LESARTEN: SchriftstellerInnnen im Netz … mühselig gesucht.

Auf der Suche nach Internetseiten von Autorinnen und Autoren – wie sieht es aus mit der literarischen Präsenz im Netz?

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Bild von Free-Photos auf Pixabay

Das Internet ist voll?

In einer Hinsicht wohl noch nicht. Ich wollte für einen Beitrag Internetauftritte von zeitgenössischen Autorinnen und Autoren zusammenstellen, die mehr zu bieten haben als einen Überblick über die eigenen Veröffentlichungen und die nächsten Lesungstermine.
Aufhänger war die Homepage von Nora Gomringer – die macht Freude (die Internetseite, meine ich), und das nicht nur wegen der Ringelnatzereien.
Irgendwie ging ich davon aus, das Internet sei gerade für Schriftsteller heute die ideale Spielwiese – zumal sich nicht wenige auf Facebook&Twitter tummeln. Homepages für AutorInnen eine Möglichkeit, mit Texten zu spielen, mit Lesern zu kommunizieren, ja, und natürlich auch, fürs Selbstmarketing. Aber offenbar ist es doch für viele Schreibende Neuland. Oder sie haben Besseres zu tun. Oder sitzen in der Dichterklause und dichten.

Bislang wurde ich kaum fündig (war aber auch zu faul, stundenlang zu googeln), die Ausbeute noch gering.
Also, deswegen meine Frage an das Publikum:
Könnt ihr Seiten empfehlen?
Ich meine nicht die von Verlagen betreuten Seiten, keine Selfpublisher, keine Sachbücher, sondern Homepages von echten (!), lebenden (!) Schriftstellern und innen?

40 comments on “LESARTEN: SchriftstellerInnnen im Netz … mühselig gesucht.”

  1. Liebe Birgit,
    wirklich gute Seiten mit Inhalt machen sehr viel Arbeit.
    Für meinen Blog benötige ich am Tag 1 – 2 Stunden arbeit und ich vermute, dass es bei dir auch nicht weniger ist.
    Das Problem dabei ist, dass du aus dem Fluß deiner Arbeit, gerissen wirst. Ich überlege schon lange, wie ich meinen Blog gut aber mit weniger Zeitaufwand gestalten kann. Mir fällt keine Lösung ein.
    Und leider ist die Kommunikation nicht immer so wie bei uns beiden, soviele Kommentare und Austausch mit anderen Künstlern habe ich über meinen Blog selten.
    Sicher, es kommt vor und ich genieße es besonders aber ich weiß nicht, ob der reelle Kontakt nicht effektiver ist.
    Liebe Grüße von Susanne

  2. Ich mag Tanja Kinkels Seite, da gibt es auch mal Hintergrundinfos, einen Monatsbrief und noch so manches mehr 🙂 Ich wünsche mir immer, dass der seriöse historische Roman weniger belächelt wird, seufz.

  3. Hallo Birgit,
    schau mal bei Ulrike Almut Sandig vorbei – http://ulrike-almut-sandig.de/
    Da sind einige Videos und Audiomittschnitte von ihren Leseperfomances zu sehen und zu hören.
    Gedichte schreiben und vortragen hat bei ihr mit Wasserglas-Lesungen nichts zu tun.
    Und der kleine Hinweis auf meinen Beitrag zu ihrem jüngsten Erzählband sei mir bitte auch gestattet:
    http://lustauflesen.de/sandig-verschwinden/
    lg_jochen

  4. Darf es auch ein Krimi-Autor sein? Volker Kutscher schreibt eine Reihe von Kriminalromanen über den Kölner Kriminalkommissar Gereon Rath, die im Berlin Ende der Weimarer Republik spielen. Sehr gut recherchiert, beschreibt er das Aufkommen des Nationalsozialismus und die Lebensumstände der Menschen damls. Die Seite zu Gereon Rath ist informativ – unter „Recherche“ man findet einige weiterführende links zu dem Berlin der zwanziger und dreißiger Jahre. Und eine Fülle von Literatur-, Filmtips …
    http://www.gereonrath.de/

