Main Logo
LITERRA - Die Welt der Literatur
Home Autoren und ihre Werke Künstler und ihre Werke Hörbücher / Hörspiele Neuerscheinungen Vorschau Musik Filme Kurzgeschichten Magazine Verlage Specials Rezensionen Interviews Übersicht
Neu hinzugefügt Kolumnen Artikel Partner Das Team
PDF
Startseite > Interviews > AGENTUR ASHERA > Barbara Büchner > BASILISKENMORD - Krimis sind meins, Wien ist auch meins, schwarzer Humor ebenfalls.

BASILISKENMORD - Krimis sind meins, Wien ist auch meins, schwarzer Humor ebenfalls.

Interview mit Barbara Büchner, geführt von Alisha Bionda am 12. Jun. 2016.


Dieses Interview ist Teil der Kolumne:

AGENTUR ASHERA Zur Gallery
A. Bionda
46 Beiträge / 49 Interviews / 102 Kurzgeschichten / 2 Artikel / 136 Galerie-Bilder vorhanden
Barbara Büchner Barbara Büchner
Alisha Bionda führte via Mail einen weiteren Teil eines umfangreichen Interviews mit BARBARA BÜCHNER.

A.B.: Liebe Barbara, vor zwei Jahren sprach ich das letzte Mal mit Dir – über Deine Sherlock Holmes-Publikationen. Im November 2015 erschien nun bei Emons Dein Krimi BASILISKENMORD. Was für ein Gefühl ist es, wenn man als Autorin eine große Bandbreite abdecken kann?
B.B.: Also, ich finde, eine „große Bandbreite“ wäre, wenn ich jetzt einen Western oder einen Agentenroman schreiben würde, denn das liegt ganz außerhalb meines Spektrums. Aber Krimis sind meins, Wien ist auch meins, schwarzer Humor ebenfalls. Und Psychotherapeuten, die Finsterlinge in diesem Roman, sind mindestens so elende Schurken wie Professor Moriarty (lacht).

A.B.: Was erwartet die Leser in BASILISKENMORD?
B.B.: Das ist eine Kriminalgroteske, ein Krimi, der zwar in der Realität des Wien im 21. Jahrhundert spielt und bis ins Detail realistisch recherchiert ist, aber andererseits Züge einer dark fantasy hat. Ich hab mir darin eine Stinkwut vom Herzen geschrieben gegen einen Psychotherapeuten, der mich – nachdem ich fünfzehn Jahre lang nüchtern gelebt hatte – so lange durch die Mangel drehte, bis ich mir dachte: Ach, er hat recht, was soll schon passieren, wenn ich wieder ein Gläschen trinke? Nun, was passierte, war, dass ich nach einem Monat wieder voll abhängig war und drei scheußliche Jahre verbrachte, bis es mir mit Hilfe der Anonymen Alkoholiker – denen an dieser Stelle gedankt sei – gelang wieder trocken zu werden. Das hält jetzt Gottseidank schon 17 Jahre lang an. Aber wie der Kerl damals achselzuckend sagte: „Nun ja, wenn Sie wieder trinken ist das Ihr Problem, die Verantwortung liegt bei Ihnen, ich bin da außer obligo“… das schrie nach Rache.


A.B.: Welcher Charakter des Romans liegt Dir besonders am Herzen – und warum?
B.B.: Der Gerichtsmediziner Doktor Rainer Benesch, der eine tragische Hauptfigur ist und eine Wandlung durchmacht vom Opfer eines zynischen Therapeuten zum gnadenlosen Rächer. Und die Putzfrau Charlie. Die entstand, als ich ein merkwürdig fehlbelichtetes Foto von Marilyn Monroe gesehen habe, auf dem sie geradezu dämonisch aussieht. Charlie ist eine meiner ganz besonderen Frauenfiguren, von denen ja die meisten etwas Sinisteres an sich haben.

A.B.: Wie kam die Zusammenarbeit zustande?
B.B.: Mit Emons, meinst du? Ja, über die Agentur Ashera. Gleich nachdem ich mich unter deren Fittiche begeben hatte. Und es war eine sehr angenehme Zusammenarbeit, Emons ist ein Verlag, wo wirklich jeder weiß, was er tut; das Lektorat speziell war sehr bemüht (dabei trennen uns von Deutschland doch Welten!)

A.B.: Hast Du eine besondere Affinität zu Krimis? Was macht den Reiz für Dich aus Spannungsromane zu schreiben?
B.B.: Tja – dass ich selbst oft am Anfang nicht weiß, wie das Rätsel aufzulösen wäre. Es wundert mich selber, dass das z.B. bei den Sherlock Holmes-Romanen immer wieder geklappt hat. Ich konstruiere ein ganz unlösbares Rätsel, geschlossener Raum, wasserdichte Alibis, absolut kein Motiv, und dann sitze ich davor und denke: Wie kommst du da bloß wieder raus? Und ein kleiner Meisterdetektiv in mir sagt: Nun ja, mach doch mal so, und so, und dieses Alibi ist falsch und die Uhr ging eine halbe Stunde vor, und schon hab ich die Lösung. Ich war sehr überrascht, als ich einmal gelesen habe, dass manche andere Krimi-Autoren es auch so machen. Deswegen bringe ich auch keine Exposees zustande. Wenn ein Buch nur noch ein Kreuzworträtsel ist, in dem man die richtigen Felder ausfüllen muss – was ist das denn für ein Buch?

