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![]() ROPPONGI
Requiem für einen Vater"Auch Raudis zweitbeste Freundin, die Leichenbestatterin Stimniker mit den überlangen roten über die Kuppen hinausgewachsenen Fingernägeln, soll einmal bei Kuchen und Kaffee in der Feistritzer Dorfkonditorei, als der Holzkuckuck lauthals seinen Kopf als anrüchiges Dorfvögelchen aus der Kuckucksuhr reckte und alle Tortenesser ihre Köpfe zum Kuckucksuhrwinkel verdrehten, gedroht haben: "Wenn er noch einmal über uns etwas schreibt, dann zeig ich ihn an!"Während einer Lesereise durch Japan wird Josef Winkler in "Roppongi" vom Tod seines Vaters unterrichtet. Was er sich nie vorstellen konnte, bewahrheitet sich: "Ich sage dir eines, mein Sohn, wenn es soweit ist, ich möchte nicht, dass du zu meinem Begräbnis kommst." Josef Winklers Themenwelt kreist um ländliche Kindheit, Erinnerungen an geliebte und ungeliebte Personen, deren Obsessionen, die eigene Wahrnehmung und Beobachtung der Welt und natürlich - den Tod. Als ob er die Angst vor dem Sterben und den immerwiederkehrenden Gedanken an die Protagonisten seiner Kindertage bannen will, lässt er uns an seiner Innenwelt teilhaben, entfesselt in dem ihm einzigartigem Duktus eine Sprache von archaischer Kraft, "als überlasse der Autor sich einem Zwang, einer tiefsitzenden, verzweifelten inneren Melodie" (Ina Hartwig/FR) [Zurück zur Übersicht] |
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