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"Spukverwaltung OHG" ist eine humorvolle Sammlung von Geschichten aus der Hölle.

Interview mit Margret Schwekendiek, geführt von Alisha Bionda am 04. Sep. 2013.


Dieses Interview ist Teil der Kolumne:

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A. Bionda
6 Beiträge / 28 Interviews / 2 Kurzgeschichten / 37 Galerie-Bilder vorhanden
Margret Schwekendiek Margret Schwekendiek
Alisha Bionda führte via Mail den zweiten Teil eines umfangreichen Interviews mit MARGRET SCHWEKENDIEK

A.B.: Da Du ja zu den sehr produktiven Autoren zählst, bringt mich das in die angenehme Lage, mit Dir den nächsten Interviewpart zu führen. Dieses Mal geht es um GESTORBEN UM ZU LEBEN den ersten Teil Deiner Serie „Spukverwaltung OHG“, der jüngst im Arunya-Verlag erschienen ist. Wie kam es zu der Zusammenarbeit?
M.S.: Du hast vor einigen Jahren das reizvolle Projekt „Text for Art“ auf LITERRA ins Leben gerufen, bei der zu bestehenden Grafiken Kurzgeschichten geschrieben werden. Vorgaben gibt es dabei keine, sodass jeder seiner Phantasie freien Lauf lassen kann, ein Vorzug, den ich wohl zu schätzen weiß. Bei einigen der Bilder schossen mir augenblicklich Ideen durch den Kopf. Und so war es auch bei meiner Spukverwaltung. Ich sah diese bildhübsche Frau mit den beiden Skeletten und wusste augenblicklich, dass es sich um eine Abgesandte aus der Hölle handeln musste. Der Rest ergab sich von ganz allein. Da aber die Geschichten aus der Hölle nicht nur mir viel Spaß machten, bekam Samtara eine Serie auf LITERRA.info. Von da war es nicht mehr weit bis zur Idee, ein Buch aus höllischen Geschichten zu schreiben. Die Zusammenarbeit mit Dir und den Kollegen gestaltet sich dabei sehr professionell und gleichzeitig einfach und fröhlich. So schön kann Teamwork sein.

A.B.: Die Serie startete ja online auf LITERRA, wie viel exklusiver Text kam nun in dem ersten eBook dazu?
M.S.: Auf LITERRA waren nur fünf Kurzgeschichten veröffentlicht, im ebook sind es insgesamt siebzehn, sodass tatsächlich noch eine Menge dazugeschrieben wurde. Dabei bin ich nicht gerade zimperlich im Aufgreifen von Themen oder im Austeilen kleiner Seitenhiebe. Meine beste Freundin Christiane fungierte dabei gelegentlich nicht nur als Ideengeber, sondern auch als private Lektorin für einige der Geschichten, ihr verdanke ich durchaus Verbesserungen. Ich bin dankbar für Rückmeldungen, und das gilt nicht nur für meine Freundin. Ihr alle werdet auch weiterhin damit leben müssen, dass ich mit absurden Ideen auftauche, wo sonst kann man so viel Spaß an Bosheiten förmlich ausleben?

A.B.:Du schreibst die Serie zu den Grafiken der Künstlerin GABY HYLLA, wie kam es zu der Idee?
M.S.: Die Idee stammte ursprünglich von Dir, vielen Dank dafür, und die Grafiken von Gaby haben immer wieder skurrile Ideen in mir ausgelöst. Offenbar habe ich eine besondere Affinität zu den Grafiken von Gaby, der ich an dieser Stelle noch einmal besonders danken möchte. Was ich zu einem Bild schreibe ist rational nicht immer nachvollziehbar, solange die Ergebnisse jedoch zu Büchern führen, sind sie in jedem Fall richtig.

