![]() |
![]() | ||||||||||||||
DRACULA UND SEINE BRÄUTE![]() ![]() Anolis Entertainment DVD/Blu-ray - Folge 10, Horror Großbritannien 1960 FSK: ab 12, ca. 85 min. EUR 18.99, Status: ![]() Auf dem Weg zu einem Mädcheninternat in Transsylvanien bleibt die junge Lehrerin Marianne Danielle in einem kleinen Dorf zurück, während der Kutscher Hals über Kopf weiterfährt, ohne seine attraktive Passagierin mitzunehmen. Der Wirt und seine Frau benehmen sich höchst sonderbar, als sie erfahren, wohin sie unterwegs ist und wollen ihr kein Zimmer geben, denn in dem Dorf könne sie auf keinen Fall übernachten. Zu Mariannes Glück erscheint plötzlich eine ältere Dame, die sich als Baronin Meinster vorstellt, und lädt die junge Lehrerin aus Paris zu sich auf ihr Schloss ein. Meinung:Mit dem 10. Beitrag der HAMMER-Blu-ray-Edition veröffentlicht Anolis Entertainment einen wahren Schatz unter den Klassikern der britischen Horrorfilme. Und zwar in einer hervorragenden Bildqualität und in einem sensationellen Format.Allerdings ist es doch reichlich übertrieben bei diesem Film von einem der drei besten Streifen der britischen Produktionsfirma zu sprechen. Sicher, der Film ist wirklich gut, doch das liegt in erster Linie an den großartigen Darstellern und der düsteren Atmosphäre. Dessen ungeachtet strotzt der Film vor dramaturgischen Schwächen und unlogischen Stellen. Das beginnt bereits mit der Beschreibung des Schauplatzes. Wird zunächst noch von Transsylvanien gesprochen, so häufen sich im Laufe des Filmes die Anzeichen, dass die Geschichte im deutschsprachigen Raum angesiedelt ist. Baron Meinster indes kann sich sogar in eine Fledermaus verwandeln, ist aber nicht in der Lage die Kette an seinem Fuß selbständig zu lösen. Im weiteren Verlauf der Handlung macht er zwei junge Frauen zu Vampirinnen, deren einzige Aufgabe es jedoch zu sein scheint, untätig in der Gegend herumzustehen und ungeschickt die riesigen Fangzähne zu fletschen. Dabei wurde ihre jeweilige Auferstehung von den Toten, exzellent in Szene gesetzt und gehört sicherlich zu den stimmungsvollsten Darstellungen überhaupt. Aber so etwas konnte HAMMER schon immer gut. Man denke dabei nur an die Friedhofsszene von Nächte des Grauens, dem einzigen Zombie-Film der englischen Produktionsfirma. Als Marianne sich bereits im Internat eingelebt hat und mit der neugewonnenen Freundin Brot im Kamin röstet, verlässt kurz das Zimmer, um neuen Toast zu holen. In dieser Zeit erscheint der Vampir-Baron und verführt Mariannes Freundin in aller Seelenruhe. Sicher, das Internat dürfte kein kleines Haus sein, doch dass Marianne derart lange unterwegs sein würde, konnte Baron Meinster doch nicht wissen, oder? Und dann kommt der Schock kurz vor dem großen Finale (ACHTUNG SPOILER!): Dr. Van Helsing wird von dem Ober-Vampir gebissen! Doch das bringt einen erfahrenen Vampir-Jäger nicht aus der Fassung. Routiniert brennt der die Wunde mit einem glühenden Eisen aus und schüttet anschließend geweihtes Wasser darüber. Im Zeitraffer erlebt der Zuschauer wie die Wunde sich auf wundersame Weise verflüchtigt, während die oben erwähnten Vampir-Damen lediglich dumm rumstehen und das ganze Treiben tatenlos mit ansehen. Zum Schluss muss man davon ausgehen, dass sie in den Flammen verbrennen, während der große Baron Meinster von ein bisschen Weihwasser im Gesicht derart geschwächt ist, dass ihn allein der Anblick brennender Windmühlenflügel in Form eines Kreuzes, den Garaus machen. Und wo um alles in der Welt ist dieser ominöse finstere Geselle geblieben, der zu Beginn auf die Kutsche aufgesprungen ist und den Kutscher dafür entlohnte, rasch weiterzufahren? Wie schon gesagt, so undurchdacht das Skript auch sein mag, so gekonnt ist die Umsetzung letztendlich gelungen. Die Ernsthaftigkeit mit der die Verantwortlichen, insbesondere der Regisseur Terence Fisher und die Schauspieler, allen voran Peter Cushing, die Geschichte dargestellt haben, macht Dracula und seine Bräute zu einem sehenswerten Gruselfilm, den man sich immer wieder anschauen kann. Dass eine solche Story heutzutage mit einer derartigen schauspielerischen Eleganz auf die Leinwand gebracht wird, ist undenkbar. Und es ist ja beileibe nicht Cushing allein, der hier die Lorbeeren ernten soll. Auch Yvonne Monlaur ist als weibliche Hauptrolle nicht nur optisch ein Hingucker, sondern auch schauspielerisch ein echter Glücksgriff. Martita Hunt geht in der Rolle der Baronin gänzlich auf. Eine wahre Vollblutschauspielerin, der man stundenlang zusehen könnte. Eine angenehme Abwechslung zu dem stattlichen, aber wortkargen Dracula, Christopher Lee, ist der jungenhafte, weltmännische David Peel in der Rolle des Baron Meinster. Ein Highlight aber ist Freda Jackson als Baron Meinsters alte Kinderfrau und Dienerin Greta. Ihr Lachen sorgt selbst heute noch für Gänsehaut. Großartig. Glücklicherweise kann man dank der modernen Technik auch jederzeit auf den englischen Originalton zurückgreifen, denn die deutsche Synchronisation ist an einigen Stellen sehr unbeholfen. So spricht Wolfgang Eichberger als deutsche Stimme von Peter Cushing nicht korrekterweise von Untoten (Undead), sondern von Nicht-Gestorbenen. Nach meinem Verständnis, würde es sich dabei schlicht und ergreifend, um lebendige Menschen handeln. Nichtsdestotrotz überwiegen die positiven Aspekte des Films, denn allein die Interaktion der Schauspieler, die Kulissen, aber auch die Symbolik einzelner Szenen ist schlicht und ergreifend phänomenal. Allein wie schon das Inzestmotiv verarbeitet wurde als Baron Meinster seine Mutter beißt oder auch die homoerotische Annäherung der jungen Vampirin an ihre ehemalige Freundin Marianne sind extrem gut gelungen. Darüber hinaus hat Anolis Entertainment auch dieses Mal nicht an den Extras gespart und präsentiert einmal mehr einen hörenswerten Audiokommentar von Dr. Rolf Giesen und Uwe Somerlad. Ein umfangreiches Making-of, die komplette Comic-Adaption, sowie Interviews, Werberatschläge und Bildergalerien vervollständigen die Blu-ray, die in keiner Sammlung fehlen sollte. Fazit:Trotz des unlogischen Skriptes ein sehenswerter und sehr atmosphärischer Film, den man sich dank der der herausragenden Leistung der Darsteller immer wieder gerne ansieht. In Kombination mit dem sensationellen Bonusmaterial ein Muss für jeden Liebhaber klassischer Horrorfilme. 12. Nov. 2015 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. Vampire
[Zurück zur Übersicht] |
| ||||||||||||||
Home |
Impressum |
News-Archiv |
RSS-Feeds ![]() ![]() Copyright © 2007 - 2018 literra.info |