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Terror
In nicht allzu ferner Zukunft wird der Schriftsteller Paul Fadhill, Engländer muslimischer Abstammung, von dem derzeitigen totalitären Regime in Haft genommen, weil er in seinem neuesten Roman eine satirische Floskel über ein Attentat auf den Premierminister hat einfließen lassen. Unter der grausamen psychischen, wie physischen Folter flüchtet sich Fadhill im Geist auf die fiktive Welt Stygia. Doch auch dort hält der Terror Einzug und macht Fadhills alter Ego Fremant zum Gejagten
Meinung:Erschienen unter dem Genrelabel Science Fiction wartet Terror keineswegs mit Aliens, hypermoderner Technik oder gar Raumschiffen auf, sondern entwickelt eine dunkle Zukunftsvision, die angesichts der momentanen Terror-Hysterie keineswegs so abwegig erscheint. Dabei steht das totalitäre Regime, welches Paul Fadhill zum Opfer fällt, weit weniger im Vordergrund wie die Hauptfigur selber, deren Pein vom Autor in eindringlicher Art und Weise dargestellt wurde. Befremdlich, bizarr und surreal mutet die Welt Stygia an, in die sich Paul Fadhills multiple Persönlichkeit flüchtet, um den realen Qualen zu entrinnen. Dabei wurde Fadhills Geist bereits derart gebrochen, dass der Terror auch in seiner alternativen Welt zum festen Bestandteil wird. Stygia als Kolonialplanet der Menschheit beinhaltet den Großteil der Science Fiction-Komponente, entwickelt im Laufe der Handlung aber auch trockene und langweilige Passagen, und gerade die Fremdartigkeit und die Surrealität schaffen eine Distanz zum Leser, die das Buch stellenweise dröge erscheinen lässt. Erst wenn Fadhill wieder im Hier und Jetzt, das heißt in den kargen Räumen seiner Peiniger angekommen ist, gewinnt die Geschichte wieder an Tempo und Dramatik. Aldiss schuf mit Terror ein gutes und wichtiges Buch über die traurigen Blüten, welche Angst und Fremdenfeindlichkeit treiben können. Der Stil des Autors ist bisweilen etwas sperrig und gehört gewiss nicht zur leicht verdaulichen Kost, ebenso wenig wie die Thematik. Terror ist originell, grausam und keine einfache Unterhaltungsliteratur und sollte auch nicht als solche angesehen werden. Trotz seiner Längen regt das Buch zum Nachdenken an.Aufmachung:Das Science-Fiction-Paperback präsentiert sich als hochwertig aufgemachtes Buch mit einem schlichten, wirkungsvollen Cover, großartiger Papierqualität und einem hervorragenden Lektorat.Fazit:Dunkle Zukunftsvision, wie sie morgen schon Realität sein könnte. Unter physischer und psychischer Folter flüchtet sich der Geist von Paul Fadhill auf den fiktiven Planeten Stygia. Die Passagen auf der fremden Welt lesen sich oft trocken und langatmig. Trotzdem ist Terror ein wichtiger Beitrag zum Thema Angst und Gewalt. 26. Sep. 2009 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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