"Die Erfindung des Landes Israel"

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"Die Erfindung des Landes Israel"

Von Heiko Flottau, 30.11.2012

Die Uno-Generalversammlung hat den Palästinensern den Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen zuerkannt. Da kommt ein Buch eines israelischen Historikers gerade recht, das geschichtlichen Zusammenhänge erklärt.

Der israelische Historiker Shlomo Sand schrieb ein Buch („Die Erfindung des jüdischen Volkes“, deutschsprachige Ausgabe 2011), in dem er die Vertreibung der Juden durch die Römer als historische Legende abtut. Nun legt er nach. In seinem neuesten Werk „Die Erfindung des Landes Israel“ bezeichnet er die zionistische These von der „Rückkehr ins Land der Väter“ als Mythos und das Schweigen über die Tragödie der Palästinenser als Kultur des Vergessens.

Kritik an den akademischen Kollegen

Wer kennt schon das arabische Dorf Al-Scheich Muwannis? Niemand, oder kaum jemand, denn es existiert nicht (mehr). Doch einer hat sich auf die Suche nach der einst blühenden arabischen Siedlung gemacht. Es ist Shlomo Sand. Als Historiker, als „diplomierter Sachwalter der Erinnerung, der davon lebt, über das Gestern zu erzählen“ (Shlomo Sand in seinem neuesten Buch) erinnert sich der Autor daran, dass sein Büro an der Universität Tel Aviv – und damit der gesamte Komplex dieses Wissenstempels – auf den Trümmern eben jenes Dorfes Al-Scheich Muwannis liegt, das die Hagana, die vorstaatliche Armee Israels, und die terroristische Gruppe Lehi (die Stern-Gang) 1948 eroberten und ausradierten.

Allein die Geschichte dieses Dorfes, das der Autor als Nachbetrachtung an den Schluss seines eindrucksvollen Werkes stellt, zeigt beispielhaft die Katastrophe, die mit der zionistischen Landnahme über die Palästinenser hereingebrochen ist. Shlomo Sand kritisiert seine akademischen Kollegen und die gesamte politische Elite des Landes, dass sie Flucht und Vertreibung der Palästinenser dem historischen Vergessen anheimgegeben hätten und dieses Schweigen auch in Zukunft nicht brechen wollten.

Busse für Antisemitismus und Holocaust?

Vor dieser Schlussbetrachtung liegen Hunderte von Seiten einer detaillierten historischen Exkursion, die sich jene Politiker ihrem historischen Fundus zuführen sollten, die noch immer Israels Kriegszüge gegen Gaza und die interne Vertreibung Zehntausender von Palästinensern schweigend übersehen. Auf diese Weise, so meinen sie offenbar, soll für den Jahrhunderte alten Antisemitismus und den Nazi-Holocaust Busse getan werden.

Die Entwicklung des Staates Israel nach seinem Sieg über die arabischen Staaten im Juni 1967 charakterisiert Shlomo Sand drastisch so: „Die langfristigen Ergebnisse dieses Pyrrhussieges haben im Gegenteil die pessimistische und bittere Hypothese bestätigt, die Geschichte sei fast immer Schauplatz eines Rollenwechsels zwischen Opfern und Henkern, ein Schauspiel über entwurzelte Verfolgte, die zu Verfolgern und Herrschern über die Heimat eines anderen werden.“

Eine Religionsgemeinschaft, keine Ethnie

Das Werk ist eine historische Fundgrube. Sein Befund, exakt an Hand zahlreicher Quellen nachgewiesen, lautet: Es gibt keine Kontinuität zwischen dem im Alten Testament erwähnten Erez Israel, dem „Land Israel“, und dem heutigen Staat Israel. Ein weiterer Befund: Juden stellen eine Religionsgemeinschaft dar, aber keine eigenständige Ethnie, kein eigenständiges Volk also – ebenso wenig, wie es ein buddhistisches, islamisches oder christliches Volk gebe. Und: Die Juden in aller Welt – etwa in Äthiopien, im Jemen, in Osteuropa hätten stets den Einwohnern dieser Regionen geähnelt. Ihr Judentum stamme aus Bekehrung, Übertritt, hervorgerufen durch den Umstand, dass das Judentum als erste monotheistische Religion eine grosse Überzeugungskraft ausgeübt habe.

