Wenn sich ein Dichter an
Wenn sich ein Dichter an sprachliche Grenzen wagt und in die Nähe dieser Grenzen auch gelangt, dann ist genau an diesen Punkten ein Erlebnis möglich, in der Lesart des Spürens dieser Grenzen, hier blitzt und donnert es und diese Grenzsituationen, dieses Knallen, das Zusammentreffen, in Breygers Fall, der Tradition mit seiner Bildung neuer Deutigkeiten, diese Koordinaten machen den ästhetischen Wert dieser Dichtung aus. Die Klassifizierung eines Textes, ob er denn nun auf autobiografische Erfahrung zurückläuft, welche Inspirationsquellen, welche Musen rolle spielende Faktoren waren, diese Fragen könnte der Autor beantworten, wird er aber nicht. In diesen Grenzsituationen droht es jedoch sinnlos zu werden, die Sprache/Dichtung nach Sinn oder Kontext zu befragen. Bedeutungen, Zeichen zerbersten. In der Poetisierung von Sprache geht es auch nicht darum, sie auf ihren Urzustand hin abzuprüfen oder zurückzuführen. Wer hier nach Sinn und Bedeutung sucht, wird nicht sehr schnell fündig werden, auch wenn sich ein Faden durch das Ganze webt, der unter Umständen einfach nur des Autors Stimme ist. Ich danke Stefan Schmitzer für die nochmalige Verdeutlichung seiner Interpretation der FLÜCHTIGEN MONDE als kluge Montage einer Individualgeschichte, wundere mich jedoch darüber und vermute, dass er weitere Interpretationen noch zurückhält, der großen zeitlichen Spanne von express! geschuldet und ich danke ihm auch für die sorgfältige Aufklärung der Einteilung des Buches, diese ist extrem erhellend und hat ihm sicher den Nachtschlaf gekostet!