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Matthias Friedrich,

Dann scheinen wir unterschiedliche Auffassungen des Wortes "Selbstgerechtigkeit" zu haben. Meiner Ansicht nach ist damit gemeint, völlig unzugänglich für jede Kritik zu sein. Das ist Svein Jarvolls Text eher nicht. Er ist höchstens selbstreflexiv. Die Frage, wer hier zu wem spricht und warum, ist etwas irreführend für diese Art von Roman, der die drei Stufen der Rhetorik (inventio, dispositio, elocutio) auf den Kopf stellt. So liegt ein viel stärkerer Fokus auf dem einzelnem Satz, der wiederum ein kompliziertes Netz aus Verweisen in alle Richtungen auswirft und mit dem Dazukommen weiterer Sätze ein System ergibt, das sicher erst am Ende des Romans zu erkennen sein wird. (Bei näherer Betrachtung der Umstände wäre es sicher besser gewesen, den potenziellen Leser*innen ein Vademecum in Form eines Essays mitzugeben; so hätte sich vielleicht von selbst ein Weg durch das Labyrinth ergeben.)