  5. Ich mache bei mir die Erfahrung, dass auf meine Texte in der Regel sehr viel weniger Resonanz ist, als auf meine Bilder- aber ich gebe auch zu, dass ich gerade in den letzten eineinhalb Jahre relativ wenig Worte hatte, gerade eben beginnen sie wieder zu fliessen. Aber ob ich nun eine Schriftstellerin bin, so eine, wie du suchst, das weiss ich nicht.

    Ich lese ja noch gerne Texte von https://muetzenfalterin.wordpress.com/
    und von Sherry: https://iranique.wordpress.com/, die sich aber nicht als Autorin betrachten lassen will-
    Sofasophia schreibt: https://sofasophia.wordpress.com/
    und Irgendlink auch: http://irgendlink.de/
    nicht zu vergessen die wunderbare Frau Graugans: http://www.helminger-projekte.com/graugans/

    und dann gibt es noch einige mehr, aber die fallen wohl unter die Rubrik: schon betreut, schon veröffentlicht …

  6. Eine Autorin, die nicht nur ihr eigenes Schreiben im Blick hat und deren Blog unbedingt einen Besuch wert ist, ist Zoe Beck (https://zoebeck.wordpress.com). Gleiches gilt für die Autorin und Künstlerin Phyllis Kiehl, die seit vielen Jahren und mit großer Resonanz den Blog http://taintedtalents.twoday.net betreibt, der eigentlich eher ein „Offenes Atelier“ ist – im besten denkbaren Sinn (da muss ich auch dringend mal wieder vorbeischauen …) Ich weiß noch ein, zwei andere, die trage ich morgen noch nach … Herzliche Grüße!

  7. Also so ist es ja noch einfacher: http://www.litblogs.net Da sind einige gelistet, u.a. auch Benjamin Stein (sehr interessanter Autor, sehr interessante Seite) und Alban Nikolai Herbst, der natürlich nicht fehlen darf. Vielleicht kannst du oder sonstjemand mal ein gutes Wort für mich einlegen – ich würde auch ganz gerne auf dieser Liste stehen …

  8. Liebe Birgit, helfen kann ich dir natürlich leider nicht, aber bedanken muss ich mich für den guten Tipp – hab nämlich gleich bei deinem link nachgesehen (und eigentlich nur, weil meine mittlere Tochter auch Nora heißt) und mich dann aber gleich festgeblättert und – gelesen. Ich wünsche dir ein schönes, erholsames und entspanntes Wochenende und grüße Dich ganz ganz herzlich,
    Birgit

  9. Ich bin mir nicht sicher, ob da Dein erster Eindruck nicht täuscht.
    Spontan fallen mir ein:
    Sibylle Berg: https://www.sibylleberg.com/ [wobei ich mir hier in Sachen Kuratierung nicht ganz sicher bin]
    Alban Nikolai Herbst: http://albannikolaiherbst.twoday.net/
    Benjamin Stein: https://turmsegler.net/
    Michael Stauffer: http://www.dichterstauffer.ch/
    Alea Torik: http://www.aleatorik.eu/ [ist aber gerade im Umbruch]
    Jan-Uwe Fitz: http://www.benefitz.de/
    Elisabeth Rank: http://mevme.com/lizblog/
    Anousch Müller: http://anousch.net/
    Jost Renner: http://liebesenden.com/

  10. Judith S. Pivecka: http://gleisbauarbeiten.blogspot.de/ Ihr Roman „Punk Pygmalion“ ist aus Posts auf ihrem Blog hervorgegangen.

    Andreas Eschbach http://www.andreaseschbach.de/ hat u.a. sehr viele Tipps für angehende AutorInnen auf seiner Website, Software-Empfehlungen für Schreibende etc.

