14 Poeten sollt ihr sein

poetenladen

Verglichen mit den genaugenommen gar nicht mehr so jungen Literaturmagazinen BELLA triste und Edit ist er ein echter Jungspund – doch auch der 2006 gegründete poet kann inzwischen schon auf die stattliche Anzahl von vierzehn Ausgaben zurückblicken; umso bedeutender, als jede Nummer in großzügiger Klappenbroschur eher einem Taschenbuch als einer Zeitschrift gleicht und auch an Umfang seit der Gründung kontinuierlich gewachsen ist.

Lange nicht nur Poesie, auch Prosa, Reportagen und Gespräche sind Gegenstand des poet, dem (auch das eher ungewöhnlich) mit dem poetenladen eine Internetplattform vorausging, die als Forum für neue Literatur, Kritik und Lexikon relevanter Gegenwartsautoren einer der Eckpfeiler der jungen Literatur im Netz ist.

In den Ausgaben seit Herbst 2010 (problemlos lieferbar und keinesfalls out of date) besonders bemerkenswerte Lieblingstexte seien hier einfach streng selektiv-subjektiv zum Erscheinen der 14. Ausgabe noch einmal hervorgehoben.

Da wäre Dorothee Elmigers Prosatraum „Als elf Schneekraniche über die Alpen flogen“, der ein fantastisch fragiles Gegenstück zu ihrem Roman Einladung an die Waghalsigen bildet, dann Peter Kurzeck im Gespräch mit Walter Fabian Schmid („Man findet nie genau dasselbe wieder“), junge Lyrik von Max Czollek (sommerloch) und Kathrin Bach (geografie), noch mehr Lyrik aus Brasilien (Pro-Tipp: Buchmesse-Gastland Frankfurt 2013!), sowie der Miniaturen-Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe, besonders zu empfehlen Josef Maruan Paschens Sammlung „Von den alten Helltikken“ – eine Lesung daraus kann man sich bei Kabeljau & Dorsch anhören.

Neben Zeitschrift und Webseite ist der Poetenladen natürlich auch noch ein klassischer Buchverlag: Die Einzelpublikationen, etwa von Katharina Hartwell, die gerade landauf, landab Lorbeeren für ihren Debütroman einsammelt, oder Constantin Göttfert, der gerade an seinem zweiten Roman für den C.H. Beck Verlag arbeitet, sind, gerade für den eher spontanen Thalia- oder Hugendubel-Buchkäufer, vielleicht noch ein kleiner Geheimtipp. Aber nun genug des namedroppings, alle streng-selektiv-subjektiven Tipps in Ehren: Entdecken kann man ja selbst immer noch am besten, und dafür eignet sich der Poetenladen bestens.

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