Und überhaupt - die „Rückkehr ins Land der Väter“. Wohin kämen wir, fragt der Autor, wenn etwa die Indianer ihr Recht auf Manhattan geltend machen würden oder die Serben ins Kosovo zurückkehren wollten, weil sie dort im Jahre 1389 in einer verhängnisvollen Schlacht geschlagen worden seien? Man könnte die Beispiele fast endlos fortsetzen: Deutsche zurück in die Ostgebiete, Polen zurück in die Ukraine – eine ständige Weltvölkerwanderung und ein ständiger weltweiter Krieg wären die Folgen.

Das Leid der andern Seite anerkennen

Natürlich plädiert Shlomo Sand nicht für die Auflösung Israels. Ein solcher Akt, politisch ohnedies unmöglich und keineswegs wünschenswert, riefe nur neue Tragödien hervor. Wohl aber fordert Shlomo Sand eine Anerkennung des Leides, das den Palästinensern angetan wurde. Er beklagt, dass jedes Mitglied der jüdischen Religionsgemeinschaft sofort die israelische Staatsbürgerschaft bekomme - und seine gegenwärtige behalten könne - während vertriebenen Palästinensern das Rückkehrrecht verweigert werde und niemand in Israel an eine Entschädigung für verlorenes oder zerstörtes palästinensisches Eigentum denke.

Konkret: Ein Angehöriger der jüdischen Glaubensgemeinschaft, der beispielsweise in New York lebt, kann israelischer Staatsbürger werden, in Jerusalem ein Haus kaufen und weiter in New York leben. Verlässt aber ein Palästinenser sein Haus in Jerusalem für längere Zeit, wird ihm das Aufenthaltsrecht aberkannt. Denn nach dem Willen der israelischen Regierung sollen in Jerusalem dereinst nur noch Juden wohnen.

Zwielichtige Balfour-Erklärung

Der Autor Shlomo Sand präsentiert noch andere, harte historische Wahrheiten: dass etwa Lord Balfour, der 1917 in seiner berühmt-berüchtigten Erklärung den Juden eine „Heimstatt“ in Palästina in Aussicht stellte, zuvor als Premierminister eine strikte Einwanderungsgesetzgebung durch das Parlament gebracht habe, welche die Immigration aus dem Commonwealth ebenso wie die Immigration von Juden strikt begrenzt habe. Shlomo Sand wirft die Frage auf, ob der Staat Israel überhaupt entstanden wäre, wenn es diese diskriminierenden Einwanderungsquoten, welche die USA auch 1945 noch aufrecht erhalten hätten, nicht gegeben hätte.

Und weiter: Als beim Zusammenbruch der Sowjetunion Hunderttausende Juden auswandern wollten, sei deren Ziel zumeist der Westen, die USA gewesen, nicht aber der Nahe Osten. Durch israelischen Druck und durch eine schmutzige Zusammenarbeit mit der Securitate, dem Geheimdienst des rumänischen Diktators Nicolae Ceausescu, sei der jüdische Auswanderungssturm aus der untergehenden Sowjetunion nach Israel umgeleitet worden – wobei Israel nicht immer darauf geachtet habe, ob die einwandernden sowjetischen Juden auch wirklich hundertprozentige Juden gewesen seien. Die Zahl war ausschlaggebend, denn es drohte schon damals eine palästinensische Mehrheit im „Land der Väter“, in „Erez Israel“.

Das Nein der Araber zum Uno-Teilungsplan

Man kann in diesem Buch stundenlang blättern – auf fast jeder Seite findet man Informationen und Deutungen, die auch auf die Tagespolitik Bezug nehmen, aber von westlichen Politikern tunlichst verschwiegen werden. So etwa, schreibt Shlomo Sand, sei das „Schaffen von Fakten vor Ort das Leitmotiv der zionistischen Politik von ihrer Geburt an gewesen“. Und auch heute noch sei das Leitmotiv Fakten zu schaffen – etwa der Bau neuer Siedlungen – die nicht mehr rückgängig zu machen seien.

