Die weiße Serie - Ärzte und Krankenhäuser im Fernsehen
Ein Heft der Zeitschrift "Augen-Blick"
Von Redaktion literaturkritik.de
Das neuste Heft der medienwissenschaftlichen Zeitschrift "Augen-Blick" trägt den Titel "Die weiße Serie" - als Kontrastassoziation zur jener "Schwarzen Serie" von Filmen aus dem Hollywood der vierziger und fünfziger Jahre, "in der alles dunkel und undurchsichtig war: die Handlung, die Charaktere der Figuren, vor allem der Frauen und sogar die Bilder." Im Vorwort zu dem Heft schreibt der Mitherausgeber und Redakteur Günter Giesenfeld: "Wenn wir mit dem Titel dieses Heftes an den film noir erinnern, dann ist dies eine Anspielung und nicht mehr, und trotzdem der Bezug zu einem grundlegenden Gegensatz. Denn die Welt der 'Halbgötter in Weiß' ist nicht nur geprägt durch die Farbe der Arbeitskleidung des Personals und der Wände der Klinikräume. Klarheit der Geschichten, Durchsichtigkeit der Motive der Handelnden und Stabilität des Wertesystems sind ihre besonderen Merkmale." Damit ist angedeutet, worum es Doris Rosenstein, Anja Einfeldt, Antje Grützmacher, Karsten Middeldorf und Markus Burbach in ihren Beiträgen geht. Wie beliebt die Ärzte- und Krankenhausserien im Fernsehen sind, davon zeugt allein schon ein recht beliebig ausgewählter Stichtag, wie ihn Doris Rosenstein als Momentaufnahme festgehalten hat. Vor etwa einem Jahr, am 19. März 1998, liefen zu zehn verschiedenen Tages- und Nachtzeiten auf diversen Sendern Folgen von "Die Schwarzwaldklinik", "Dr. Sommerfeld", "Dr. Monika Lindt" bis hin zu "alphateam - Die Lebensretter im OP" "Chicago Hope" oder "Schicht in Weiß".