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SunQuest – was ist das überhaupt?


»SunQuest – was ist das überhaupt? Hab ich noch nie gehört!«
So erlebten wir es in Garching, auf dem Con 2007.
Monatelang hatten wir Werbung gemacht, Prospekte verschickt, Anzeigen geschaltet, waren auf der Leipziger Buchmesse vertreten, hatten uns in Foren unbeliebt gemacht, Klinken geputzt und ein paar Millionen potenzielle Käufer auf Knien angefleht, ein Abo abzuschließen - und trotzdem waren Fans bass erstaunt, als wir Sonntag Vormittag unsere Serie präsentierten.
Dafür dann aber auch mit einem Paukenschlag, einem fast vierminütigen Trailer, der uns die gesamte Aufmerksamkeit der anwesenden Interessenten sicherte.

Trotz der frühen Stunde waren etwa einhundert Leute gekommen, um unsere Serie kennenzulernen. Die Nervosität auf beiden Seiten war groß – wir Macher, weil es sich immerhin um unser bisher größtes und aufwendigstes Projekt im Verlag handelt, in dem eine Menge Herzblut steckt. Und die Zuschauer, die immer wieder verstohlen überprüften, ob die Notausgänge auch nicht verriegelt waren, falls es sich um eine verkappte Badekappenveranstaltung mit Heizdecken im Sonderangebot handeln sollte.

Eine Menge Zeichner und Autoren tummelten sich auf der Bühne. Insgesamt wirken über zwanzig Leute am Erfolg der Serie mit. Möchte man gar nicht glauben bei sechs Bänden. Es ist jedenfalls eine turbulente und abwechslungsreiche Tätigkeit, da ich die Anlaufstelle für alles bin und wegen der Serienrelevanz auch das Lektorat machen muss.
Die Geschichten, die inzwischen hinter den Büchern stehen, würden schon fast selbst Bücher füllen.
Ich picke mal ein aktuelles Beispiel heraus:
Band 3, bei dem beinahe alles schiefgegangen ist. Zunächst einmal geriet ein Autor in Terminschwierigkeiten, was die Überarbeitung sehr eng eingrenzte, und der Illustrator fiel gleich ganz aus – meldete dies gelassen einen Tag vor Abgabetermin, und daher musste in Lichtgeschwindigkeit Ersatz gefunden werden. Dann, bei bereits weit überfälliger Satzlegung, stellte sich heraus, dass das Ende von Band 3 nicht mit dem Anfang von Band 4 übereinstimmte. Vom fertigen Satz dann meldete die Agentur, dass Seitennummerierungen fehlten. Auf dem Buchrücken des Umschlags stimmte der Stand nicht. Zu guter Letzt entschied die Druckerei, kurz vor der Frankfurter Buchmesse umzuziehen und verschob den vereinbarten Auslieferungstermin ungefragt um eine Woche. An besagtem Tag aber musste ich bis nach Einbruch der Dunkelheit warten, bis das gebrechliche Transportmobil bei mir eintuckerte. Immerhin ein Glück, dass es überhaupt durchkam, denn seit Monaten ist bei uns die Straße aufgerissen und die Anreise teilweise sehr abenteuerlich oder völlig unmöglich. (Die Folgen sind Wasser im Keller, keine Müllabholung mehr, und dergleichen, aber das nur am Rande.) Am nächsten Tag schaffte ich es gerade noch, die nächtens verpackten Büchersendungen (wer braucht schon Schlaf) zur örtlichen Poststelle zu bringen. Zurück auf meinen Hof konnte ich dann nicht mehr fahren, weil meine Einfahrt inzwischen weggerissen war und ein Abgrund vor meterhohen Kiesbergen lauerte. (Das passierte innerhalb eine halben Stunde.) Man hatte wohl vergessen, mir das mitzuteilen. Na ja, besser war das Auto draußen als drin. Und auf dem Rückweg hatte ich nichts mehr zu transportieren. Hauptsache, die Bücher waren ausgeliefert.

Es ist erstaunlich, was alles schiefgehen kann – und trotzdem klappt es irgendwie immer. Gerade noch so. Man denkt sich jedes Mal: Das muss beim nächsten Buch aber anders werden. Oder man fragt sich: Warum tue ich mir das an?
Aber dann, wenn ich das fertige Produkt in Händen halte, weiß ich es wieder genau. Dann ist es, als stünde ich im Licht der drei Sonnen.
http://www.fabylon-verlag.de
© http://www.fabylon-verlag.de

SUN QUEST
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vom 24. Okt. 2007


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