A.B.: Gibt es einen besonderen Krimi, den Du auf jeden Fall verfassen möchtest – sozusagen ein Herzensprojekt?
B.B.: Ja, einen Medizin-Krimi im wahrsten Sinne, so etwas wie „The Andromeda strain“ von Michael Crichton. Ich interessiere mich ja sehr für Medizin. Ich lese in letzter Zeit viel über die sogenannten „orphan diseases“, die seltenen Krankheiten, bei denen ein Arzt wirklich ein Kriminalist sein muss, um herauszufinden, was da nun Böses im Patienten am Werk ist. Ein Virus als Täter ist mindestens so interessant wie der ohnehin schon zum C-Schurken herabgesunkene Serienmörder.

A.B.: BASILISKENMORD ist als Paperback und eBook erschienen. Welche Publikationsformen bevorzugst Du selbst, wenn Du liest: eBook oder doch eher Print?
B.B.: Ich habe da keine Präferenzen. Ich lese beides gerne. Mir ist nur wichtig, dass der Text fehlerfrei und leicht zu lesen ist, also keine 7-Punkt-Schrift auf hochglänzendem Papier. Da hat das eBook natürlich den Vorteil, dass man den Reader ganz nach Bedarf einstellen kann. Andererseits hat es den Nachteil, dass viele dieser eBooks nicht durch professionelle Hände gehen und dann sind sie gespickt mit Satzfehlern, was doch sehr ärgerlich ist. Anscheinend denken manche Publizisten, bei dem billigen eBook sind Layout und Korrektur doch ganz egal.

A.B.: Woran arbeitest Du derzeit? Was wird als Nächstes von Dir erscheinen? Worauf dürfen sich Deine Leser freuen?
B.B.: Ich bin fast fertig mit einer Baker Street Tales-Novelle. Leider hatte ich ein halbes Jahr lang eine totale Schreibblockade, was mir wirklich nur sehr selten passiert. Das war eine scheußliche Phase. Den Bildschirm anschauen und kein Wort schreiben können, das quält! Ansonsten habe ich eine Romance angefangen über den „Löwenmenschen“ Lionel, der im 19. Jahrhundert eine Zirkus-Attraktion und ein großer Herzensbrecher war. Meine Großmutter hat den im Wiener Prater gesehen und mir von ihm erzählt, als ich noch ein kleines Mädchen war. Anscheinend hat die Oma auch ihr Herz an ihn verloren, da mir die Geschichte solchen Eindruck machte…

A.B.: Wieder einmal vielen Dank für das ausführliche Beantworten meiner Fragen. Und bis zum nächsten Part des Interviews.
B.B.: Ja, an Geschwätzigkeit hat es mir noch nie gefehlt (lacht)

Weitere Interviews mit Barbara Büchner

Büchner, Barbara Büchner, Barbara
Dieser Roman ist ein bisschen anders als „Die seltsamen Särge“ und „Das verschwundene Dorf“. - interviewt von Alisha Bionda (22. Februar 2017)
Büchner, Barbara Büchner, Barbara
Je kürzer eine Textform ist, desto schwieriger ist es, sie zu schreiben. - interviewt von Alisha Bionda (27. August 2016)
Büchner, Barbara Büchner, Barbara
Dass ich geradezu verliebt in den Gentleman-Detektiv und seinen treuen Watson bin, das ist deutlich zu merken. - interviewt von Alisha Bionda (10. November 2014)
[Seite 1] [Seite 2] [Seite 3] [Seite 4]


[Zurück zur Übersicht]

Manuskripte

BITTE KEINE MANUS­KRIP­TE EIN­SENDEN!
Auf unverlangt ein­ge­sandte Texte erfolgt keine Antwort.

Über LITERRA

News-Archiv

Special Info

Batmans ewiger Kampf gegen den Joker erreicht eine neue Dimension. Gezeichnet im düsteren Noir-Stil erzählt Enrico Marini in cineastischen Bildern eine Geschichte voller Action und Dramatik. BATMAN: DER DUNKLE PRINZ ist ein Muss für alle Fans des Dunklen Ritters.

LITERRA - Die Welt der Literatur Facebook-Profil
Signierte Bücher
Die neueste Rattus Libri-Ausgabe
Home | Impressum | News-Archiv | RSS-Feeds Alle RSS-Feeds | Facebook-Seite Facebook LITERRA Literaturportal
Copyright © 2007 - 2018 literra.info