A.B.: Inspirieren Dich die Grafiken immer? Was macht für Dich den Reiz aus, mal eine Serie auf diese Weise zu schreiben?
M.S.: Inspiration? Fast immer. Wie oben schon gesagt, besitzen Gabys Grafiken eine besondere Anziehungskraft. Das gilt aber nicht für ihre Bilder. Ich persönlich empfinde es als aufregend und reizvoll, eine Geschichte zu einem bereits bestehenden Bild zu schreiben. Das heißt für mich, dass sich bereits jemand Gedanken gemacht hat. Ob allerdings meine Ideen mit den ursprünglichen Gedanken des Zeichners konform gehen, wage ich mal zu bezweifeln. Hier war es bei Samtara wie ein Blitzeinschlag, und ich unterbrach sofort alles andere. So ähnlich ging es mir auch mit dem Special, das Du für Andrä machst. Die Grafik, die ich bekam, habe ich mir angeschaut und erst mal zur Seite gelegt. Dann kam es plötzlich, und ich musste sofort schreiben. So entstand „Existenzminimum“. Wenn ich darüber nachdenke, was mein Unterbewusstsein aus dem Bild gemacht hat, ist das Ergebnis sehr realistisch und daher schon fast erschreckend.


A.B.: Was erwartet die Leser in der Serie?
M.S.: Spukverwaltung OHG ist eine humorvolle Sammlung von Geschichten aus der Hölle. Bürokratie, verdammte Seelen, das Einmischen von Erzengeln in teuflische Angelegenheiten sind nur einige der Aspekte, die hier auftauchen. Es handelt sich durchweg um abgeschlossene Kurzgeschichten, die bequem in einer Pause zu lesen sind. Es ist Unterhaltung, die ein Lächeln hervorrufen soll, auch wenn manchmal die Parallelen zur realen Welt unübersehbar sind. Hauptperson ist Samtara, die in der Ich-Form berichtet und in ihrem letzten Leben als Lucretia Borgia sogar dem Teufel Respekt abgenötigt hat, wobei ich mal dahin gestellt sein lassen möchte, was man ihr juristisch wirklich vorwerfen kann. Aber sie galt als die schönste Frau ihrer Zeit und bot sich daher für mich an.

A.B.: Und was erwartet die Leser in Band 1 „GESTORBEN UM ZU LEBEN“? Verrate uns doch ein wenig darüber.
M.S.: Ich persönlich habe ein Problem mit Helden, denen alles gelingt. In der Hölle sind Helden eher unerwünscht, hier klappt vieles nur eingeschränkt oder gar nicht, und selbst der Teufel hat manchmal Schwierigkeiten mit den Einrichtungen, die er selbst geschaffen hat. Wer sich darüber amüsieren möchte, wie EU-Recht in der Hölle funktioniert, wie der Tod in Liebe zu einem Mann entflammt oder wie ein Interview mit dem Teufel einen schrecklichen Verlauf nimmt, ist hier absolut an der richtigen Stelle. Verträge mit dem Teufel werden ebenso aufgegriffen wie Ausflüge in die Geschichte unternommen, um historische Persönlichkeiten in ihrem Höllenleben nach dem Tod zu begleiten; sei es nun Napoleon, der noch immer als Kaiser behandelt werden will, oder Cicero, der ungern als Anwalt vor dem Unordentlichen Gerichtshof für Hass und späte Rache tätig sein möchte.

A.B.: Wie viele Bände sind in der Serie geplant?
M.S.: Der zweite Band ist schon fest in Planung: „Im Fegefeuer friert man nicht“. Da haben sich schon ein paar Geschichten in meinem Hinterkopf angesammelt – Samtara hat in meinem Leben tatsächlich ein Eigenleben entwickelt. Das heißt aber nicht, dass ich böse darüber bin. Warum also sollten es nicht acht bis zehn Bände werden, die Hölle spiegelt nur das tatsächliche Leben wider, und da gibt es unendlich viele Möglichkeiten. Ich sehe keinen Grund, warum wir uns da Grenzen auferlegen sollten. Ich hoffe, dass auch Gaby weiterhin so großartige Grafiken zur Verfügung stellt und Du weiterhin Spaß an unserem höllischen Leben hast.

A.B.: Hast Du einen Lieblingscharakter in der Serie? Wenn ja welchen?
M.S.: Ja, schon, im Augenblick ist es tatsächlich der Erzengel Michael, auf dem kann ich so herrlich herumhacken, ohne dass er sich bis jetzt ernsthaft widersetzt – darf er ja auch nicht, er verkörpert Liebe und Verzeihen, Samtara hingegen ist die dunkle Seite. Vielleicht spiegelt das mein Innenleben, hoffe ich aber nicht. Als Einzelpersonen finde ich zu meiner Überraschung immer wieder reale Vorbilder, wie zum Beispiel bei dem Musiker, der die Menschen verführt. Ursprünglich war es tatsächlich Falco, der mich zu „Tanz, Mephisto“ inspirierte; was die Charakterschwächen angeht, scheint es im Augenblick eher Justin Bieber zu sein. Das bitte ich aber nur als persönlichen Eindruck anzusehen, ich will niemanden verunglimpfen. Vielleicht werde ich irgendwann wirklich einen Partner für Samtara erschaffen, das ist bis jetzt aber nicht geplant. Tatsache ist aber, dass ich von der Prämisse ausgehe, dass die intelligenten und interessanten Menschen alle in der Hölle zu finden sind, es wird also immer wieder mal eine Figur geben, an der mir besonders gelegen ist.

