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Rezensionen von literaturkritik.de
Ein kalter Blick auf die Vergänglichkeit
Harald Hartungs lyrisches Spätwerk „Das Auto des Erzherzogs“ ist eine nüchterne Lebensfeier
Von Thorsten Schulte
Ausgabe 12-2017
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Klappentext des Verlages
Ein Band mit neuen Gedichten. Summe und Coda eines bedeutenden lyrischen Werks.
Tief geht der Blick des Autors in unserer Epoche zurück. Er reicht vom Mord in Sarajewo bis zum Abschuss eines Passagierflugzeugs über der Ostukraine, von einer Kriegskindheit bis in den heutigen Alltag. Hartung vereint die poetische Analyse mit persönlicher Teilnahme. Seine Poesie wirft einen gelassenen Blick auf Welt und Leben.
Das Auto des Erzherzogs
Der Lack ist abgeplatzt am Einschußloch
Blank wie im Blankvers gingen Projektile
erst in den Leib der Herzogin, dann in
den Hals Franz Ferdinands, und gingen weiter
in Herzen die man nach Millionen zählte
Geschossen habe er geschlossenen Augs
so Princip der das Werkzeug war, der Weltgeist
ein Meister der Ballistik drückte ihm
die Augen zu. Was blieb? In der Vitrine
die Uniform des Erzherzogs (noch immer
recht proper) zeigt nur in der Schultergegend
paar Flecken blassen Bluts. Die Reinigung
war tätig. Also bringt man die Geschichte
zur Reinigung. Löcher und Flecken bleiben
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