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Engelwind

Die alten Straßen bleiben stehn
Sekunden halten ihren Atem an
Und drehn sich um
Verwirrt schaust du umher
Es ist als sei der Himmel
An Land gegangen
Doch die Farben dieses Tages
Haben sich nicht verändert
Nur das Schwarze
Unter deinen Nägeln
Leuchtet einen Moment wie Gold
In einem fremden Augenpaar
Begegnet dir die Antwort
Dann ruckt das Leben weiter
Später findest du
Auf einen achtlosen Zettel notiert
Einen unbenutzten Gedanken
Etwas ist geschehen
Und du weißt
Du wirst nie
Darüber reden können



erschienen in:
Amir Shaheen: Das andere Ende der Schlaflosigkeit – Gedichte
Verlag Landpresse, Weilerswist 2000

sowie in:
Karl Otto Conrady (Hg.):
Der große Conrady – Das Buch deutscher Gedichte
Artemis & Winkler, Düsseldorf 2008