Umfrage: Arbeitgebern ist emotionale Intelligenz wichtiger als ein hoher IQ
Von Stephanie on 25. November 2011 in CareerBuilder.de, Jobsuche
Wenn es mit dem neuen Job nicht geklappt hat, fragen sich viele Bewerber, woran es gelegen haben könnte. Die Frage drängt sich umso mehr auf, wenn die fachliche Qualifikation einwandfrei ist. Ebenso stoßen viele Arbeitnehmer an ihre Grenzen, wenn es über rein fachliche Anforderungen im Arbeitsalltag hinausgeht. Also warum scheitert jemand, der in Schule, Studium und Job immer die besten Leistungen gezeigt hat und erwiesenermaßen einen hohen Intelligenzquotienten besitzt?
Bei wenig emotionaler Intelligenz nutzt auch ein hoher IQ nicht
In einer aktuellen Umfrage von CareerBuilder sagt ein Großteil der Arbeitgeber (83 Prozent), ihnen sei die emotionale Intelligenz eines Arbeitnehmers wichtiger als dessen Intelligenzquotient. Mehr als die Hälfte der Arbeitgeber (55 Prozent) sagten, sie würden jemanden mit einem hohen IQ und zugleich wenig emotionaler Intelligenz nicht einstellen. Laut der Umfrage ist die emotionale Intelligenz demnach ein entscheidendes Kriterium um einen Job zu landen.
Emotionale Intelligenz, was sagt dieses Schlagwort über einen Menschen aus? Das Gabler Wirtschaftslexikon liefert folgende Definition: „Emotionale Intelligenz ist die Fähigkeit eines Menschen, die Emotionen eines anderen zu erkennen und in adäquater Weise darauf zu reagieren.“
Inwiefern die emotionale Intelligenz auf den Arbeitsalltag übertragen eine Rolle spielt, klärt die Umfrage. Auf die Frage, warum emotionale Intelligenz wichtiger ist als ein hoher IQ, sagten die Arbeitgeber:
- Angestellte mit einer hohen emotionalen Intelligenz können Konflikte effektiv lösen.
- Sie wissen was sie tun müssen um gut bei Kunden anzukommen.
- Sie reagieren empathisch auf ihre Teammitglieder und verhalten sich entsprechend.
- Sie können andere motivieren.
- Sie bleiben mit höherer Wahrscheinlichkeit ruhig unter Druck.
„Der konkurrenzbetonte Arbeitsmarkt in Deutschland erlaubt es den Unternehmen, einen Kandidaten auf nicht greifbare Qualitäten zu prüfen, von der die Firma in Zukunft profitieren könnte – wie etwa hohe Teamfähigkeit oder die Fähigkeit, auch unter Druck schlaue Geschäftsentscheidungen zu treffen“, sagt Tony Roy, der Europa-Geschäftsführer von CareerBuilder. Auch er meint: „Wenn die Wahl zwischen zwei Kandidaten für eine offene Stelle steht, wird sich derjenige mit starken sozialen Kompetenzen durchsetzen.“
Wirklich bewerten können Arbeitgeber die emotionale Intelligenz eines Mitarbeiters allerdings erst, wenn sie ihn in seinem täglichen Verhalten am Arbeitsplatz beobachten können. Durch folgende Verhaltensweisen und Eigenschaften äußert sich dann eine hohe emotionale Intelligenz von Arbeitnehmern:
- Sie zeigen die Fähigkeit, sich in andere einzufühlen.
- Sie sind auf konstruktive Weise ehrlich.
- Sie arbeiten bereitwillig unter Druck.
- Sie hören genauso viel oder mehr zu, als sie reden.
- Sie geben Fehler zu und lernen daraus.
- Sie sind gute Mentoren.