Max Weber – als Soziologe kanonisiert
Seine Texte über „Verstehende Soziologie“ und über „Werturteilsfreiheit“ wurden erneut und endgültig ediert
Von Dirk Kaesler
Für die laufende Berichterstattung an dieser Stelle (zuletzt in literaturkritik.de 2/2018) über die Max Weber-Gesamtausgabe (MWG) kann die Publikation eines weiteren Bandes annonciert werden. Es handelt sich um jenen Band I/12 („Verstehende Soziologie und Werturteilsfreiheit“), auf dessen sehr verzögertes Erscheinen zum wiederholten Mal hingewiesen wurde – zuletzt in meinem „Nach-Ruf“ auf Horst Baier, der seit 1975 als Herausgeber für die beiden Bände zu methodologischen Themen Max Webers vorgesehen war. Artikulierte ich in meiner Besprechung die Hoffnung, dass die beiden dafür vorgesehenen Bände (neben Band 12 der noch ausstehende Band 7 „Zur Logik und Methodik der Sozialwissenschaften“) vor dem hundertsten Todestag Max Webers im Jahr 2020 erscheinen mögen, so erfüllt sich diese Hoffnung nun zumindest für den einen Band. Als designierter Herausgeber von Band 7 wird der Frankfurter Soziologe Gerhard Wagner genannt; das Erscheinen war von der Fritz Thyssen Stiftung, die die Herausgeberarbeiten an den beiden Bänden wesentlich förderte, zuletzt für 2015 angekündigt worden.
Betreut wurde die Edition des Bandes 12 von dem emeritierten Kasseler Soziologen Johannes Weiß zusammen mit der Heidelberger Soziologin Sabine Frommer. Weiß ist in der Weber-Forschung ausgewiesen, hat er doch nach seiner Kölner Promotion über die Institutionenlehre Arnold Gehlens (1969) mehrfach über Weber publiziert, so in einem Lehrbuch über „Max Webers Grundlegung der Soziologie“ (EA 1975) und einer Studie über die marxistische Rezeption Max Webers (1981). Frommer hat bereits an einem anderen Band der MWG mitgewirkt, in Zusammenarbeit mit Wolfgang Schluchter bei der Edition von Band I/11 „Zur Psychophysik der industriellen Arbeit“ (1995).
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Aus der Sonderausgabe von Dirk Kaesler: Über Max Weber. Beiträge in literaturkritik.de 2006 – 2020 (Verlag LiteraturWissenschaft.de)