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Gedichte
In Scharten von Schilf. »Pyrit« von Anke Bastrop
das alles gehört dem der es findet
denn der es findet
hat es gesehen
und der es gesehen hat
hat es geschaffen
und schaffen geht nur mit
sag Liebe
deshalb leg ichs
in die Hände dessen ders fand
meine Scholle die spricht
die bricht
Eine Lyrik, die während und nach dem Lesen in den Gedanken treibt und einem bei allem Wegbrechen auf wundersame Weise erhalten bleibt, die die Liebe zeitgleich aufblättert und wegbröckeln lässt und sie, diese höchstmerkwürdig konkret Vorhandene bis Unmögliche, der es zu misstrauen gilt und die doch zugleich die stets Ersehnte ist, immer wieder auf- und anschlägt wie ein schillerndes Pfauenrad, um sie sogleich erneut herunter zu brechen auf das tröstlich Untröstliche, „die pure Anwesenheit“ des Vergeblichen („unentwegt beißt [das Löwenhaupt] die Sonne davon“, zahnbesetzte Vanitas).
Immer wieder neu den Fächer der Worte erheben, ja den Fächer entfachen, um uns zu zufächeln – feurig erkaltende Liebe aus Luft, „fraglos still“, das ist wohl eines der absichtslosen Ziele, die sich „Pyrit“ gesetzt hat. Und wer sich darauf einlässt, wird merken: es gelingt.
Exklusivbeitrag
Anke Bastrop: Pyrit Quartheft 42 Edition Belletristik 100 Seiten, Softcover Preis: 13,90 € ISBN: 978-3-940249-69-2 Verlagshaus J. Frank Berlin 2013
Dies ist der erste Beitrag von Schirin Nowrousian auf Fixpoetry.