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Dread

FSK-Freigabe DREAD

(Originaltitel: Dread)

Regie: Anthony DiBlasi

Tiberius Film
DVD/Blu-ray - Horror
FSK: ab 18, ca. 90 min.
Status: Jetzt bestellen erhältlich

Stephen (Johnny Depp-lookalike: Jackson Rathbone aus TWILIGHT) sucht nach einem Thema für seinen Abschlussfilm an der Uni. Als er den undurchsichtigen aber faszinierenden Quaid (wie ein junger Willem Dafoe: Shaun Evans) kennenlernt, schlägt dieser ihm vor, für seinen Film Menschen nach ihren größten Ängsten zu befragen. Schnell differieren die Meinungen, wie weit man dabei gehen darf. Sieht Stephen noch in erster Linie sein Filmprojekt und vor allem seinen Abschluss, ist Quaid. in seiner wachsenden Entschlossenheit, die „Angst an sich“ zu studieren, bald nicht mehr zu stoppen. Er intrigiert, manipuliert und setzt seine Probanden schließlich ganz bewusst Situationen aus, in denen sie sich ihren ärgsten Schrecken gegenüber sehen.


War es in filmischer Hinsicht lange Zeit still um Clive Barker, kamen nun mit THE MIDNIGHT MEAT TRAIN, BOOK OF BLOOD und eben DREAD kurz hintereinander gleich drei Verfilmungen von Barkers Bücher des Blutes-Short-Stories auf den deutschen DVD-Markt. Pate für DREAD stand die Story MOLOCH ANGST aus dem zweitem Buch des Blutes, die eindeutig den Einfluss Edgar Allan Poes erkennen lässt. Hier wie da werden Personen mit ihren größten Ängsten konfrontiert. Doch wo die Vorlage sich etwas verzettelt – unter anderen erfolgt eine ungünstige zeitliche Unterbrechung der Handlung – bleibt DREAD konzentriert.
Die erste Stunde verläuft noch vergleichsweise harmlos, doch dann zieht Regisseur und Drehbuchautor Anthony diBlasi die Spannungsschraube umbarmherzig an, was nicht ganz unblutig von statten geht. Dies mündet schließlich in ein hartes und unappetitliches, wenn auch konsequentes Finale. Die vergleichsweise wenigen blutigen Szenen sind keines Wegs selbstzweckhaft und werden auch nicht bis auf den letzten Tropfen ausgereizt. Im Gegenteil, es gelingt DREAD, den eigentlichen Schrecken in die Köpfe des Zuschauers zu projizieren. Und genau das macht doch einen richtig guten Horrorfilm aus.

Während die männlichen Hauptfiguren sich ein emotionales Duell liefern, dessen Schärfe sich beständig steigert, bleibt Hanne Steen als Stephens Freundin Cheryl über weite Strecken reichlich blass. Erst gegen Ende wird diese Figur ihrer Bestimmung zugeführt. Eine sehr dankbare Rolle als „Freak“ Abby darf dagegen Laura Donnelly ausfüllen. Bei aller Schönheit ist Abby von einem Muttermal gezeichnet, dass sich über nahezu ihre halbe Körperoberfläche erstreckt. Das macht Abby schillernd, faszinierend und gleichzeitig scheu - fürchtet sie sich doch vor körperlicher Zurückweisung aufgrund ihres „Makels“ - und äußerst empfänglich für Quaids Manipulationen. Diese Figur ist in MOLOCH ANGST noch nicht enthalten.

Regisseur und Drehbuchautor Anthony diBlasi benutzt die Motive, die Clive Barker in MOLOCH ANGST vorgegeben hat, erweitert diese, ohne die Grundaussage zu verändern und bleibt gleichzeitig auf wenige Personen konzentriert. Einige Ereignisse weichen von der Vorlage ab, bzw. werden ausgebaut, machen aber trotzdem (vielleicht sogar mehr) Sinn. Insgesamt stellt DREAD so etwas wie eine alternative Version von MOLOCH ANGST dar. Barker selbst dürfte mit dieser Umsetzung sehr zufrieden sein.
Sehr schön beweißt DREAD auch, dass kein großes Budget notwendig ist, um einen guten Film zu machen. Zweifellos versteht Regisseur Anthony diBlasi (hat bereits die Barker-Verfilmungen DIE SEUCHE, THE MIDNIGHT MEAT TRAIN und BOOK OF BLOOD produziert) sein Handwerk. Bewusst (?) gibt er dem Film dank ungewöhnlicher Schnitte und Handlungssprünge einen leicht experimentellen Touch. Auch der sehr gelungene Indie-Soundtrack ist eher horror-untypisch passt aber hervorragend ins Gesamtbild.

26. Aug. 2010 - Elmar Huber

Der Rezensent

Elmar Huber
Deutschland

Total: 674 Rezensionen
März 2018: 10 Rezensionen

(* 1972) kann sich noch dunkel an den "phantastischen Film" im Nachtprogramm des ZDFs erinnern, der damals (nicht zuletzt aufgrund des Zeichentrickvorspanns) schon eine gewisse Faszination ausübte.
Literarische Phantastik-Leseversuche folgten mit John Sinclair, Professor Zamorra und Stephen King. Auf der nachfolgenden Suche nach...

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