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II. HEINRICH BARTH AUF DEM IDINEN

II. HEINRICH BARTH AUF DEM IDINEN


Wir zogen durch die Kieselebene von Taita
ins Tal Thelia, das sparsam dekoriert war
mit Ethelbäumen und Talhabäumen,
und nach einer Brunnenrast, zur Labung unserer Kamele,
weiter zu den klüftig verwitterten Wänden des Akakus,

und sahen sie dann unmittelbar vor uns,
als wir um die vorspringenden Felskanten bogen
und das Tanessoff-Tal sich öffnete wie eine hitzige Faust:
die hehre Burg des Idinen!

ihre sonnegleißenden Zinnen,
ihre Mauern und Türme in glimmerndem Weiß,
darunter die hochnotroten Mergelbänke,
wahrhaftig ein Palast für die Geister, Kasr-Djenun, doch hier
hauste niemand, keine verzauberten Palmenhaine wuchsen hier,
Skulpturen und Inschriften, wie im Teli-ssarhe,
die von der Größe früherer Völker zeugen,
suchten wir vergebens hier.

Dieser Anblick kam mich teuer:
ich verirrte mich, zerknallte die Stille, den leise
raspelnden Wind mit Pistolenschüssen,
ich hatte mich verirrt,
im Reich dieser dröhnenden, dörrenden Sonne,
gegen die ich nur mit dem Wasserschlauch
überm Rücken kämpfte,
einen Tag lang und eine Nacht,

und als der Targi auf seinem Kamel
aus der Dämmerung ritt, war’s meine Rettung,
er flößte mir das Wasser des Lebens ein,
er besprengte und wusch mir den Kopf,

al-hamdu lillahi, al-hamdu lillahi.