Dagegen sei die Weigerung der Araber, der Teilung ihres Landes zuzustimmen, „logisch und nachvollziehbar, wenn auch im Nachhinein wenig zweckdienlich“ gewesen. Denn: „Es dürfte nur wenige Bevölkerungen auf der Welt geben, die sich mit der Ansiedlung landhungriger Fremder abfinden würden, die sich langsam aber stetig die Anbauflächen einverleiben, die nicht bereit sind, mit den Alteingesessenen zusammenzuleben und die sogar danach streben, ihren eigenen Nationalstaat zu errichten.“

Von Anfang an seien dann, schreibt der Autor, Palästinenser von Juden strikt getrennt worden, so dass den Palästinensern in Israel schon zu Beginn der fünfziger Jahre die meisten Chancen einer wirtschaftlichen Entwicklung genommen worden seien. „Diese Situation, im Zusammenspiel mit einer Gesetzgebung, die eine Zivilehe zwischen Juden und Nichtjuden ausschloss, erlaubte es dem zionistischen Staat, seine Politik einer 'ethnisch reinen Kolonisation' erfolgreich fortzuführen.“

Keine Erinnerung an das verschwundene Dorf

Ethnisch rein. Das eingangs erwähnte arabische Dorf Al-Schein Muwannis ist verschwunden. Auf seinen Ländereien stehen heute die Universität Tel Aviv – und gleich vier Museen: das Erez-Israel-Museum, das Museum der Palmach, das Museum des jüdischen Volkes - Haus der Diaspora und das Israelische Museum im Rabin-Center. Alle Museen sollen, so der Autor, „eine jüdische, eine zionistische, eine israelische Vergangenheit“ bewahren und dokumentieren. Eine Nuance am Rande: Im internationalen Beirat des Hauses der Diaspora, berichtet der Autor, sitze auch Leonid Newslin, einst Aktionär des russischen Ölmultis Yukos, von den russischen Behörden der Anstiftung zu gezielten Morden und der Steuerhinterziehung angeklagt. Newslin habe sich 2003 nach Israel abgesetzt und sei von seinem „Freund“ Ariel Sharon dazu berufen worden, „dieses Flaggschiff der Erinnerung vor dem finanziellen Kollaps zu retten“.

Und das Dorf Al-Scheich Muwannis? Keine Erwähnung in den vier Tempeln der historischen Erinnerung? Im Jahre 2003 wandte sich eine Gruppe von Professoren und Studenten an den Präsidenten der Universität, Itamar Rabinovich (einst Oberstleutnant im militärischen Nachrichtendienst und dann Botschafter in Washington), mit der Bitte, „in bescheidener Form an die getilgte Vergangenheit“ des Dorfes Al-Scheich Muwannis zu erinnern. Der Bitte wurde bis heute nicht entsprochen.


Shlomo Sand: Die Erfindung des Landes Israel. Mythos und Wahrheit. 396 S., Propyläen Verlag Berlin 2012, 22.99 Euro

Herr Flottau, zu Ihrem Artikel möchte ich nur in einem Punkt Stellung nehmen, Sie schreiben: „Er beklagt, dass jedes Mitglied der jüdischen Religionsgemeinschaft sofort die israelische Staatsbürgerschaft bekomme - und seine gegenwärtige behalten könne - während vertriebenen Palästinensern das Rückkehrrecht verweigert werde und niemand in Israel an eine Entschädigung für verlorenes oder zerstörtes palästinensisches Eigentum denke.“ 1. Ein Jude ist ein Jude und bleibt es auch, zeitlebens (außer er verlässt freiwillig den Bund) und hat von daher das unabdingbare Recht, jederzeit in Israel zu leben. 2. Nicht alle Staaten anerkennen die israelische Staatsbürgerschaft als zweite an. Für die Niederlande und Österreich gilt das zB nicht. 3. Wie können aus ca. 1.000.000 (von der UN geschätzten, nicht zwangsläufig den Tatsachen entsprechenden!) vertriebenen Arabern (nicht Palästinensern, die gibt es erst seit 1964) heute knapp 5.000.000 werden? Das ist einzigartig in der Geschichte, dass der Flüchtlingsstatus vererbbar ist! 4. Wie denken Sie über eine Entschädigung für die aus arabischen Ländern vertriebenen Juden? Schon vergessen? Die Zahlen sind in etwa vergleichbar. Was ich hier vermisse, ist eine Stellungnahme vom jeweiligen Reaktor auf die Kommentare. Und würden sicher auch zu einer Erweiterung des Spektrums führen.

