Hölle, Holmes und Halloween

Am 31. Oktober entführte Tanya Carpenter passend zur Nacht, in der die Toten zwischen ihrer und der Welt der Lebenden wandeln, 18 begeisterte Zuhörer in Geschichten über Vampire, Dämonen und Höllendiener. Der Seehof am Aartalsee hatte hierzu seinen Speisesaal in eine Gruft verwandelt, in der sich neben grinsenden Kürbissen mit flackernden Augen auch allerhand (Filz-)Spinnen tummelten. Selbst die Speisekarte – auf der so schmackhafte Dinge wie abgehackte Finger, Krampfadernester und Graberde angepriesen wurden – setzte schon Spinnweben an. Der ein oder andere Zombie hatte auf den Tischen seine Augäpfel verloren und mancher Vampir seine Fangzähne vergessen. Als Aperitif wurde stilecht ein Cocktail aus Blut gereicht. Sogar der Kellner bewies geisterhaftes Talent, indem er wie ein Schatten agierte, damit alle Anwesenden stets versorgt waren und das Timing mit der Küche stimmte.

Nachdem die leicht erkältete Autorin die Gäste beruhigen konnte, dass ihre tiefe Stimme nichts mit dämonischer Besessenheit zu tun habe und man dem Exorzisten daher wieder absagen könne, startete das Programm mit einem Auszug aus ihrer Vampirserie „Ruf des Blutes“. Gebannt lauschten die Gäste der Begegnung von Melissa Ravenwood mit den dunklen Crawler-Vampiren. Soviel Spannung machte hungrig, weshalb die Kürbissuppe mit Zwergenhirneinlage regen Zuspruch fand.
Direkt im Anschluss musste sich Meisterdetektiv Sherlock Holmes einem Dämon stellen. „Der Gesichtslose“ von Guido Krain ließ den ein oder anderen im Raum erschaudern. Gut, dass man sich danach mit dem Hauptgang stärken konnte, ehe man dem wahnsinnigen Profikiller Damian ins Unlicht folgen musste. Nach dem Dessert lud dann noch Gräfin Vivianne von Desmodia in ihr gruseliges Gemäuer ein. Hierzu gab es als keines Give-Away für die Gäste noch die passende Grafik von Künstlerin Gaby Hylla, welche sowohl von ihr als auch von Tanya Carpenter, die die dazugehörige Geschichte verfasste, signiert war.

Im Anschluss gab es reichlich Gelegenheit zum Plausch mit der Autorin und zum Erwerb signierter Bücher. Die einhellige Frage nach dem nächsten Lesungstermin zeigt deutlich, dass es ein rundum gelungener Event war, dem hoffentlich noch weitere folgen werden.

TRIADEM
Beitrag Hölle, Holmes und Halloween von Tanya Carpenter
vom 04. Nov. 2011

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