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The Invitation – Die Einladung

FSK-Freigabe THE INVITATION – DIE EINLADUNG

(Originaltitel: The Invitation)



Pandastorm Pictures / Pandavision
DVD/Blu-ray - Thriller
USA 2015
FSK: ab 16


STORY

Zwei Jahre war Wills Ex-Frau Eden (supersexy Tammy Blanchard, INTO THE WOODS) - nach dem Unfalltod des gemeinsamen Sohnes und der darauf folgenden Trennung von Will – von der Bildfläche verschwunden. Nun erhalten Will (Logan Marshall-Green, PROMETHEUS) und seine neue Lebensgefährtin Kira (Emayatzy Corinealdi) aus heiterem Himmel eine Einladung zum Abendessen im ehemaligen gemeinsamen Haus in den Hollywood Hills, wo Eden nun mit ihrem neuen Mann David (Michiel Huisman ORPHAN BLACK, GAME OF THRONES) lebt. Alle alten Freund werden dort sein, die ganze Clique, um sich der alten Zeiten zu erinnern. Schnell bemerken Will und Kira, dass sie nicht die einzigen sind, die nicht richtig wissen, was sie an diesem Abend erwartet. Die augenscheinliche Unbeschwertheit wirkt allgemein nur aufgesetzt und eine stete Unsicherheit liegt über der Veranstaltung, auf der auch zwei Fremde anwesend sind. Höhepunkt des Abends ist die Vorführung eines Videos über die Glaubensgemeinschaft, der Eden nun angehört und die ihr über ihre Trauer hinweg geholfen hat. Will misstraut der befremdlichen Situation und konfrontiert die Gastgeber mit seinen Beobachtungen. Doch kann er sich nach seinem Trauma wirklich auf seine eigene Wahrnehmung verlassen?

MEINUNG

Ein abgelegenes Haus wird zum Schauplatz eines undurchsichtigen Psycho-Spielchens. Besetzt mit durchweg guten Schauspielern klingt das doch jetzt schon ganz brauchbar. Der Cast, zumindest die tragenden Rollen, sind, wie man im Verlauf bemerkt, sogar bemerkenswert gut besetzt. Dabei bestreitet Leading Man Logan Marshall-Greene als zurückhaltend-misstrauischer Beobachter sogar einen der leichteren Parts. Schwerer wird es für diejenigen Schauspieler, die eine merklich aufgesetzte Freundlichkeit und Lockerheit an den Tag legen müssen, um die ihre Unsicherheit ihrer Figuren zu verschleiern. Das ist schon ganz große Klasse. Und dieser innere Widerstreit der Figuren überträgt sich schließlich auf den Zuschauer. Es kommt zu mehreren merkwürdigen Momenten und man ist nervös gewillt, Will in seinem Misstrauen zu bestätigen, auch wenn diese Situationen durch die Gastgeber immer wieder mehr oder minder entkräftet werden. Zurück bleibt ein durchgehend mulmiges Gefühl der Unsicherheit, auch beim Zuschauer. Zu einem guten Teil ist dies auch der technischen Umsetzung zu verdanken. Immer wieder wird die Tonspur, Gespräche und Geräusche bedrohlich abgedämpft, und von einem minimalistischen Score überdeckt, während die Kamera schwerelos und in Slow Motion durch das Geschehen schwebt.
So entsteht eine Art umgekehrter Home-Invasion-Thriller, bei dem Regisseurin Karyn Kusama den Zuschauer durchweg am Spannungshaken hält. Zeitweise lässt sie locker, beruhigt den Zuschaer wieder, nur um mit unerwarteten Szenen die Angelschnur wieder fest anzuziehen. Zum Finale hin eskaliert die Situation und sobald es körperlich wird, fällt die sorgsam gehaltene Spannung in sich zusammen. Dafür serviert der Film ein Schlussbild mit Nachwirkung. Eine unterschwellige grauenhafte Gewissheit nistet sich langsam im Kopf des Zuschauers ein und beschert nach der Abblende noch eine Gänsehaut.

Nach ihrem beachtenswerten Erstling GIRL FIGHT dem unterschätzten AEON FLUX und dem Megan Fox-Vehikel JENNIFER‘S BODY, lässt es Regisseurin Karyn Kusama abseits von Hollywood hier ruhiger und mit schmalerem Budget angehen. Und die gebürtige New Yorkerin macht sich als Independent-Regisseurin ausgesprochen gut. Sie beherrscht nicht nur ihr Handwerk, sondern versteht es bravourös, Stimmungen mit einer kühlen Präzision aufzubauen, die schon an Alfred Hitchcock erinnert oder mehr noch an dessen Bewunderer und bewussten Nachahmer Roman Polanski. Tatsächlich wirkt THE INVITATION, denkt man sich Wills Retro-Grunge-Look und den sparsamen Handy-Einsatz weg, wie aus der Zeit gefallen und könnte auch aus den 1970er Jahren stammen.
Nicht zu Unrecht hat THE INVITATION auf einigen namhaften Festivals (Sitges - International Film Festival – Bester Film, Neuchâtel International Fantasy Film Festival - Kritikerpreis) Preise eingestrichen.

Einen Kritikpunkt muss sich der deutsche Vermarkter Pandastorm gefallen lassen, denn das deutsche Covermotiv ist absolut nichtssagend. Viel gelungener und symbolträchtiger ist da das amerikanische Plakatmotiv, das Will hinter einen zerbrochenen Weinglas zeigt.

FAZIT

Eine fast blutloser, intensiver Psychothriller, der eine ständige Atmosphäre der Bedrohung und der Unsicherheit aufrecht erhält.

02. Mai. 2016 - Elmar Huber
https://phantastischewelt.wordpress.com/

Der Rezensent

Elmar Huber
Deutschland

Total: 674 Rezensionen
März 2018: 10 Rezensionen

(* 1972) kann sich noch dunkel an den "phantastischen Film" im Nachtprogramm des ZDFs erinnern, der damals (nicht zuletzt aufgrund des Zeichentrickvorspanns) schon eine gewisse Faszination ausübte.
Literarische Phantastik-Leseversuche folgten mit John Sinclair, Professor Zamorra und Stephen King. Auf der nachfolgenden Suche nach...

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