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uups, ich habe natürlich den Ben gemeint..

Lieber Tom, bei Ihnen versagt jetzt sogar der A-Quotient, "Theorie und Praxis des Lebens mit Arschlöchern". Ich habe in Charles Lewinsky's Büchlein keine Antwort für Ihren Zustand gefunden (übrigens ISBN 3 251 00261 9, erste Auflage Herbst 1994.) Damit rufe ich allen ein fröhliches Tschüss zu.

statt Worte: http://elderofziyon.blogspot.co.il/2012/12/a-reminder-of-plos-real-goal.html

es gibt ein viel früheres Buch zur Geschichte des Staates Israel mit den gleichen Aussagen:

Simcha Flapan die Geburt Israels - Mythen und Wirklichkeit 1987

Simcha Flapan geboren 1911 Polen, emigrierte 1930 nach Palestina 1954-1981 Sekretär der Mapam Partei, Gründer und Chefredaktor der Zeitschrift New Outlook, Gründer vom Jewish Arab Institute.

@ Ben Zion

Ob Judenhasser, Antisemit , Rechtsextremer oder braune Dreckschleuder diese Form von Angriffen und Beleidigungen aus der Zionistischen Ecke ist typisch und eine gefährliche Tendenz.

Der Antisemitismus-Vorwurf wird inflationär gebraucht. Und er wird missbraucht. Immer häufiger wird Israels Besatzungspolitik mit dem Antisemitismus-Argument gegen jede Kritik in Schutz genommen. Dadurch verliert der Begriff seine Bedeutung und das Thema seine Würde. All das nützt den wirklichen Judenfeinden - und es schadet Israel.

sehr geehrter Herr Flottau es gibt ein viel früheres Werk mit den gleichen Aussagen, obwohl es damals noch keine Mauer, forcierte Besiedlung der besetzter Gebiete,Checkpoints,etc. gab.

Simcha Flapan Die Geburt Israels - Mythos und Wirklichkeit 1987

Simcha Flapan:geboren 1911 Polen, emigrierte 1930 nach Palestina 1954 - 1981 Sekretär der Mapam-Partei,Gründer und Chefredaktor der Zeitschrift New Outlook, Gründer der Jewish Arab Institute,etc. verstorben 1987. Auch sonst viel internationale Literatur zu der wahrer Geschichte.

Ihr Problem, Klekhi Petra, behandelt Lewinsky auf Seite 102: "VORBILDER UND NACHBILDER oder Arschlöcher erkennt man daran, dass sie sich durch Aeusserlichkeiten definieren." Was heisst das für Sie? Mit dem Namen Klekhi Petra definieren Sie sich als den grossen, weisen, weissen Lehrer der Apachen. (Hugh). Sie wollen uns (und sich selbst) also mitteilen, dass auch Sie ein weiser Mann sind. Damit fallen Sie gemäss Definition in die Kategorie der Arschdenker und nicht der Kopfdenker. Sie bezeichnen Herrn Flottau als "abgehalfterten Artikelschreiber" und bringen damit Ihre vorgefasste Meinung zum Ausdruck. Hätten Sie ledigich "Artikelschreiber" geschrieben, wäre dies noch durchgegangen - so aber, sind Sie auch hier bei den Arschdenkern. Noch ein letztes Beispiel: Die Reden von Mahmud Abbas und Ron Prosoi sind beide das Produkt von Kopfdenkern. Sie wurden aber für Arschdenker gehalten, da diese in beiden Lagern die Mehrheit bilden. Ob auch Shlomo Sand's Buch für Arschdenker geschrieben wurde, kann ich noch nicht beurteilen - ich hab's noch nicht gelesen.

Gast vom 3. Dezember, 14:02. Und was genau wollen Sie hier bekennen? Ihre Fixierungen? Vorlieben? Und was hat es mit dem abgehalfterten Artikelschreiber zu tun?

