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Nachtseelen
Inhalt:
Die stumme Alba wird von Alpträumen gequält, die offenbar Tatsachen aus ihrer Kindheit widerspiegeln. Erinnern kann sie sich nicht daran, jedoch scheint das Erlebte der Grund dafür zu sein, dass sie nicht mehr sprechen kann. Sozusagen gefangen in sich selbst, ist ihr einziger Beistand ihr Lebensgefährte Georg, der nicht von ihrer Seite weicht und sie stets unterstützt.
Eines Tages erhält Alba eine mysteriöse Nachricht, die angeblich von ihrem toten Großvater stammt. Doch der Totgeglaubte lebt – jedenfalls noch. Wenig später scheidet er dann tatsächlich aus dem Leben und angestachelt von der Begegnung mit ihm, macht sich Alba auf die Suche nach ihrer Vergangenheit. Dabei stößt sie auf den gutaussehenden Finn.
Der Metamorph, der bereits als Nebenfigur im Vorgänger „Schattenseelen“ auftauchte, hat seinen Clan verraten und flieht vor dem Zorn seiner Königin Linnea.
Mit ihm an seiner Seite ändern sich für Alba zwei Dinge: Zum einen wird ihr bewusst, dass sie nicht zum ersten Mal mit Nachzehreren, Hexen und Metamorphen zu tun hat. Zum anderen findet sie ihre Sprache wieder. Und die wird sie auch noch brauchen.
Meinung
Während die Hexen im ersten Band der Trilogie noch im Hintergrund blieben, mischen sie in diesem Band nun ordentlich mit.
Man könnte meinen, dass eine stumme Protagonistin auf Dauer langweilig wird, doch Olga Krouk versteht es so gut, die Gefühle ihrer Figuren auf Papier zu bannen, dass man die fehlende Sprache nicht vermisst.
Die Geschichte ist trotz der neuen Hauptfiguren mit Band 1 sehr eng verwoben, weshalb man sie für sich allein nicht uneingeschränkt verstehen kann.
Auch hier hält die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite, bringen Nebenstränge immer wieder frischen Wind ins Geschehen und entwirrt sich erst nach und nach der Knoten des Gesamtbildes.
An den Figuren gibt es nichts zu bemängeln. Sie sind gut ausgearbeitet, alle individuell und bieten eine realistische Mischung aus guten und schlechten Seiten. Was ich an Finn sehr süß fand, war die Tatsache, dass sein Seelentier ein Vogel ist, er jedoch unter einer Vogelphobie leidet. Ein Bespiel für Olga Krouks zuweilen sehr eigenwilligen Humor, den man schnell lieb gewinnt.
Evelyn und Adrian – die Hauptfiguren aus dem ersten Teil – finden sich hier als Nebenchars wieder.
Der Einband liegt gut in der Hand und ist robust. Das Schriftbild analog Band 1 klar und gut zu lesen. Das Cover – diesmal in Lila – ähnelt in den Grundzügen dem ersten und fügt sich so sehr gut aneinander.
Fazit:
Band 2 hält, was Band 1 versprochen hat. Ein gelungener Roman voller Spannung aber auch zwischen-„menschlichen“ Gefühlen, der noch nicht alle Fragen beantwortet. Daher ist Band 3 praktisch ein Muss.
22. Mai. 2012 - Tanya Carpenter
Der Rezensent
Tanya Carpenter

* 17. März 1975
Website: http://www.tanyacarpenter.de
Total: 78 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen
Tanya Carpenter stellt sich vor:
Die Autorin wurde am 17. März 1975 in Mittelhessen geboren, wo sie auch heute noch in ländlichem Idyll lebt und arbeitet. Die Liebe zu Büchern und vor allem zum Schreiben entdeckte sie bereits als Kind und hat diese nie verloren.
Ihr erster Roman „Tochter der Dunkelheit̶...
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