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Patricia und der schwarze Wagen
Der Wagen hielt. Keine fünf Meter von Carrington entfernt, der auf einmal völlig in den Bann dieses Oldtimers gezogen wurde. ( ) Verzwifelt versuchte er, durch die Frontscheibe in das Innere des Wagens zu blicken. Carrington sah das große, elfenbeinfarbene Steuerrad. Er konnte sogar die Griffrillen für die Finger des Fahrers erkennen. Aber da war keine Hand am Steuer. Und dahnter niemand. inhalt:Eine fahrerlose schwarze Limousine sucht sich London ihre Opfer. Augenzeugen berichten von einem schwarzen Licht, dass aus einem Auto kam und das Opfer eingehüllt hat. Patricia Vanhelsing, Reporterin bei der London Express News und Nachfahrin des legendären Vampirjägers Abraham van Helsing begibt sich auf die Spur den geheimnisvollen Wagens.Ihr zur Seite steht ihr neuer attraktiver und geheimnisvoller Kollege Tom Hamilton, der tiefer in die Ereignisse verstrickt ist, als es zunächst scheint. meinung:Ein fahrerloses Auto, das mordend durch London streift. Das klingt verdächtig nach Groschenheft. Und tatsächlich ist das eine Heimat von Vielschreiber Alfred Bekker, der keinen Hehl daraus macht, dass er hinter dem Pseudonym Sydney Gardner steckt. Bekker schreibt seit Jahren erfolgreich für KOMMISSAR X, STERNENFAUST, BAD EARTH, JERRY COTTON, usw. Daneben verfasst er, ebenfalls ziemlich erfolgreich, Fantasy- (ELBEN, ELBENKINDER, GORIAN, DRACHENERDE) und Jugendliteratur (DA VINCIS FÄLLE, TATORT MITTELALTER, DAS FUSSBALL-INTERNAT, MYSTIC HIGH SCHOOL). Und ein erfahrener Autor wie Bekker versteht sein Handwerk aus dem FF. Die Szenen, in denen der Wagen seine Opfer ausspäht und tötet sind bedrohlich und lassen echtes John Sinclair-Feeling aufkommen, die zufällige Verwicklung der Heldin als Reporterin in Sachen Mordauto ist einigermaßen zu schlucken und der Fall ist insgesamt zwar hanebüchen, doch irgendwie gerade deswegen schon wieder gut. Denn der mordende Wagen, der hier durch Londons Straßen rollt ist besessen vom Geist eines Toten, der sich nun an denjenigen rächt, die ihn einst ins Grab brachten.Manche bemängeln die kurze Laufzeit von etwa 3,5 Stunden. Für meinen Geschmack war das absolut ausreichend, denn mehr gibt der Fall auch nicht her. Gegen Ende wird ohnehin gnadenlos die Romantikkeule ausgepackt und man merkt Patricia Vanhelsing ihre Herkunft als Sub-Serie in Kelters GASLICHT-Reihe (Der Spannungroman für die Frau) deutlich an. Dennoch macht PATRICIA UND DER SCHWARZE WAGEN Spaß, wenn man weiß, auf was man sich hier einlässt. Die Hörbuchumsetzung des jungen Action-Verlags ist als inszenierte Lesung mit Musik und Geräuschen (Martinshörner, Schreibmaschinengeklapper, Verkehrslärm) realisiert. Ein lobenswertes Vorgehen, dass bei Heftromanumsetzungen scheinbar gerade Schule macht (z. B. auch MADDRAX). Ich persönlich mag diese Form des Hörbuchs sehr, da es durch Musik und Geräusche sehr leicht fällt, in die Handlung einzutauchen. Christina Knebel liest den Roman leicht gestelzt und gibt Patricia Vanhelsing eine sehr mädchenhafte Stimme. Die Intonierung anderer Personen außer Patricia ist deutlich gekünstelt. Die atmosphärischen Klavierklänge von Samuel Gums unterstützen Christina Knebel dagegen sehr angenehm und unaufdringlich. Zusätzlich zum Fall schwarzer Wagen enthält dieses erste Abenteuer der JÄGERIN DER NACHT genügend lose Fäden für weitere Fälle. Patricias esoterisch interessierte Tante, bei der sie lebt, verfügt über einen schier unerschöpflichen Vorrat an okkulten Bücher, es gibt einen verschwunden Onkel und es sollte mit Dracula zugehen, wenn nicht auch die Vergangenheit der van Helsings in den noch angekündigten 17 weiteren Abenteuern noch eine Rolle spielt. Drei Abenteuer der übesinnlich begabten Reporterin wurden bereits in der kurzlebigen Hörspielserie DIE MACHT DES ÜBERSINNLICHEN (Verlag: Publicamus Auditus) vertont. Sehr positiv anzumerken ist die zukunftsgerichtet Politik des Action-Verlags, seine Hörbücher als preisgünstige mp3-CDs anzubieten. Selbstverständlich sind diese auch als Download bei den bekannten Portalen zu erwerben. Das Cover kommt sehr modern und funktional daher und reiht sich damit in die Optik der anderen Veröffentlichungen des Action-Verlags ein. 05. Okt. 2010 - Elmar Huber Der RezensentElmar Huber![]() Total: 669 Rezensionen (* 1972) kann sich noch dunkel an den "phantastischen Film" im Nachtprogramm des ZDFs erinnern, der damals (nicht zuletzt aufgrund des Zeichentrickvorspanns) schon eine gewisse Faszination ausübte. [Zurück zur Übersicht] |
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