A.B.: Wie lief die Zusammenarbeit mit dem Arunya-Verlag ab?
M.S.: Absolut problemlos, was aber auch daran liegen kann, dass ich im Allgemeinen meine Termine einhalte und mich bemühe pflegeleicht zu sein. Ich lasse mir nur ungern in meine Gedanken hineinreden, und das hat hier niemand versucht. Ich bin sehr zufrieden und werde gern mit Arunya weiter zusammenarbeiten. Herzlich Dank für die gute Zusammenarbeit, das muss auch mal gesagt werden.

A.B.: Wie gefällt die das Cover für das eBook 1?
M.S.: Es muss mir gefallen, schließlich war es die erste Inspiration überhaupt Höllengeschichten zu schreiben. Ja, ich finde es klasse, und es erfüllt alle Anforderungen, die an ein Buch gestellt werden, es ist ein echter Hingucker.


A.B.: Das eBook beinhaltet siebzehn Kapitel und somit siebzehn Grafiken. Wie wichtig war für Deine Entscheidung mit dem Arunya-Verlag zusammenzuarbeiten, dass dieser auch in allen eBooks Grafiken bringt?
M.S.: In einer Welt, in der die Menschen häufig gedankenlos konsumieren, halte ich es für sehr wichtig, nicht nur gedankliche sondern auch optische Qualität zu liefern. Mir sind die Grafiken sehr wichtig, und die Geschichten haben in irgendeiner Form immer einen Bezug zur Grafik. So wird aus einem einfachen Buch ein besonderes Exemplar, das in gleich zweierlei Hinsicht Vergnügen erzeugt, eben optisch und inhaltlich. Der Arunya-Verlag stellt in dieser Hinsicht auch eine Besonderheit dar, denn hier kommt es darauf an, ein Gesamtkunstwerk zu erstellen, so bilden Grafik und Story eine Einheit, die den Leser besonders anspricht.

A.B.: Sind für die Serie auch Prints geplant oder soll es rein bei eBooks bleiben?
M.S.: Das kommt wohl auf die Verkaufszahlen an. Wenn sich genügend Leser finden, ist vermutlich auch eine Printfassung möglich. Ich gestehe, das wäre für mich ein besonderer Spaß. Ich würde liebend gern das Buch in den Händen halten. Wie heißt es neudeutsch so schön, die Haptik muss stimmen. Und ein Buch anzufassen ist mir immer eine Freude.

A.B.: Zum guten Schluss noch die Frage: Woran arbeitest Du gerade? Wo wirkst Du künftig mit
M.S.: Meist habe ich gleich zwei oder drei Projekte in Arbeit, irgendwo muss schließlich das Geld für die Brötchen herkommen. So schreibe ich gerade an einem Heftroman und einem neuen Band von VAMPIR GOTHIK, plane einen weiteren REX CORDA und lege neue Höllengeschichten fest. Aber ganz wichtig ist mir in diesem Zusammenhang auch die neue Serie O.R.I.O.N., an der ich gemeinsam mit meiner Kollegin Antje Ippensen unter dem Pseudonym Tessla mitschreiben werde. Science-Fiction mal ein bisschen anders, nicht so trocken und todernst, Menschen bleiben auch im Weltraum Menschen und benehmen sich manchmal irrational und treffen auf absurde Gegebenheiten. Unsere ersten Planungen stehen schon, und im Hinterkopf nehmen die Figuren bereits richtig Gestalt an. Darauf freue ich mich sehr.

A.B.: Wieder einmal vielen Dank für das geduldige Beantworten meiner Fragen. Und bis zum nächsten Part des Interviews!

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Margret Schwekendiek zu ihrem aktuellen Roman "Time Travellers" und weiteren Projekten. - interviewt von Alisha Bionda (09. Februar 2012)


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