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Hörspiele mit Anspruch und Spannung vor historischer Kulisse

DAS SCHLOSS DER SCHLANGE
DAS SCHLOSS DER SCHLANGE

Günter Merlau, Bram Stoker
Hörbuch/Hörspiel / Düstere Phantastik

LAUSCH

Die Schwarze Sonne: Folge 1
Audio-CD, 77 Minuten

Feb. 2006, 1. Auflage, 7.97 EUR
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Wenn ich jetzt zurückblicke, zurück auf den Anfang der Tragödie, frage ich mich ob wir unserem Schicksal hätten entgehen können. Hatten wir überhaupt eine Chance uns anders zu entscheiden? Oder waren unsere Lebensfäden schon seit Ewigkeiten an die grausigen Ereignisse von Nedrig Wind geknüpft?

So beginnt eines der spannendesten und atmosphärischsten Hörspiele der vergangenen Jahre, und darüber hinaus ist es der Beginn eine der anspruchsvollsten Hörspielserien überhaupt.
Es fing alles an mit „Das Schloss der Schlange“, einer Geschichte nach der Gothic Novel von Bram Stoker, die Günter Merlau von LAUSCH in ein kurzweiliges Hörspielskript verwandelte. Erzählt wird die Geschichte von Adam Salton, der nach England zurückkehrt, wo er nicht nur seinen Onkel Richard wiedertrifft, sondern auch den kauzigen Nathaniel de Salis kennen lernt. De Salis konfrontiert Adam schnell mit den hiesigen Legenden und erzählt ihm von dem grausamen König Wulfere, der einem satanischen Götzen diente und diesem seine eigenen Söhne opferte. Als sie eine Kultstätte besichtigen überkommt Adam Salton eine schreckliche, äußerst plastische Vision und wenig später wird die grauenhaft zugerichtete Leiche eines Dörflers geborgen, die scheinbar einer riesigen Schlange zum Opfer fiel. Die Ereignisse werden immer mysteriöser und bald sind sich Adam Salton und Nathaniel de Salis sicher, dass die Bewohner des Dorfes ein schreckliches Geheimnis hüten. Der mächtige Gutsbesitzer Edgar Caswell scheint der Urheber des Grauens zu sein und er hat bereits ein neues Opfer im Visier: Die Geliebte von Adam Salton.
„Das Schloss der Schlange“ hat alles was ein gutes Grusel-Hörspiel ausmacht: Hervorragende Sprecher, allen voran Christian Stark, Harald Halgardt und Michael Prelle, eine erstklassige und sehr klangvolle Musik, sowie ein gut durchdachtes und fesselndes Skript. Autor Günter Merlau hat die Charaktere von Bram Stokers Erzählung nicht nur für die Pilotfolge „ausgeliehen“, sondern den Protagonisten Adam Salton und Nathaniel de Salis gleich eine eigene Serie verliehen. Die Antagonistin Arabella March hat ihren ersten Auftritt sogar erst in Folge 2. Dort beginnt die Handlung auch einen deutlichen, zyklischen Charakter anzunehmen und es wird im Laufe der Serie immer wichtiger die Folgen hintereinander zu hören, um den Faden nicht zu verlieren. Daher eignet sich „Das Schloss der Schlange“ gleich in doppelter Hinsicht perfekt als Einstieg. Durch seine, in sich abgeschlossene Handlung ist es zum einen eine eigenständige Gruselgeschichte und durch die Einführung der Hauptcharaktere, der Beginn einer atemberaubenden Odyssee.
Das Kennzeichen von DIE SCHWARZE SONNE ist aber nicht nur eine verzwickte Handlung, die sich über mittlerweile sechs Folgen erstreckt, sondern auch die Integration von historischen Persönlichkeiten. Die Blutgräfin Elisabeth Bathory und der französische Schriftsteller Jules Verne geben bereits in Folge 2 „Böses Erwachen“ ihr Debüt. In den Episoden drei und vier, macht der Hörer darüber hinaus Bekanntschaft mit einigen NAZI-Berühmtheiten wie Heinrich Himmler und General Weisthor. Hier wird auch die Komplexität der Serie deutlich, denn in den Hörspielen „Weisses Gold“ (3) und „Vril“ (4) muss sich der Hörer auf insgesamt drei Zeitebenen konzentrieren: Das ausgehende neunzehnte Jahrhundert als Haupthandlungszeitlinie, dann die Epoche des NAZI-Regimes und schließlich die Gegenwart, in der gerade der BND eine nicht unbedeutende Rolle spielt. In Folge 3 greift Günter Merlau auch Helene Blavatsky samt ihrer Lehren auf und in den Folgen fünf und sechs („Akasha“ und „Whitechapel“) lernen Adam und Nathaniel nicht nur Henry Irving, das Ehepaar Stoker sowie den jungen Arzt Arthur Conan Doyle kennen, sondern machen auch die Bekanntschaft mit dem jungen Aleister Crowley und jagen sogar den sagenumwobenen Jack the Ripper ...

Ich verfolge die Serie bereits von Anfang an und weiß eigentlich immer noch nicht worauf die Geschichte eigentlich hinausläuft. Alles ist sehr mysteriös und es werden Andeutungen gemacht und immer neue Rätsel aufgegeben.
Vom Kampf überirdischer Mächte um das Dasein der Menschheit bis hin zu den geheimen Machenschaften von diversen Geheimbünden reicht die Palette des Unheimlichen. Besonders authentisch und mysteriös wurde die Vorliebe der Nazis für magische Artefakte dargestellt. So wurde beispielsweise nach der heiligen Lanze geforscht, mit welcher der römische Legionär Longinus Jesus von Nazareth den Todesstoß versetzte. In vielen Geschichten wurde die Waffe als heilig bezeichnet, weil sie mit dem Blut des Gottessohnes benetzt wurde. Was aber, wenn nicht Jesus die treibende Kraft war, sondern der Gekreuzigte nur von den Toten auferstanden ist, weil er mit einer magischen Lanze getötet wurde?
Besonders erwähnenswert seien an dieser Stelle auch die liebevoll aufgemachten Booklets, die mit sehr schönen Illustrationen von Sabine Weiss verschönert wurden.
Kaum eine andere Serie bietet derart viel Spannung auf hohem Niveau ohne auf vordergründige Action zurückgreifen zu müssen. Mir hat das Hören jeder einzelnen Folge sehr viel Vergnügen bereitet und ein ums andere Mal ist mir auch schon ein Schauer über den Rücken gelaufen, wenn wieder eine geheimnisvolle Andeutung Nathaniels gefallen ist, und ich in Gedanken den Faden weitergesponnen habe. Eine Serie die wahrhaftig zum Mitdenken anregt und keinesfalls leicht zu verdauen ist.

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LITERRA EMPFIEHLT
Beitrag vom 18. Feb. 2008


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