Hallo Tom. Als ziemlich neutraler Beobachter des Konflikts und gelegentlicher Leser des Journal21, habe ich das von Ihnen empfohlene Video angesehen. Die Aussage, es sei doch alles sehr einfach, liess mich ein Büchlein "ausgraben" - ich möchte es Ihnen hier empfehlen: "Der A-Quotient" von Charles Lewinsky. Das Büchlein geht von der Theorie aus, dass Arschlöcher immer in der Mehrheit sind. Das Büchlein enthält auch einen sogenannten Arschloch-Detektor. Diesbezüglich wird der von Ihnen empfohlene Bericht auf Seite 91 des Büchleins abgehandelt. "INSANCTA SIMPLICITAS oder Arschlöcher erkennt man daran, dass sie immer alles ganz einfach finden". Den hier mehrfach verwendeten Ausdruck erachtet Lewinsky nicht etwa als Schimpfwort - handelt es sich doch um ein eminent wichtiges Organ.

@Urs Marthaler there you go: http://youtu.be/63hTOaRu7h4

@Klekih Petra Bitte gegen Sie uns Ihre Quellenangaben zu Ihren angeblichen Beweisen.

Hugh, Klekhi Petra, Du grosser weisser Lehrer der Apachen, Du hast recht: Palästinenser hat es nie gegeben, gibt es jetzt nicht und wird es nie geben. Hugh.

Die heutigen Palästinenser haben mit den biblischen Palästinenser nichts gemeinsam. Die stammten aus Kreta und nannten sich Philister. Die jetzigen Palästinenser sind meist Jordanier oder Ägypter. Umsonst haben nicht die meisten von ihnen den Sufix Al Masri in ihrem Namen. Warum nehmen diese Länder sie nicht auf??? Palästinenser sind schlicht und einfach Araber

Die Erfindung der "Palästinenser", 1964 von Arafat, dem Pädo-Terroristen. Vorher gab es nie sogenannten Palästinenser, nie Volk oder eine palästinensische Nation. Und schon gar nicht irgend eine Ethnie oder sonst eine Gemeinschaft die Jerusalem beansprucht. Ist alles beweisbar, historisch belegt.

Genauso ist es! Hinzu kommt es, dass, bis zur Gründung des Staates Israel, sich niemand um ein Palästina geschert hat. Palästinenser haben die Chance ein eigener Staat zu werden verpasst, doch das wollen sie nicht mehr wahrhaben. Auch historisch belegbar.

@Gast#2 11.08h Sie zementieren ja gerade die jetzt Situation. Die Logik aber sagt:verhandeln bedingt gegenseitige Anerkennung und anstreben eines Miteinander. Ihre Version würde Krieg oder immerwährender Unfriede zur Folge haben. Nochmals 60 Jahre Unsicherheit? Kluge Menschen verhandeln. Dumme Menschen können nur schiessen!

@Ben Zion. Jede Kritik an Israel, mag sie noch so objektiv sein, wird sofort in die Antisemitismus-Ecke verwiesen. Leute, die keine Kritik ertragen, wissen genau dass sie im Unrecht sind. Es soll endlich mal festgehalten werden, dass Israel ein Staat wie jeder andere ist. Juden nicht anders an andere Menschen sind. Es gibt kein auserwähltes Land und kein auserwähltes Volk. Vor Gott sind WIR ALLE gleich! Christen, Juden, Moslems, Hindus, Buddhisten sollten sich besser an die universellen Gesetze halten wie Recht auf Freiheit, Recht auf Gleichheit, Recht auf Menschenwürde, Recht auf Arbeit, Recht auf Wohlstand, …
Die Palästinenser sind nun mal da. Man kann sie weder vertreiben noch ausrotten noch vergasen. Sie wollen nichts als ein normales Leben führen, so wie du und ich. Geben wir ihnen doch verdammt noch mal endlich eine Chance. 60 Jahre wegschauen sind genug.

Herr Cathari vom 2. Dezember, 10:18. Sie haben völlig Recht! Dabei ist die Situation doch einfach und klar: Die Palästinenser wollen schlussendlich einen eigenen Staat, vom Jordan bis ans Mittelmeer. Aber ohne Juden. Sie können das in der Originalcharta der PLO und Hamas nachlesen.

