebe zu Büchern und vor allem zum Schreiben entdeckte sie bereits als Kind und hat diese nie verloren.
Ihr erster Roman „Tochter der Dunkelheit̶...
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