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Duisburger Autoren: Lars Erik Schütz und PestlandLars Erik Schütz![]() Website: http://www.larsschuetz.de/ Lars Schütz, Jahrgang 1992, lebt in Duisburg und studiert Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Geschichten erzählen wollte er schon immer und als er merkte, dass sein Zeichentalent für Comics nicht ausreichte, konzentrierte er sich allein aufs Schreiben. Seinen ersten Roman veröffentlic...
Duisburg, im Jahre 1349. Der Schwarze Tod hat den Icherzähler, den ehemaligen Tempelritter Lucien de Courogny, fest im Griff. Sind es Visionen, die ihn von einem wahrhaft teuflischen Verfolger im Fieberrausch erzählen lassen, oder Gewissensbisse gegenüber seinen ehemaligen Mitbrüdern? Was liegt Lucien so sehr auf der Seele, dass er aus dem Duisburger Minoritenstift ins Umland flieht, das unter dem Griff der Pest noch schlimmer erzittert als die Stadt? Lars Schütz sagt es gleich zu Beginn: Pestland ist „kein historischer Roman im klassischen Sinne“, sondern ein „Roman über die Pest, nicht über die Zeit ihres Auftretens“. Der Leser bekommt keine historischen Anekdoten, verbrämt in schmuckem Gewand, geliefert, sondern wird mit einigen Rätseln konfrontiert, die er gefälligst selbst lösen soll. Mitdenken, nicht allein unterhalten lassen soll sich der Leser. Die Unterhaltsamkeit kommt nicht zu kurz, dafür sorgen Luciens Abenteuer und sein junger Reisegefährte Simon samt Hund. Gemeinsam suchen sie einen Alchemisten, der ein Heilmittel gegen die Pest gefunden haben soll – allerdings, so berichtet Simons Großvater, mit einer bedauerlichen Nebenwirkung: Wahnsinn. Lucien, der immer wieder von einer dämonischen Stimme des Verrats und Mordes angeklagt wird, und Simon hoffen, den Alchemisten mit einem inzwischen wirksamen Heilmittel anzutreffen. Doch nicht allein die dämonische Stimme und ein merkwürdiges, nur für Lucien hörbares Läuten erschweren die Reise. Simon benimmt sich zusehends seltsam, und im Pestland herrscht das Gesetz des Stärkeren. Vielversprechend ist Pestland, der Roman von Lars Schütz, auf jeden Fall. Seine Stärke liegt in den Beschreibungen des Duisburger Umlandes und vor allem in der Konsequenz, mit der er die Auswirkungen des Schwarzen Tods beschreibt. Menschen sterben qualvoll, aber Lars Schütz wendet den Blick auf die Infizierten oder diejenigen, die vielleicht überlegen. In einer Wirtschaft beispielsweise feiern Pestkranke eine hemmungslose Orgie, denn – morgen kann es ja bereits zu spät sein! Anarchie und Gewalt sind die Resultate der schwindenden Weltordnung, und Lars Schütz beschreibt sie sehr gut, diese menschlichen Facetten, das bröckelnde Mitgefühl. In Situationen, in denen der Mensch sein wahres Gesicht zeigt (und meist, aber nicht ausschließlich, ist es eine hässliche Fratze, die zum Vorschein kommt) läuft er zur Bestform aus. Was das Ende angeht, nun ja, es war nicht so schwer zu kombinieren, was das Geräusch bedeutet, das Lucien immerzu vernimmt. Allerdings verpackt er die „Lösung“ so verschachtelt und verbirgt sie hinter so vielen anderen Geschichten innerhalb der Geschichte, dass es beinahe gleichgültig ist, wie schnell man auf die Lösung kommt. Es ist ja kein Kriminalroman, der den Lesern präsentiert wird. Ich freue mich schon auf die nächsten Bücher von Lars Schütz – lange warten muss ich nicht, denn sein nächstes Buch erscheint am 08. August in Carlsens neuem, rein digitalen Label Impress und heißt „Göttersturz“. ![]() LITERRA[i]tour[/i]
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