Willkommen im immerwährenden gegenseitigen Abwatsch-Club. Mehr als 50jähriges beidseitiges Vorwerfen von scheinbar unüberwindbaren Differenzen. Wie wärs mit lösungsorientierten Vorschlägen? z.B. eine Linie in den Sand ziehen und sagen: Das war alles gestern. Wir beginnen von vorne und bemühen uns zu vergessen. Israel sollte sich eigentlich neu definieren d.h. nicht mehr nur über die Religion sondern als demokratischer Staat eingebunden in die Vielvölkergemeinschaft. Erinnerung an ein Bild. Das Sieben-Tage-Werk der Schöpfung. Sich berührende Finger. Michelangelos Werk! Man spürt die kraftvolle Gestalt Gottes die bewusst geziehlt, gewollt und mit grosser Konzentration den Kontakt sucht. Lösungsorientiert heisst auch, man glaubt an eine gute Lösung und arbeitet wirklich und nicht nur scheinbar darauf hin. Aufruf nach Israel! Ihr müsst es endlich selber an die Hand nehmen, auf die sogenannten Freunde ist nur mässiger Verlass.

Herr Guth, als überzeugtem Zionist gefallen mir natürlich Ihre Kommentare. Jedoch sind diese im Journal 21 völlig fehl am Platz. Im Journal 21 werden keine proisraelischen Beiträge veröffentlicht, nur solche von Gegnern oder von den sogenannten "Kritikern". Es sind dies beileibe keine positiven Kritiker. Es sind nur Israel- aber auch Judenhasser. Damit lässt sich heute die Bezeichnung Antisemit abwehren. Ich habe inzwischen gelernt, und die Beiträge im Journal 21 bestätigen dies, Israelkritik und damit auch Judenkritik ist immer Antisemitismus.

Herr Marthaler: Es ist schon sehr schade dass Sie, statt eines ernsthaften Diskussionsbeitrages oder statt dem Ersuchen um Ergänzungen zur Findung der Wahrheit glauben einen fragwürdigen Witz erfinden zu müssen. Es gehört sich doch wirklich nicht meine angeblichen Worte irreführend zu verdrehen und nach Ihrem Geschmack zu ändern und dann dem Publikum als „Zitate“ zu unterbreiten. Herr Gast 1646:Bedauerlich, dass auch Herr Gast glaubt von mir Ungesagtes zitieren zu müssen.

NZZ, 1.2.2012: 1/2-seitige Anzeige, Seite 12, der GIS "Belohnung für den Terror der Hamas. Mit seinem Ja in der UNO belohnt der Bundesrat den Terror der Hamas. etc. etc." Zentralpräsidentin der GIS ist Frau Corina Eichenberger-Walther, FDP-Nationalrätin Kanton Aargau. Wenn Herr Guth den Israelkritikern unterstellt, sie unterstützten Terroristen, dann ist das eine Sache. Wenn aber die Gesellschaft Schweiz-Israel dem Bundesrat dasselbe unterstellt, dann ist schon prüfenswert ob hier die Staatsanwaltschaft Aktiv werden müsste.

@Herr Roger Guth

Zur information für die anderen Kommentatoren.

Die hier publizierten Worte stammen vom ehemaligen Basler Roger Guth, der heute in Kfar Saba wohnt. Herr Guth ist ein Zionist der ersten, oder sagen wir, der zweiten Stunde. Er kannte noch Chaim Weitzman und zahlreiche andere Zionisten der wirklich ersten Stunde und half noch in der Vorkriegszeit mit den Basler Zionistenkongresse zu organisieren. In reiferen Jahren war er Mitglied des SIG-Vorstandes und Präsident des heute, meines Wissens nicht mehr existierenden Schweizerischen Zionistenverbandes.

Schon wieder wird die Menschheit über die Palästinensern planmässig belogen, betrogen und getäuscht! Infolge der Erkenntnis die Zerstörung , Vertreibung und Enteignung und Entrechtung des palästinensischen Volkes welches bis heute, zum Glück, noch nicht gänzlich erreicht wurde , erlebt man jetzt einen die Tatsachen verdrehenden riesigen Propaganda-Feldzug durch die Zionisten aus aller Welt in diversen Internet-Foren.

