Es war Dein erster Wettbewerb, wie Du schreibst. Es war nicht mein erster Wettbewerb. Meinen ersten Wettbewerb hab ich ebenfalls gewonnen, danach gab es Presse-Meldungen und Gerüchte, die mir nicht gefallen haben. Das habe ich damals unkommentiert gelassen. Worauf ich hinaus will, lieber David: Es gibt nach dem Gewinn von Wettbewerben à la Lit. März, Meran oder open mike keine Schonzeit. Was Frank schreibt, ist nicht persönlich gegen Dich gerichtet, sondern einfach eine andere Sicht auf die Dinge. Die Jury war ja auch nicht allzu zimperlich mit einigen Deiner Mitbewerberinnen und Mitbewerber. Deine Sicht, dass es sich um schöne poetische Stunden gehandelt haben mag, teile ich nicht.
Gerade aber weil Frank Milautzcki und ich schon unsere ruppigen Tänzchen hatten, will ich Deine Rückmeldung, lieber David, nicht so stehen lassen, weil dann der Eindruck aufkäme, Frank würde missgünstig gegen eine vom aussterben bedrohte Schreibart eindreschen, wie auf eine kleine süße Robbe. Davon kann nicht die Rede sein!
Du willst berühren ... nunja ... würde man genauso antiintellektualistisch mit Blick auf Neue Musik oder zeitgenössische Kunst argumentieren? Schwer denkbar. Kunst kommt von Können, nicht nur in Bezug auf Darbietung, sondern auch mit Blick aufs Selbstverständnis gegenüber dem Publikum. Da hast Du Dich ja nun dankenswert klar positioniert. Aber Deine Sicht auf die Dinge ist wirklich, da ist Franks Einwand schon berechtigt, sehr gängig. Diese Lyrik-fürs-Taschentuch-Haltung kostet einen nichts. Das ist reinweg Mainstream. Die Neue Subjektivität, also auf Outriertheit und Aura setzende erzählende Lyrik, die auf außerliterarische Effekte setzt (damit Rhetorik ist, nicht mehr Poesie) ist übrigens noch nie vom Aussterben bedroht gewesen, lieber David. Zugestandenermaßen: Das sind auch die sehr klaren Rückbezüglichkeiten, die man in einer bestimmten Phase seines Schreibens braucht, wo es um Anerkennung und Aufmerksamkeit geht. Das hat in Darmstadt geklappt.
Worauf Frank abzielt ist auch nicht so persönlich gemeint, wie es offenbar angekommen ist: Es ist doch eher so, dass sprachkritisch arbeitende Poesie (gegenüber der Lyrik-fürs-Taschentuch) es immer, zu allen Zeiten, sehr schwer hatte. Sodann betrachte ich die Medaille noch etwas genauer von der anderen Seite: In Darmstadt wird die sprachkritische und experimentelle Schreibhaltung in schöner Regelmäßigkeit weggegrätscht. Das konnte man besonders an der menschlich unanständigen Verfahrensweise der Jury gegenüber Levin Westermann und Walter Fabian Schmid beobachten, da wurde mir schlecht. Auch in den Vorjahren war eine gewisse Vernageltheit bestimmter Jurymitglieder festzustellen.
Es war Dein erster Wettbewerb, wie Du schreibst. Es war nicht mein erster Wettbewerb. Meinen ersten Wettbewerb hab ich ebenfalls gewonnen, danach gab es Presse-Meldungen und Gerüchte, die mir nicht gefallen haben. Das habe ich damals unkommentiert gelassen. Worauf ich hinaus will, lieber David: Es gibt nach dem Gewinn von Wettbewerben à la Lit. März, Meran oder open mike keine Schonzeit. Was Frank schreibt, ist nicht persönlich gegen Dich gerichtet, sondern einfach eine andere Sicht auf die Dinge. Die Jury war ja auch nicht allzu zimperlich mit einigen Deiner Mitbewerberinnen und Mitbewerber. Deine Sicht, dass es sich um schöne poetische Stunden gehandelt haben mag, teile ich nicht.
Gerade aber weil Frank Milautzcki und ich schon unsere ruppigen Tänzchen hatten, will ich Deine Rückmeldung, lieber David, nicht so stehen lassen, weil dann der Eindruck aufkäme, Frank würde missgünstig gegen eine vom aussterben bedrohte Schreibart eindreschen, wie auf eine kleine süße Robbe. Davon kann nicht die Rede sein!
Du willst berühren ... nunja ... würde man genauso antiintellektualistisch mit Blick auf Neue Musik oder zeitgenössische Kunst argumentieren? Schwer denkbar. Kunst kommt von Können, nicht nur in Bezug auf Darbietung, sondern auch mit Blick aufs Selbstverständnis gegenüber dem Publikum. Da hast Du Dich ja nun dankenswert klar positioniert. Aber Deine Sicht auf die Dinge ist wirklich, da ist Franks Einwand schon berechtigt, sehr gängig. Diese Lyrik-fürs-Taschentuch-Haltung kostet einen nichts. Das ist reinweg Mainstream. Die Neue Subjektivität, also auf Outriertheit und Aura setzende erzählende Lyrik, die auf außerliterarische Effekte setzt (damit Rhetorik ist, nicht mehr Poesie) ist übrigens noch nie vom Aussterben bedroht gewesen, lieber David. Zugestandenermaßen: Das sind auch die sehr klaren Rückbezüglichkeiten, die man in einer bestimmten Phase seines Schreibens braucht, wo es um Anerkennung und Aufmerksamkeit geht. Das hat in Darmstadt geklappt.
Worauf Frank abzielt ist auch nicht so persönlich gemeint, wie es offenbar angekommen ist: Es ist doch eher so, dass sprachkritisch arbeitende Poesie (gegenüber der Lyrik-fürs-Taschentuch) es immer, zu allen Zeiten, sehr schwer hatte. Sodann betrachte ich die Medaille noch etwas genauer von der anderen Seite: In Darmstadt wird die sprachkritische und experimentelle Schreibhaltung in schöner Regelmäßigkeit weggegrätscht. Das konnte man besonders an der menschlich unanständigen Verfahrensweise der Jury gegenüber Levin Westermann und Walter Fabian Schmid beobachten, da wurde mir schlecht. Auch in den Vorjahren war eine gewisse Vernageltheit bestimmter Jurymitglieder festzustellen.