Am Abgrund der Wirklichkeit
Inhalt
Unheimliche Orte und Begebenheiten bilden das Bindeglied der drei Geschichten in diesem Band, in denen die Grenzen zwischen den Welten zu verschwimmen scheinen.
„Findatur – er werde gespalten“ – so lautet der Titel von Benno Sollms Geschichte über einen Mann, der seine große Liebe verloren hat. Gedankenverloren hängt er seinen Erinnerungen auf einer einsamen Parkbank nach und ritzt dabei die Frage „Warum“ ins weiche Holz. Damit löst er eine Lawine aus, die den Vorhang zwischen Tod und Leben ins Flattern bringt – und ihn seiner Liebsten wieder näher als er je zu hoffen gewagt hätte.
„Jucundas Mär“ hingegen überzeugt vor allem dadurch, dass sie tatsächlich so stattgefunden haben könnte. Eine junge Frau, die schuldlos als Hexe verbrannt wird, und eine grausige Rache für die eine unschuldige Seele büßen muss.
Der „Nebelwarnung“ an Halloween hätte Thomás besser mehr Gehör geschenkt. Doch er unterschätzt die Treue eines Hundes zu seinem Herrn ebenso wie die Gefahr, die von Geistern ausgehen kann. Im Nebel scheint manches anders als es wirklich ist.
Meinung
Einzig der Titel der ersten Geschichte erschien in diesem Band nicht so recht stimmig. Die Story dafür umso mehr. Bei den beiden anderen passte wieder beides zusammen.
Alle drei Geschichten sind sehr spannend und lebendig geschrieben, atmosphärisch dicht und unheimlich. Gänsehaut ist garantiert.
Wieder überrascht es, wie harmonisch sich drei völlig unterschiedliche Geschichten und Autorenstile zueinander fügen. Für gruselige Lesemomente Genuss pur.
Aufmachung
Das Cover schafft es phänomenal alle drei Geschichten gleichzeitig widerzuspiegeln. Daher ist es für mich das bisher beste Cover der Reihe. Die Frau mit den stechenden Augen könnte durchaus Jucunda darstellen. Der knorrige Baum vor dem Vollmond und der scheinbar ins Nichts führende Weg passen sowohl zum einsamen Park aus Findatur als auch zum Spaziergang am Nebelverhangenen Ruhr-Ufer in Nebelwarnung. Durch die unterschiedlichen Lila-Schattierungen fügt es sich natürlich wunderbar in die farbliche Gestaltung der Reihe.
Fazit
Einer der besten Bände der Reihe mit drei überragenden Geschichten und einem unglaublich guten Cover.
14. Dez. 2012 - Tanya Carpenter
Der Rezensent
Tanya Carpenter

* 17. März 1975
Website: http://www.tanyacarpenter.de
Total: 78 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen
Tanya Carpenter stellt sich vor:
Die Autorin wurde am 17. März 1975 in Mittelhessen geboren, wo sie auch heute noch in ländlichem Idyll lebt und arbeitet. Die Liebe zu Büchern und vor allem zum Schreiben entdeckte sie bereits als Kind und hat diese nie verloren.
Ihr erster Roman „Tochter der Dunkelheit̶...
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