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Startseite > Rezensionen > Florian Hilleberg > Science-Fiction > Earthcore

Earthcore

EARTHCORE

Scott Sigler
Roman / Science Fiction

Otherworld Verlag

Fester Einband, 496 Seiten
ISBN: 978-390260704-1

Jun. 2008, 1. Auflage, 21.95 EUR
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Durch einen Indianer erfährt der Goldsucher Sonny von einer riesigen Platin-Mine innerhalb der Wah-Wah-Mountains von Utah. Auch der Bergbaukonzern Earthcore bekommt Wind von der Sache und der Geschäftsführer Connell Kirkland macht Sonny ein Angebot, das dieser nicht ausschlagen kann, damit Earthcore die uneingeschränkten Schürfrechte erhält und als erster Anspruch auf die Mine erheben kann. Die vorsichtigen Hochrechnungen der Wissenschaftler von Earthcore werden von der Wirklichkeit weit übertroffen, denn scheinbar handelt es sich bei der Mine um das größte reine Platinvorkommen weltweit. Merkwürdig ist lediglich das riesige Höhlensystem, das im Bergmassiv entdeckt wird. Als Sonny weiter recherchiert stößt er auf mysteriöse Unfallanzeigen und Vermisstenmeldungen. In der Sprache der Indianer, die das Gebiet meiden, werden die Felsen Begräbnisberg genannt. Doch woher stammen die sonderbar geformten Platinmesser, die auf eine uralte, ausgestorbene Zivilisation hindeuten? Fragen, auf die Connell Kirkland und sein Team innerhalb der Wah-Wah-Mountains Antworten finden. Antworten, die das Ende der Menschheit heraufbeschwören können …

Meinung:

Scott Sigler gehört mittlerweile zu den bestverkauften amerikanischen Autoren in Sachen Science-Fiction und Horror und wird von vielen Lesern und Kritikern bereits als Nachfolger von Michael Crichton gehandelt. Seine Stärke sind originelle Plots, gewissenhafte Recherchen und jede Menge Action. Diese Faktoren werden auch bei seinem Science-Fiction-Thriller „Earthcore“ voll und ganz erfüllt. Dieser erschien zunächst als erster exklusiver Podcast-Roman und fand auf Anhieb rund 10.000 Abonnenten, was natürlich nichts über die Zahl derjenigen aussagt, die den Roman tatsächlich gelesen haben. Lohnen tut es sich auf jeden Fall, obwohl man eine gewisse Affinität zu dieser Art Literatur haben sollte. Die düstere Bedrohung innerhalb eines weitverzweigten Tunnelsystems sorgt für eine eindringliche Atmosphäre, die bisweilen stark an Ridley Scotts ALIEN erinnert. Zudem erfährt der Roman nach ungefähr der Hälfte an Seiten eine bizarre Wendung, die aber durchaus reizvoll ist. So ganz konnte sich Sigler jedoch offensichtlich nicht entscheiden, wer denn nun die Hauptperson des Romans sein sollte, denn zu Beginn wird der Fokus stark auf den Goldsucher Sonny gerichtet, der mit fadenscheinigen Argumenten in das Earthcore-Lager eingeschleust wird. Doch bereits nach der Recherche über vergangene, gescheiterte Expeditionen rückt der liebevoll und authentisch gezeichnete Charakter in den Hintergrund. Ein weiterer wichtiger Protagonist ist Connell Kirkland, der Manager von Earthcore, der durch den Tod seiner Frau, zu einem zynischen und hartherzigen Menschen wurde, der lediglich im Interesse seiner Firma handelt. Im Laufe der Handlung macht der Charakter eine tiefgreifende Wandlung durch, bleibt aber nichtsdestotrotz seltsam emotionslos, da die Metamorphose vom profitorientierten Wirtschaftsmagnaten zum philanthropen Helden sehr abrupt erfolgt und wenig glaubhaft ist. Auch die Schilderungen im Erdinnern und das Durchhaltevermögen von Kirkland und seinen Gefährten angesichts von Temperaturen über 70 Grad und mehr wirkt stark übertrieben. Gerade in der ersten Hälfte des Romans findet der Leser zudem ausgeprägte Längen und es dauert eine gewisse Zeit, bis die Geschichte in Fahrt kommt. Nichtsdestotrotz ist „Earthcore“ ein packender Thriller, der von Michael Krug exzellent übersetzt wurde.

Aufmachung:

Die Hardcover aus dem Otherworld-Verlag sind immer eine Augenweide und verwöhnen das Auge des Leser mit einer gefälligen Schriftgröße. Da sind einige Druckfehler durchaus zu verschmerzen. Das Papier ist äußerst stabil und ein schmuckes Lesebändchen bildet das Sahnehäubchen auf der herausragenden Gestaltung. Das Covermotiv auf dem Schutzumschlag zeigt eines jener mysteriösen Halbmondmesser aus Platin.

Fazit:

Spannend und düster erzählter Science-Fiction-Thriller mit einem originellen Plot. Der Lesespaß wird jedoch durch Schwächen in der Charakterisierung und Längen in der ersten Hälfte des Romans gedämpft.

08. Jul. 2010 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2566 Rezensionen
März 2018: 2 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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