Gleichzeitig übersehen die Zionisten geflissentlich die andauerneden Provokationen Israels seit Jahrzehnten gegenüber den Palästinensern. Die illegalen Siedlungen in der Westbank. Der Mauerbau, die Diskriminierung der Palästinenser, die Isolierung des Gazastreifen usw.

Herr Goth Ihre Geschichtsstunden in Ehren, aber wir brauchen sie nicht. Auch Goi kennen die Geschichte. Mit dem Mythos um Zion und den historischen Märchen aus dem Alten Testament und den politischen Intriegen seit dem ersten Zionistenkogress, und dem Holocaust unter Nazi-Deutschland, versucht Israel bis heute sein Berechtungsdasein aufrecht zu erhalten.

Aus dem früheren Opfer wurde nun ein Täter !

Israel aufzulösen ist unrealistisch und nicht sinnvoll. Es würde nur neues Leid schaffen.

Die Zionisten sollten endlich den Weg freimachen ohne Bedingungen für eine faire 2-Staatenlösung.

„Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“ , sagt doch ein wegweisendes Sprichwort. Nun habe ich allerdings grosse Zweifel, ob die neuen Historiker im allgemeinen und der hier zitierte Schlomo Sand im speziellen, diese auch von Goethe benutzte Worte als höchstes Leitmotiv täglich vor den Augen haben. Wofür soll es denn hilfreich sein, wenn man dieser Tage z.B. die Zerstörung einer angeblich „einst blühenden arabischen Siedlung“ an den Pranger stellt ? Nämlich so, als ob es jemals auf der Erde eine einzige Armee gegeben hätte, die im Kriegsfalle unterlassen hätte Bauten und Menschenleben zu zerstören oder zu schädigen. Dem Leser wird doch völlig verborgen, dass auf, die Ausrufung des Staates Israel am 14.5.1948 sofort ein Kriegsangriff von 5 arabischen Staaten mit dem Ziel der vollständigen Vernichtung folgte und Israel sich mit den recht wenigen Mitteln militärisch wehren musste.

Es wurde der Anschein erweckt, als ob damals in Palästina nicht lediglich 1‘319‘434 Moslems, Christen und Drusen gezählt worden wären und dazu 614‘239 Juden. Es wird aber auch verschwiegen, dass bald ein wesentlicher Zuzug von Arabern aus Nachbarländern erfolgte, weil sie Arbeitsplätze im aufstrebenden Israel erhielten, auf Bauplätzen in Fabriken und gewerblichen Unternehmen. Es wird auch verschwiegen, dass die grosse Mehrheit der arabischen Einwohner Israels bei Umfragen erklärte, lieber in Israel zu verbleiben, als Angehöriger eines geplanten Staates der arabischen Palästinenser zu werden.

Aber schliesslich fühlten die meisten von ihnen täglich die Möglichkeit von harmonischen menschlichen Kontakten zwische Juden und Arabern, so z. B. an Arbeitsplätzen, in Spitälern, in offentlichen Pärken, an Universitäten etc. Sie dürfen den Geist spüren, der in der Israel-Proklamation 1948 in den Worten zum Ausdruck kam:“ Wir strecken allen Nachbarstaaten und ihren Völkern die Hand zum Frieden und auf gute Nachbarschaft entgegen und appellieren an sie mit den in seinem Land selbständig gewordenen jüdischen Volk zusammen zu arbeiten. Der Staat Israel ist bereit, seinen Anteil an der gemeinsamen Anstrengung beizutragen, den ganzen Vorderen Orient zu entwickeln.“