    Elfriede Jelinek hat doch einen Roman auf ihrer Website veröffentlich, oder? Ich komm grade nicht auf die Seite, weil unterwegs und merkwürdigerweise ausgeknockt, wenn ich sie aufrufen will, aber es müsste sein: http://www.elfriedejelinek.com/

    Ulrike Draesner hat etliche „Primärtexte“ auf ihrer Website: http://www.draesner.de/ Außerdem die Website http://www.der-siebte-sprung.de/ zu ihrem Roman „Sieben Sprünge vom Rand der Welt“ mit Recherche-Material, Stimmen von LeserInnen eigenen Erfahrungen zum Thema (vielleicht vom Verlag mitbetreut, aber in jedem Fall voll mit ihrem eigenen Material zum Buch).

    Herzliche Grüße! Ulrike Schäfer

  11. Jürgen Bauer („Was wir fürchten“) hat auch eine nette Seite: http://www.juergenbauer.at. Die Suche nach solchen Autoren-Websites ist tatsächlich schwieriger, als ich gedacht hätte. Vielleicht liegt´s daran, dass die meisten es, der Vernetzung wegen, bei einem Facebook- und Twitter-Auftritt bewenden lassen?

  12. Selfpublischer gehören, glaube ich, auch zu den richtigen echten lebenden Schriftstellern, also vielleicht keine Vorurteile, sondern auch da hinsehen, denn Elfriede Jelineks „Neid“ is,t glaube ich, auch in keinen Verlag erschienen

    1. Fein, daß mein Kommentar Gefallen fand, aber die Blogs auf die ich im Ersten verwies, der irgenwie verlorengegangen zu sein scheint, zum Beispiel der der Cornelia Travnicek, des Dietmar Füssels, Gertraud Kemm, Marlene Schachinger und und, sind auch sehr interessant.
      Es gibt ja, glaube ich, sehr viele Websites von Autorinnen, weil es ein guter Weg ist, sich zu präsentieren und manche Verlage, das, glaube ich, sogar verlangen.
      Elfriede Jelinek und Marele Streeruwitz, die schon erwähnt wurden, waren die ersten, die das betrieben.
      Bei den deutschen Blogs kenne ich mich wieder nicht so aus und natürlich ist es ein Spagat zwischen Kreativiät, Textvorschau und dem Zwang sich zu präsentieren, beziehungsweise seine Bücher zu verkaufen, wie ihn die Selfpublisher bevorzugt begehen, die man, glaube ich, wirklich nicht so pauschal übergehen sollte.
      Denn erstens übersieht man vielleicht was dabei und zweites sind sie, wie das Literaturcafe und die Selfpublisherhallen auf den Messen beweisen, ganz eindeutig im Kommen.
      Warum nicht? Wer sagt denn wirklich, daß nur das, was zwischen Verlagsdeckeln gepresst wurde, gut ist? Da gibt es inzwischen wahrscheinlich auch viel Schund, den die Massen aber vielleicht gern lesen, während die Kleinstverlage, wie das „Fröhliche Wohnzimmer“ von Fritz Widhalm und Ilse Kilic, mit denen ich mich manchmal zum Schreiben treffe und die hier auch schon erwähnt wurden, kleine feinen Perlen, wie Lisa Spalt, der der literarische Aufstieg inzwischen gelungen ist, hervorbringen.
      Und ich habe auch schon mit Gertraud Klemm auf dem Volksstimmefest gelesen, als sie noch nicht so berühmt war.

  13. Boah! Ich danke ganz herzlich für die tollen Tipps und vielen Empfehlungen…jetzt heißt es ein wenig sortieren, lesen und durchklicken! Aber gemeinsam ist immer besser, wie sich auch hier zeigt: Es gibt doch viel, viel mehr im Netz, wenn viele suchen und empfehlen. Daher mein herzlichster Dank nochmals an alle für die Kommentare!

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