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Paul Zsolnay Verlag

Paul Zsolnay Verlag                 (März 1997)
Prinz-Eugen-Straße 30
A-1040 Wien
Tel.: 43-1-505 76 61-0
Fax: 43-1-505 76 61-10
E-mail: info(at)zsolnay.at
Online: http://www.zsolnay.at

Gegründet wurde der Paul Zsolnay Verlag im Herbst 1923; das erste Verlagswerk - Franz Werfels erster Roman Verdi. Roman der Oper - erschien am 6. April 1924. Heinrich Mann, der wie Werfel vom Kurt Wolff Verlag gekommen war, und John Galsworthy waren mit Werfel in den ersten Jahren die Hauptstützen des Verlags. An ihnen zeigt sich auch Zsolnays Prinzip, Autoren und nicht Bücher zu verlegen, das heißt das Gesamtwerk eines Autors zu betreuen und zu pflegen.

Die Übersetzungsliteratur prägte das Programm so stark, daß der Journalist Leopold Thaler 1926 die Verlagsräume als "Literaturministerium für Äußeres" bezeichnete. Bis 1938 fanden sich gleich vier Träger des Literaturnobelpreises im Verlag: John Galsworthy, Sinclair Lewis, Roger Martin du Gard und Pearl S. Buck. Zsolnay gelang es auch, Schriftsteller wie H. G. Wells, A. J. Cronin, Colette und nach dem Zweiten Weltkrieg Graham Greene, Georgette Heyer und J. B. Priestley im deutschen Sprachraum bekannt zu machen. Von den österreichischen Autoren publizierten hier vor 1938 der junge Friedrich Torberg ebenso wie Egmont Colerus, Ernst Lothar, Felix Salten, Arthur Schnitzler, Robert Neumann, Roda Roda, Sonka, Theodor Kramer, Franz Theodor Csokor, Hilde Spiel und Oskar Jellinek. Die "Prager deutsche Literatur" war mit Max Brod, Leo Perutz und Hans Natonek präsent.

Wenige Tage nach dem Beginn der NS-Herrschaft in Österreich stand der Verlag unter kommissarischer Leitung. Paul Zsolnay war im November 1938 nach England emigriert. Im Herbst 1941 ging der Verlag in den Besitz des ehemaligen Fachreferenten der Reichsschrifttumskammer, Karl Heinrich Bischoff, über*.

Nach dem Krieg kehrte Paul Zsolnay nach Wien zurück, um seinen Verlag wiederaufzubauen. Neben den ehemaligen angelsächsischen und französischen Stammautoren wurden die österreichischen Schriftsteller Johannes Mario Simmel, Alma Johanna Koenig, Alexander Lernet-Holenia und Marlen Haushofer verlegt. Nach dem Tod Paul Zsolnays, 1961, übemahm Hans W. Polak die Verlagsleitung, in dessen Ära die Bestsellererfolge von John le Carré, John Galsworthy, David Osborn, Stephen King, Jeffrey Archer, Jewgeni Jewtuschenko und Alain Peyrefitte fielen, aber auch jene von Brigitte Schwaiger, Trude Marzik, Peter Hammerschlag und Lida Winiewicz.

1985 erwarb der deutsche Verleger Ernst Leonhard den Zsolnay Verlag von der englischen Verlagsgruppe William Heinemann, die zwei Drittel hielt. Als Geschäftsführer trat Gerhard Beckmann ein, der 1987 eine Neustrukturierung einleitete. Jürgen Serkes Böhmische Dörfer und die Reihe Bücher der böhmischen Dörfer mit Autoren wie Oskar Baum, Friedrich Bruegel, Sonka, Ludwig Winder, H. G. Adler, Melchior Vischer, Hans Natonek, Ernst Sommer und Franz Wurm entwickelten sich zu einem markanten Schwerpunkt.

Im Dezember 1990 wurde der Paul Zsolnay Verlag von der Verlagsunion Pabel-Moewig, einem Verlag der Heinrich-Bauer-Gruppe Hamburg, erworben. Ab Herbst 1991 erschien die ZSOLNAY KUNST EDITIOIN mit von Markus Lüpertz, Gottfried Helnwein, A. R. Penck und Jörg Immendorff ausgestatteten Kassetten. 1993 kam mit der Übernahme des Werks von John Steinbeck ein weiterer Nobelpreisträger ins Verlagsprogramm.

Nach einer Periode der Stagnation übernahm die Carl Hanser Verlagsgruppe München 1996 den traditionsreichen Verlag. Michael Krüger setzte schon im ersten Programm die internationale Erzähltradition mit Büchern von John Lanchester, David Malouf und einem wiederentdeckten Jugendroman Jules Vernes fort. Mit der Neuauflage von Alexander Lernet-Holenias Die Standarte und einem Buch aus dem Nachlaß von Leo Perutz knüpfte der Verlag an die österreichische Tradition des Hauses an, mit Neuausgaben lange vergriffener Werke von Ivo Andriç und Claudio Magris und mit Helmut Böttigers Orte Paul Celans soll an die vergangene Kultur des Habsburgerreichs erinnert werden.

Am 1. Dezember 1996 übernahm Herbert Ohrlinger die Programmleitung des Verlages, der sich in Zukunft neben der internationalen Literatur wieder verstärkt der österreichischen und mitteleuropäischen Gegenwartsliteratur sowie dem geistes- und kunstgeschichtlichen Sachbuch widmen wird. 1998 sind unter anderem neue Auflagen von Werken Theodor Kramers geplant sowie in der Reihe PROFILE, herausgegeben vom Österreichischen Literaturarchiv, ein Band zu Otto Basil. Band 1 dieser Reihe, Der literarische Einfall, zur gleichnamigen Ausstellung im Wiener Museumsquartier, ist bereits erschienen.

* Vgl. dazu: Murray G. Hall: Der Paul Zsolnay Verlag. Von der Gründung bis zur Rückkehr aus dem Exil. Tübingen: Niemeyer, 1994. (Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur. 45) - (Anm. d. Red.)

März 1997

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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