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Chin Chin,

Danke für die Verlinkung der Rezension. Hat meinen Krause-Horizont erweitert.

Inwiefern aber unterläuft der vorliegende Text die - offenbar allgemeine - Diskussion, bzw. die darin vorgebrachten Schutzbehauptungen, über Krauses Buch? Ich sehe in Kiesows Ansatz, den ich durchaus sympathisch und wichtig finde, eher einen kleinen, ersten Schritt in Richtung einer Analyse. Selbstverständlich würde so einen Analyse den gegebenen Rahmen sprengen. Ich möchte sie an dieser Stelle ja auch gar nicht einfordern. Allerdings finde ich, dass der Text (Kiesows) an eben jener Stelle abbricht, an der es beginnt spannend zu werden.
Nämlich bei der Frage, wie sich die gewissermaßen durch zu häufigen Gebrauch kontaminierten Wörter in den konkreten Gedichten verhalten.
Wenn man nicht auf das einzelne Gedicht schaut, um zu einer Erkenntnis (vulgo: Meinung) zu gelangen, dann stellt man doch nur ein allgemeines Regelwerk auf, das den spezifischen, individuellen Ausprägungen einer Kunstform niemals gerecht werden kann. Es kann freilich als Stütze dienen, als Prothese auf dem weiteren Analyseweg. Als solche macht die Schittko-Methode ja auch einen passable Figur.

Vielleicht sollte ich den Krause-Band aber wirklich mal lesen, bevor ich mich hier auf allzu dünnes Eis begebe.