![]() |
![]() | ||||||||||||||||||||
Wolfen
Zwei Polizisten werden auf einem abgelegenen Schrottplatz in Brooklyn bestialisch zerfleischt und ausgeweidet. Bissspuren und Pfotenabdrücke weisen auf Hunde als Täter hin. Doch die Form der Fährten ist sonderbar und die Art und Weise wie die Opfer verstümmelt wurden ist für Hunde vollkommen untypisch. Hinzu kommt, dass die Polizisten offensichtlich zu keinem Widerstand in der Lage waren. Detective Sergeant Becky Neff und ihr mürrischer Kollege Wilson sollen den Fall übernehmen und verstricken sich bald in aberwitzigen Theorien über Werwölfe. Sie verfolgen die Spur zu einem alten, verlassenen Gebäude, wo sie unmittelbar die Bedrohung spüren und nur knapp einem Angriff der seltsamen Meute entgehen. Der Fall wird ihnen schließlich entzogen; doch das Morden geht weiter und schließlich gelingt es den beiden Polizisten auch den berühmtesten Pathologen von New York, Dr. Evans, und einen Wissenschaftler des Naturkundemuseums von ihren Theorien zu überzeugen. Doch da ist es bereits zu spät. Die Polizisten werden zu den Gejagten eines hochintelligenten, grausamen Räubers mit übermenschlichen Sinnen ... Meinung:Das Schöne an der Horror-Taschenbuch-Reihe aus dem Festa Verlag ist ihre Vielfalt. Mit „Wolfen“ liegt endlich wieder ein ernstzunehmender Werwolf-Thriller auf Deutschlands Büchertischen. Die letzten beiden Werwolf-Titel des Verlags („Der Mr. Hyde-Effekt“ / Das Mr. Hyde-Erbe“) sind leider schon lange vergriffen und aufgrund des derzeitigen Vampir- und Zombie-Booms scheint ohnehin niemand großes Interesse an Werwölfen zu haben. Schade eigentlich, denn gerade der Werwolf mit seiner animalischen Kraft, seinem unstillbaren Hunger nach Fleisch und seiner brachialen Triebhaftigkeit lädt zu mannigfaltigen Interpretationen ein. Dabei ist der vorliegende Band keineswegs neu, Horror-Autor Whitley Strieber hat den Roman bereits 1978 geschrieben. Er diente auch dem gleichnamigen Film als Vorlage, obwohl dieser sich doch recht weit vom literarischen Original entfernte. Strieber beweist, dass man auch auf knapp 300 Seiten eine spannende Geschichte schreiben kann. Sein präziser, minimalistischer Stil sorgt für einen raschen Lesefluss, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen will. Die Charaktere, in erster Linie Becky Neff und George Wilson werden sehr interessant und vielschichtig beschrieben und wachsen dem Leser trotz ihrer Ecken und Kanten schnell ans Herz. Und das ist elementar wichtig, denn die Angst vor dem unbekannten Feind und die Vorbereitung auf die unvermeidliche Konfrontation sind ein zentraler Bestandteil des Romans. Die (Wer-)Wölfe bleiben zunächst sprichwörtlich im Dunkeln, werden nur andeutungsweise beschrieben und zeigen erst am Ende ihr ganzes schreckliches Antlitz. Strieber gelingt es, was vielen Autoren versagt bleibt. Trotz eher vager Beschreibungen animiert er das Hirn des Lesers die Geschöpfe in der Fantasie zum Leben zu erwecken. Wer auf typische Werwolfkost mit Vollmond-Transformation, Silberkugeln und Zigeunerflüchen hofft wird jedoch enttäuscht sein. Strieber geht es vielmehr darum eine höchst originelle und intelligente Erklärung für den Mythos vom Wolfsmenschen zu finden. Wer also denkt über Werwölfe wurde bereits alles gesagt und geschrieben der kann sich hier eines Besseren belehren lassen.Als exklusives Bonusmaterial beinhaltet der Band Striebers Drehbuchentwurf für eine Wolfen-Fernsehserie, die jedoch leider nie realisiert wurde. Und doch liest sich Striebers Exposee so spannend und wendungsreich wie der Roman selbst. Aufmachung:Treffender hätte man das Cover gar nicht gestalten können, ein dunkler Pfotenabdruck auf schneeweißem, blutbesudeltem Hintergrund. Papierqualität und Klebebindung sind äußerst robust und die Lederoptik vermittelt einen edlen Eindruck.Fazit:Wer Werwölfe mag kommt an diesem Roman nicht vorbei. Ein exzellenter Horror-Roman mit Krimi-Elementen. Minimalistisch geschrieben, mit interessanten Charakteren und exzellent pointiert. 09. Feb. 2012 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. Wölfe
Weitere Rezensionen
[Zurück zur Übersicht] |
| ||||||||||||||||||||
Home |
Impressum |
News-Archiv |
RSS-Feeds ![]() ![]() Copyright © 2007 - 2018 literra.info |