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Todesregen
- Silberne Kaskaden schimmerten auf den bronzenen Baumstämmen und sprenkelten Rinde und Äste mit blitzenden Glanzlichtern. Vielleicht enthielt der regen ein ungewöhnliches Mineral, das ihn schwach phosphoreszieren lies. Oder das Unwetter war von Westen gekommen, durch die verschmutzte Luft über Los Angeles und den angrenzenden Städten und hatte dabei ein Hexengebräu von Schadstoffen aus der Atmosphäre aufgenommen, das für dieses bleiche, gespenstische Leuchten verantwortlich war. - INHALTMolly Sloan wird vom andauernden aggressiven Prasseln eines ungewöhnlich starken Regens aus dem Schlaf gerissen. Schon bald kommt sie zu der Überzeugung, dass dieser Regen alles andere als normal ist. Ein seltsames Leuchten des herab fallenden Wassers, der Geschmack von Sperma und das ungewöhnlich zutrauliche Verhalten wilder Coyoten sind nur einige Dinge, die der Situation etwas Surreales verleihen. Von überall auf der Welt werden ungewöhnlich Wetterphänomene gemeldet, bevor die Kommunikationskanäle zusammenbrechen.In einem Pub rottet sich eine kleine Menschenmenge zusammen und versucht eine Erklärung für die Ereignisse zu finden, die um sie herum passieren. Doch dies ist nur der Auftakt für eine Odyssee des Schreckens. MEINUNGDas jüngste Gericht, Körperfresser oder extraterrestrisches Terraforming. Koontz wankt in jede Richtung und lässt seine Protagonisten wild spekulieren, was hinter dem sintflutartigen Regen und den anderen Phänomenen – u.a. wandelnde Tote (die T. S. Eliot zitieren !), Spiegel, die eine andere Wirklichkeit zeigen, lebende Puppen, undundund – steckt.Das Ganze könnte funktionieren, wenn die Handlung einen roten Faden oder ein Ziel hätte und sich schneller entwickeln würde. So wird die anfänglich faszinierende und bedrohliche Atmosphäre durch Hr. Koontz selbstverliebtes und weit ausholendes Geschwafel immer mehr zunichte gemacht. Außerdem wollen die Situationen und Beobachtungen von Molly und Neil nicht so recht zusammen passen. Als Leser/Hörer hat man das Gefühl ständig zwischen einer „Langen Akte X-Nacht“ und einem „Twilight Zone-Marathon“ zu zappen. Das kann man machen, wenn der Leser/Hörer irgendwann einen Zusammenhang wenigstens erahnen kann. Die Handlung von TODEREGEN stolpert allerdings von einem Phänomen zum nächsten und alle Versuche der Protagonisten, die Ereignisse zu erklären, werden regelmäßig alsbald durch neue Unmöglichkeiten wieder ad absurdum geführt. Hätte das Ganze mehr Drive, könnte man diesem Schlingerkurs vielleicht etwas abgewinnen. In seiner Willkürlichkeit wirkt TODESREGEN dagegen mit fortschreitender Dauer immer ermüdender. Die Krönung ist letztendlich das Finale, wo Dean Koontz eine clever gemeinte Lösung für die vorangegangene Kakofonie des Schreckens präsentiert. Flugs zaubert er eine allmächtige Wesenheit aus dem Hut, die alles tun kann, was ihr beliebt und rechtfertigt so quasi das vorangegangene Durcheinander. DAS HÖRBUCHDas Hörbuch wird von Hörbuch-, Hörspiel- und Synchronprofi David Nathan (Synchronstimme von Johnny Depp) gelesen. Nathan liest lange Texte ohnehin meist sehr einförmig, was der schleppenden Handlung hier in die Hände spielt. Das Hörbuch ist in der ungekürzten Version exklusiv über audible als Download erhältlich. 07. Okt. 2011 - Elmar HuberDer RezensentElmar Huber![]() Total: 674 Rezensionen (* 1972) kann sich noch dunkel an den "phantastischen Film" im Nachtprogramm des ZDFs erinnern, der damals (nicht zuletzt aufgrund des Zeichentrickvorspanns) schon eine gewisse Faszination ausübte. [Zurück zur Übersicht] |
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