Die Edition Phantasia wurde 1984 von den Phantastik-Enthusiasten Joachim Körber und Uli Kohnle, sowie Thomas Bürk gegründet (der 1993 aus dem Verlag ausschied), da sie es leid waren, dass die phantastische Literatur in Deutschland damals fast ausschließlich in lieblosen Taschenbuchausgaben präsentiert wurde.
Nach dem Vorbild amerikanischer Kleinverlage entstand eine Edition, die anspruchsvolle phantastische Romane und Erzählungen in gediegener Aufmachung präsentieren sollte. Dieses Konzept zieht sich bis heute als roter Faden durch das Verlagsprogramm.
Von Anfang an präsentierten die Verleger nicht nur zeitgenössische Autoren, sondern versuchten auch, Vergessene wieder in den Blickpunkt der literarischen öffentlichkeit zu rücken, etwa den deutschen Schriftsteller Paul Scheerbart, dessen in der deutschen Literaturgeschichte singulär einzigartiges Werk zu Unrecht in Vergessenheit geraten war. Ein weiterer Klassiker, der heute dem deutschen Publikum vorgestellt werden soll, ist der Franzose Alphonse Allais, der in seiner Heimat längst zum Kanon anerkannter Klassiker zählt und mit seinen skurril-boshaften Satiren in einem Atemzug mit Kollegen wie Alfred Jarry genannt wird. In Deutschland blieb er so gut wie unbekannt, was sich mit einer ersten Auswahl - überwiegend Phantastica und contes gruels -, die 2008 erscheint, ändern soll.
Dem von Lesern wie Feuilleton geäußerten Wunsch nach Büchern mit mehr „Breitenwirkung“ entsprachen die Verleger 2004 mit der Gründung der Phantasia Paperbacks. Diese präsentieren einerseits neue Autoren, die in großen Verlagen auf Grund angeblich nicht vorhandenen „Verkaufspotenzials“ keine Chance haben (Beispiel: der in den USA hoch angesehene, mehrfach preisgekrönte Lucius Shepard, dessen komplexe, zeit-, gegenwarts- und kulturkritische Romane von fast allen einschlägigen Verlagen als „zu schwierig“ abgelehnt wurden). Und dass Autoren wie der Brite J. G. Ballard, der in seiner Heimat zu den bedeutendsten Gegenwartsschriftstellern gezählt und von prominenten Kollegen wie Will Self, Martin Amis oder Doris Lessing geschätzt wird, in Deutschland keinen Verlag mehr findet, gereicht nach Meinung der Edition-Phantasia-Verleger dem hiesigen Literaturbetrieb nicht gerade zum Ruhm.
Die Verleger sind der festen überzeugung, dass es möglich ist, eine anspruchsvolle Literatur zu präsentieren, bei der das Lesevergnügen freilich nicht zu kurz kommt. Unterhaltung (auch wenn diese Bezeichnung speziell in Deutschland gerade im Hinblick auf Literatur als anrüchig gilt) ist ein Aspekt, der im Verlagsprogramm nicht zu kurz kommt, freilich fern von Eskapismus, den Fantasy oft in den Mittelpunkt stellt.
Im Frühjahr 2008 wurde als dritte Programmschiene das neue Imprint „k u k“ - Kürzel für „Körber & Kohnle“ aus der Taufe gehoben. Die gebundenen (nicht limitierten ) Titel sollen das Programm für weniger Phantastik-bezogene Gegenwartsliteratur und - eventuell - Sachbücher zur Phantastik, populären Kultur und Musik erweitern, damit das Programm endgültig alle Interessen der Verleger repräsentiert, die zwar in einem hohen Maße - aber nicht ausschließlich - der Phantastik gelten.
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Die Edition Phantasia wurde 1984 von den Phantastik-Enthusiasten Joachim Körber und Uli Kohnle, sowie Thomas Bürk gegründet (der 1993 aus dem Verlag ausschied), da sie es leid waren, dass die phantastische Literatur in Deutschland damals fast ausschließlich in lieblosen Taschenbuchausgaben präsentiert wurde.
Nach dem Vorbild amerikanischer Kleinverlage entstand eine Edition, die anspruchsvolle phantastische Romane und Erzählungen in gediegener Aufmachung präsentieren sollte. Dieses Konzept zieht sich bis heute als roter Faden durch das Verlagsprogramm.
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