Archiv des Autors: Leopold Federmair

Stein und Schrift

Die flachen Steine sprechen nicht, sie bilden keine Zeichen, aber sie weisen. Wohin? Zu einer steinernen Schrifttafel mit gemeißelten Zeichen. Was einmal gesagt werden sollte, ist in Stein geschrieben, damit es nicht mehr vergeht. Niemand kann die Form der Botschaft, … Weiterlesen

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Mythos und Ökonomie

Wie alt mag sie wohl sein? Die Zahl Hundert ist für uns, die wir so weit davon entfernt leben, wie ein Tor zu einer mythischen Landschaft. Etwa so, als müßte man, wenn man da einmal durch ist, nicht mehr sterben. … Weiterlesen

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Zickzack

Ein Brummgeräusch wie von einem unsichtbaren Bomber hoch oben in den Lüften. Der Brummer wird sichtbar, kommt ins Bild, in den Raum, nähert sich dem Körper des sitzenden Mannes, seiner ungeschützten Haut. Hastig greift er nach seiner Jacke, zieht sie … Weiterlesen

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Hell-Dunkel (8 Uhr 15)

In der Schule wurde den Kindern ein Film über den Atombombenabwurf und seine Folgen gezeigt. Die Lehrerin meinte, es sei notwendig, daß sie das sähen, damit jeder von ihnen verstehe, dass Krieg etwas Schreckliches sei. Die Lehrerin weinte am Ende; … Weiterlesen

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Gedenktag

Heute sitze ich auf drei horizontal nebeneinander liegenden langen, kräftigen, grauen und trockenen Bambusstämmen. Hinter der Haupthütte des Schreins hat man sie auf zwei Granitsteine gestützt, die sich in der Nähe ihrer glatt geschnittenen Enden befinden, so daß eine lange, … Weiterlesen

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Moos auf den Steinen

Moos auf den Steinen, das Buch dieses Titels stand viele Jahre in meinem Bücherregal, aber gelesen habe ich es nie. Dabei stellte ich mir vor, der Verfasser gehöre zu meinen Ahnen; fast so, als könnte ich ohne ihn, ohne die … Weiterlesen

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Kakanien ist abgesackt

Ich blickte vom Buch auf, um mir ein poetisches Bild aus den Fleurs du mal vor Augen zu führen (stoisch und ohne zu klagen gehen Mütter durch das Chaos der wimmelnden Städte) als vom Platz her durch das sommerabendliche Fenster … Weiterlesen

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Warum ich keine Literaturkritik mehr schreibe

1 Daß ich überhaupt Literaturkritik geschrieben und veröffentlicht habe, liegt daran, daß ich als junger Mann auf den Besitz von Büchern versessen war, aber nicht genug Geld hatte, mir welche zu kaufen. Als Rezensent hat man ein Recht auf sein … Weiterlesen

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