Verstreutes findet zusammen
Eine stille – sehr wohl produktive – Autorin feierte ihren 60. Geburtstag: Jutta Treiber. Aus diesem Anlass überreichte der Verlag Lex Liszt im letzten Jahr einen Glückwunsch in gedruckter Form. Von diesem Geschenk profitiert noch viel mehr Juttas Leserschaft. Texte, die in diversen Anthologien erschienen sind, ergänzt von Gedichten sowie einigen unveröffentlichten Texten sind zu einem Lesebuch vereint. In der Musikbranche würde man „Best of“ sagen. Jutta Treiber hat einige davon in ihrem literarischen Handgepäck und hat sie im Laufe der Jahre publiziert. Sie schaut genau hin und kennt ihre Mannen und Frauen, ihre Mitmenschen, weil sie so genau hinsieht. Dabei fällt ihr so manches auf. Und sie verfügt über Witz und Situationskomik. Sollten Sie jetzt glauben, ich erzähle ihre Kurzgeschichten nach, dann kennen Sie Jutta Treiber nicht (und mich sowieso nicht). Vermutlich haben Sie noch nie versucht, eine halbe Kartoffel einzukaufen. Wie das ablaufen könnte, könnten und sollten Sie nachlesen. (Jetzt erzähle ich Ihnen wieder eine Geschichte, aber ohne Pointe.) Die müssen Sie im „Fleckerlteppich“ selbst suchen und sich genüsslich durch diese Sammlung durchknabbern.
Sie werden Gedanken und Geschichten kennenlernen, mit denen Sie womöglich schon selbst Erfahrungen gesammelt haben. Genauso wie um sich selbst macht Jutta Treiber kein Aufheben, die Welt bricht nicht zusammen, jedoch die Welt wird von ihr sehr genau betrachtet, die Gesamtheit verbirgt sich im Detail, in der scheinbar belanglosen Beobachtung. Jedenfalls bringt Jutta Treiber Dinge auf den Punkt, zwingt ihre Leserschaft genauer hinzusehen, sich auseinanderzusetzen und den Blich zu fokussieren.
Fleckerlteppiche zieren wärmend den Boden, sind hübsch anzusehen und gestalten ein Wohnzimmer behaglich. Wenn man sich dazu ein Feuer im offenen Kamin vorstellt, liest es sich in entspannter Ruhe.
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