Mit „Viel Steine gab’s und wenig Brot“ schilderte Uhland in einem Gedicht jene Gegend in der Kaiser Barbarossa vor 1000 Jahren war. Aber diese Schilderung galt auch noch im Jahre 1948 bei der Gründung Israels. Doch nicht zuletzt dank vieler Spenden aus der ganzen Welt und harter Arbeit entstand in den folgenden Jahrzehnten ein zeitgemässer Agrikultur- und Industriestaat. Schon am ersten Zionistenkongress 1897 in Basel erfolgte die Initiative zur Gründung des Jüdischen Nationalfonds JNF zum Erwerb von Boden, Bauen von Strassen und Wegen und dem Anpflanzen von Wäldern, Entsumpfen etc. Aber auch dieses Positive wird Im Artikel des Herrn Flottau diskret verschwiegen. Soll es edel hilfreich und gut sein, wenn man dem Leser vorenthält, dass die Regierungen Israels mit Hilfe des JNF und vieler anderer Institutionen und Personen das Umwandeln von unfruchtbarer Wüste in nutzbares Kulturland erreichten, das Trockenlegen von Sümpfen, das Aufforsten von Brachland, Erschliessung von Nutzwasser-Quellen und schliesslich die Schaffung von Industriezonen, Schulen, Zentren für Fach-Ausbildung und Universitäten? Und neben vielem anderem auch, ebenfalls aus dem Nichts ein Autostrassen-Netz und Schienen-Verbindungen zum Befahren mit den eleganten, klimatisierten Stromlinien-Zügen zu schaffen? Doch von diesen positiven Resultaten liest man leider gar nichts in der respektlosen Sammlung von tendenziösen Aufzählungen, die weder edel, noch hilfreich noch gut sind.

Wem soll es denn helfen ,wenn hier trotzdem in tendenziöser Weise die Rede ist von der „zionistischen Landnahme, die über die Palästinenser hereingebrochen ist“. Und dann noch, wiederum in tendenziöser Weise gesprochen wird von „Israels Kriegszügen gegen Gaza“. Wohl verstanden nachdem Israel vor 7 Jahren Gaza bedingungslos geräumt hat und jegliche Besetzung aufgab, dafür aber keine Kooperation aber gegen 13‘000 Raketen auf zivile Ziele registrieren musste. Wo soll denn der Wert und das Hilfreiche dieser Sammlung von wirren und verwirrenden Gedanken eines sog. neuen Historikers zu finden sein ?

Schrecklich ist aber die Erkenntnis dass jegliches Mitgefühl und der Sinn für Mitverantwortung fehlt für die Realisierung des Willens der internationalen Völker-Gemeinschaft, den Juden eine Heimstätte zu geben, die ihnen endlich Ruhe, Schutz und Hoffnung gibt nach 2000 Jahren von Diskriminierung, Verbannung und todbringender Verfolgung.

Wieder einmal mehr werden hier die Juden zum Sündenbock auserkoren. Und doch wäre es jedenfalls viel besser sowohl Herr Sand als Herr Flottau würden ihre Zeit dafür einsetzen, um mit Kreativität konstruktive Vorschläge auszudenken und zu publizieren, die eine Lösung des schon viel zu lange ungelösten Problems von 2 friedlich neben einander existierenden Staaten zwischen Jordan und Mittelmeer erleichtern würden. Das wäre doch edel hilfreich und gut !

Roger Guth, Kfar Saba Israel

Was mir auffällt bei den Aussagen dieses israelischen Historikers: das sind ja alles wohl-bekannte Tatsachen (schon fast banal). Offenbar hat sich Israel derart eingeigelt, dass es ein Ereignis wird wenn dort jemand ein Bisschen an historische Tatsachen erinnert...

@Gast#2 Warum immer diese unnötigen Beleidigungen von Kommentatoren und Autoren. Nur weil diese nicht mit Ihrer zionistischen Ideologie übereinstimmt. Zudem hat das Buch ein Israeli geschrieben. Es gibt viele Bücher von jüdischen Autoren die nicht deckungsgleich sind mit ihren Vorstellungen. Sind sie alle "braunes Wurfmaterial" ?

Gast vom 30. November, 11:01. Toll, einen Helm brauchen Sie nicht, Sie sind das braune Wurfmaterial.

Grüezi Herr Flottau. Für Sie heisst es jetzt "Helm auf". In Kürze werden Sie von den Israel-Sympathisanten mit Dreck beworfen. Das Buch habe ich bestellt. Dann habe ich mir noch angesehen, welche "Länder" gegen Palästina gestimmt haben: Israel, USA, Kanada, Tschechien, Panama, Marshall Islands(!), Micronesia(!), Nauru(!), Palau(!). Noch Fragen?

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