Ich wechsle zunächst die
Ich wechsle zunächst die Spalte - Martin ist ja an der Reihe -, damit unser Gespräch endlich an Fahrt gewinnt.
Lieber Jan,
vielen Dank für deine Entgegnung! Als Leser wollte ich eine erste Überforderung - oder besser: Herausforderung - zum Ausdruck bringen, die mir die Form deines Textes bereitet hat. Zum einen werden Grenzen aufgelöst (z. B. die zwischen Poesie und Prosa), zum anderen hast du für deinen Text aber eine eigene Form gefunden, die ja Martin auch reflektiert und überdies geht es ja auch inhaltlich oft um (erlebte) Grenzen.
Zu der Kunstfigur - die von mir behauptete Parallele zu Hans Castorp würde mich interessieren - kommt ja auch mindestens ein Erzähler hinzu, Martin dagegen reagiert ja - mit den ihm eigenen Mitteln - sehr direkt auf die Entfremdung und führt das "Ich" wieder ein, das sich bei dir ja nicht wirklich hat bilden können, womöglich weil es immer vom kollektiven "Wir" überlagert wurde. Der Schrei, den ich angesprochen habe und den ihr beide kurz thematisiert, bleibt bei Hans ja eigentlich ziemlich im Halse stecken, wobei es da vor allem die Gedichte sind, die einen "eigentlicheren" Tonfall im Sinne Heideggers anstimmen. Und nun ist es schwer für mich in Worte zu fassen, dass sich im Text gar nicht so viele Auf-und-Abs ereignen, über die emotional berichtet würde, man also den Eindruck hat, es passiert gar nicht viel, obwohl ja doch sehr viel geschieht und alles von einem politisch-historischen Kontext eingerahmt ist. Das meine ich mit dem Ganzen, aber vielleicht liefere ich (oder wir) hierfür noch Beispiele nach & ich glaube, dass wir nach Martins Beitrag noch genauer darauf zu sprechen kommen sollten, was genau dabei Spannendes geschieht, dass sich Martin auf das Verlorenheitsgefühl, das deine Text grundiert, eingelassen hat.