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Entwicklungsbad des Okkulten


IN DER DUNKELKAMMER:
Entwicklungsbad des Okkulten

Der Markt explodiert, doch so richtig massentauglich wird der Okkultismus nicht. Reicht es nicht vollkommen aus, einige starke Thesen aufzustellen, mit ein wenig Hokuspokus zu verbinden und zu hoffen, daß jemand darauf hereinfällt?
Die Geschichte ist ein wenig verzwickter – diese Rubrik möchte dieser Tatsache gerecht werden. Okkultismus stellt einen Versuch dar, nicht offensichtliche Zusammenhänge zu erforschen. Der Leser säße einem Trugschluß auf, würde er meinen, diese Art der Weltsicht würde erst seit unseren Tagen an Bedeutung gewinnen. Sie hat sich im Verlauf der abendländischen Geschichte stets als Methode der Wissensbeschaffung bewährt: man befragte die Spiegel, um sich mit Engeln über die göttliche Vorsehung im Kosmos bewußt zu werden oder mischte in der Retorte des alchemistischen Labors Stoffe zusammen, um dem Stein der Weisen näherzukommen. Wenn man versucht, nicht allzu naiv an eine Erforschung des Okkulten zu gehen, so ist es möglich, abzuwägen, was unter einer besonderen Perspektive durchaus im Rahmen des Möglichen ist und was irrige Spekulation bleibt. Als Methode bietet sich hierbei ein kritischer Trickkünstler mit Namen Baltasaltus an. Er wird uns immer wieder mal in die Dunkelkammer der Geschichte und Kultur führen, um dort einige verstaubte Requisiten herauszuholen, neueste Publikationen zu diesem Thema hinzuziehen und zeitweilig Personen aus diesem Feld zum Gespräch bitten. Hierbei ist es nicht von Belang, ob diese Menschen noch leben oder bereits den Weg aller irdischen Dinge gegangen sind.
Der bekannte französische Okkultist des 19. Jahrhunderts, Papus, schreibt folgendes:
"Die Wissenschaft der Alten ist die Wissenschaft vom Verhüllten, vom Esoterischen, die der Modernen ist die vom Sichtbaren, vom Exoterischen. Halten wir uns von diesen Tatsachen aus das gewollte Dunkel näher vor Augen, mit dem die Alten ihre wissenschaftlichen Symbole bedeckt haben, und wir werden folgende annehmbare Definition der Wissenschaft des Altertums aufstellen:

Die verhüllte Wissenschaft – scientia occulta
Die Wissenschaft vom Verhüllten – scientia occultati
Die Wissenschaft, die verhüllt, was sie entdeckt hat – scientia occultans.

Das ist die dreifache Definition der OKKULTEN WISSENSCHAFT." (Papus 1997: 44)

In dieser DUNKELKAMMER sollen interessante Facetten des Okkulten beleuchtet werden. Das Dunkel hängt vom Licht ab, und anders herum. Die Faszination am Obskuren motiviert sicher einen Großteil der interessierten Leser dieser Kolumne. Dieser Aspekt muß nicht gezwungenermaßen zu einer unreflektierten Auseinandersetzung mit okkultistischer Tradition und neuen Ansätzen führen. In der DUNKELKAMMER scheint zweifelsohne mein eigenes Verständnis durch, wenn ich auch versuchen möchte, Rezensionen aktueller Publikationen in diesem Bereich mit der bestehenden Tradition gegenzuzeichnen. Hierzu lehne ich mich an Verfahren an, die scheinbar Unvereinbares kurzschließen. Das funktioniert in etwa so, daß ein Hintergrundartikel über hypnotische Techniken und Suggestion den Leser auf eine aktuelle Publikation zum Feld der Ritualmagie vorbereitet. Die historischen Wurzeln der heutigen esoterischen (Um-) Triebe werden offen gelegt.
Es kommt letzten Endes darauf an, die Durchführbarkeit mancher Thesen am kritischen Außenblick zu prüfen. In einem Wissensfeld, das sich vor allem durch höchst spekulative Thesen auszeichnet, sollte der Schreiber nie ungefragt alles hinunterschlucken. Eine Beschäftigung mit der Esoterik und dem Okkultismus (worunter man die speziellen Techniken der Esoterik, wie Tarotkarten, Astrologie, Alchemie, Yoga, Vorhersagung, Prophetie uvm. fassen könnte) erweitert den Blick auf die menschliche Vorstellungskraft. Es geht vor allem darum, die verhüllten Beziehungen zwischen den Dingen zu entlüften. Dabei ist nicht ganz auszuschließen, daß ein neuer Mythos auf der Grundlage der aufgeschlüsselten Geheimnisse geschrieben wird.
Der Mythos einer DUNKELKAMMER, in die das Licht der Kunst dringt. Die Kunst liegt darin, sich nicht vom behandelten Thema einnehmen zu lassen.

Dominik Irtenkauf, 2007

IN DER DUNKELKAMMER
Beitrag Entwicklungsbad des Okkulten von Dominik Irtenkauf
vom 02. Apr. 2007


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