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Einzelschicksale

STAR TREK - EINZELSCHICKSALE

Keith DeCandido
Roman / Science Fiction

Cross Cult

Taschenbuch, 450 Seiten
ISBN: 978-394124893-9

Okt. 2010, 1. Auflage, 12.80 EUR
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Nach dem Vernichtungsfeldzug der Borg liegt die Föderation in Trümmern. Millionen von Flüchtlinge sind auf der Suche nach einer neuen Heimat und durch die überall herrschende Knappheit an Ressourcen sieht sich die Föderation außerstande, weiterhin an sämtlichen Fronten Hilfestellung zu leisten. Ein Problem sind beispielsweise die Lebensmittellieferungen an das romulanische Sternenimperium. Nach der Spaltung der romulanischen Regierung in den romulanischen imperialen Staat unter der Führung von Donatra und in das romulanische Sternenimperium unter der Ägide von Praetor Tal'Aura herrscht zwischen diesen beiden unabhängigen Welten eine erbitterte Rivalität. Obwohl beide militärisch betrachtet gleich stark aufgestellt sind, befindet sich Donatras romulanischer imperialer Staat im Vorteil, denn dort befinden sich die Nahrungsmittel-Reservoirs, so dass das Volk von Tal'Auras Sternenimperium hungert. Bislang hat die Föderation mit Lebensmittelkonvois ausgeholfen, doch jetzt braucht sie diese Ressourcen selber. Der Historiker und Diplomat Sonek Pran wird von Präsidentin Nanietta Bacco beauftragt einen Dialog mit Donatra herzustellen, damit diese dem Sternenimperium mit Nahrungsmitteln und Medikamenten hilft. Umso erstaunter ist Pran, als Tal'Aura nicht nur das Angebot des imperialen Staates in den Wind schlägt, sondern auch die Lieferungen der Föderation künftig ablehnt.
Doch das ist noch lange nicht das einzige Ereignis, das Sonek Prans Aufmerksamkeit erregt und sein Misstrauen weckt. Da gibt es noch die Föderationswelt Zalda, die plötzlich ein Schiff mit Flüchtlingen regelrecht fortjagt, die auf Cestus III um Asyl bitten, ausgerechnet auf der Heimatwelt von Präsidentin Bacco.
Zur selben Zeit wird Martoks Sohn Drex an der Grenze des klingonischen Reiches in ein Gefecht mit den Kinshaya verwickelt, die ihre Schiffe mit romulanischen Schilden und Breen-Disruptoren aufgerüstet haben.
Sonek Pran gelingt es die Puzzlestücke zusammenzusetzen und kommt dabei einer ungeheuerlichen Verschwörung auf die Schliche ...

Meinung:

David Macks DESTINY-Trilogie ist wohl der Meilenstein der STAR TREK-Literatur und mit Sicherheit das Einschneidendste Ereignis im Universum von Gene Roddenberry nach Einstellung der bis dato letzten TV-Serie.
Als Prequel zu DESTINY dient das Buch „Die Gesetze der Föderation“, geschrieben von Keith R. A. DeCandido, in dem das erste Regierungsjahr von Präsidentin Nanietta Bacco geschildert wird. Der vorliegende Roman, der aus der Feder desselben Autors stammt, ist das entsprechende Sequel der DESTINY-Trilogie, dem die Aufgabe zukommt Ordnung in das Chaos zu bringen, das David Mack hinterlassen hat. So jedenfalls hat sich der Autor ausgedrückt und diese Aussage beschreibt die Ausgangslage des Romans recht gut.
Natürlich ist es möglich „Einzelschicksale“ unabhängig zu lesen, ohne dass man „Die Gesetze der Föderation“ oder die DESTINY-Trilogie kennt, doch sinnvoll oder empfehlenswert ist es nicht. Am Interessantesten an diesem Roman ist, dass der Protagonist aus keinem der bestehenden Serien-Universen stammt. Die einzige Figur aus einer TV-Serie, deren Auftritt über ein Cameo hinausgeht, ist Ezri Dax, die mittlerweile Captain der U.S.S. Aventine ist. Als solcher ist sie nicht nur für den Transport der Nahrung zum romulanischen Sternenimperium verantwortlich, sondern auch für Sonek Prans Reise zum imperialen Staat von Donatra.
Natürlich darf der Leser auch wieder einen kleinen Blick hinter die politischen Kulissen der Föderation im Palais de la Concorde werfen, wo Nanietta Bacco und ihre Stabschefin die Fäden ziehen. Für den versierten Trekkie gibt es innerhalb des Roman jede Menge kleinerer und größerer Aha-Erlebnisse. So leistet ein Admiral namens McCoy auf einer von den Borg versehrten Welt medizinische Hilfe, in dem er das dortige Ärzteteam leitet. Und den klingonischen Captain Drex kennt man bereits aus der DS9-Doppelfolge „Der Weg des Kriegers“, wo er als Martoks Sohn eher unsympathisch und jährzonig rüberkommt.
Natürlich ist auch Martok selbst mit von der Partie, nur von den Hauptcharakteren der verschiedenen Serien lässt sich niemand blicken. Sowohl die U.S.S. Enterprise unter dem Kommando von Captain Picard, als auch die U.S.S. Titan unter dem Kommando von Captain Riker, sind anderweitig beschäftigt.
Trotzdem oder gerade deshalb ist „Einzelschicksale“ ein Roman, der aus der Masse heraussticht, denn er beleuchtet in verschiedenen Briefen, Logbucheinträgen, Interviews etc. tatsächlich vom Einzelschicksal unterschiedlichster Charaktere, die eben nicht alle in der Sternenflotte dienen. Und die aktuelle Flüchtlingsdebatte in Deutschland zeigt mal wieder, wie aktuell STAR TREK ist, und dass das Franchise immer wieder als Spiegelbild der Realität funktioniert.
Dabei schlägt der Roman von DeCandido die perfekte Brücke zwischen der DESTINY-Trilogie und der Reihe TYPHON PACT, die aktuell in THE FALL ihre Fortsetzung erfährt.
Zudem fügt sich der Roman harmonisch in das Gesamtgefüge des erweiterten Universums ein, was durch das geniale Covermotiv hervorragend versinnbildlicht wird.
Zugleich ist das Titelbild aber auch eine Spiegelung von Sonek Prans Recherchen, die sich ebenfalls wie einzelne Puzzlestücke zusammenfügen, bis ein schlüssiges Bild zu erkennen ist.
Der Gelehrte vom Mars, dessen Großeltern Vulkanier, Bajoraner, Betazoid und Mensch waren, ist eine sehr interessante und sympathische Figur. Stellenweise sogar ein wenig zu sympathisch, denn die Leichtigkeit wie er Donatra überredet mit der Rivalin Tal'Aura in einen Dialog zu treten, legt den Schluss nahe, dass das diplomatische Korps der Föderation aus untalentierten Deppen besteht. Abgesehen davon, dass er nebenbei noch die Moral auf der Aventine hebt, den ersten Offizier Sam Bowers therapiert und noch eine Verschwörung aufdeckt, die den gesamten Alpha- und Beta-Quadranten betrifft. Ein echter Hans-Dampf-in-allen-Gassen eben.
Anika Klüver hat als Übersetzerin wieder sämtliche Register gezogen und tolle Arbeit geleistet. Es zahlt sich außerdem aus, wenn man jemanden hat, der sich mit STAR TREK auskennt und der sich auch für das Franchise interessiert. So jemand hat dem Heyne-Verlag leider gefehlt. Nur, dass ständige Gekichere der Protagonisten wirkte unpassend. Ein kleiner Wermutstropfen im Kontext eines ansonsten wirklich großartigen und absolut empfehlenswerten Romans. Wer die DESTINY-Trilogie kennt, sollte sich „Einzelschicksale“ wirklich nicht entgehen lassen.

Fazit:

"Faszinierend“, würde Mister Spock sagen. Wie der Autor das Chaos der DESTINY-Trilogie ordnet und zugleich die Brücke zu der Reihe TYPHON PACT baut ist schon ein kleiner Geniestreich. Umso mehr, weil eben keiner der bekannten Seriencharaktere die Hauptrolle spielt. Pflichtlektüre für Trekkies, die wissen wollen, wie es nach den TV-Serien und Kinofilmen weitergeht.

28. Dez. 2015 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2567 Rezensionen
März 2018: 3 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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