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Portal des Vergessens
Der Student Peter, dessen Eltern bei einem Unfall ums Leben kamen, wird immer wieder von heftigen Albträumen geplagt. In einer mittelalterlichen, fantastischen Welt lebt er als Vryn, dem jüngeren von zwei Brüdern, auf dem Bauernhof seines Vaters. Sein Bruder Vorlokk träumt davon ein großer Krieger zu werden, und dieser Traum scheint in Erfüllung zu gehen, als fremde Männer auf dem Hof des Vaters erscheinen und die beiden Brüder auffordern gegeneinander zu kämpfen. Der Sieger soll mit ihnen kommen und zum Krieger ausgebildet werden. Volokk gewinnt den Zweikampf. Der gebrochene Vater, der die Fremden offenbar kennt, fängt an auch Vryn das Kämpfen zu lehren. Dieser macht sich Jahre später auf den Weg zu König Barvhan, um ihn um Hilfe zu bitten, denn Vorlokk hat sich Rhulfar angeschlossen, der nach der absoluten Macht strebt. Meinung:Stephan R. Bellem ist der junge deutsche Fantasy-Autor, der sich mit Bluttrinker und den Chroniken des Paladins einen Namen gemacht hat. Sein Metier ist die klassische Fantasy-Kost, in der Gut gegen Böse kämpft. Mit den Grautönen hingegen geht Bellem, wie so viele seiner Kollegen, weitaus sparsamer um. So ist es für den Leser nicht sonderlich schwer seine Sympathien zu verteilen. Für den geübten Leser des Genres ist der Plot auch nicht sonderlich überraschend. Bellem hat das Rad nicht neu erfunden, sondern lediglich versucht ihm weiteren Schwung zu verleihen, was ihm nur unzureichend gelungen ist. Zu einseitig und oberflächlich ist die Charakterisierung der Protagonisten, um wirklich mit Peter alias Vryn und seinen Gefährten mit zu fiebern. Gerade die ersten Kapitel lesen sich eher wie ein Jugendroman: äußerst unterhaltsam und kurzweilig, aber nicht besonders anspruchsvoll. Erst in der zweiten Hälfte des Buches werden die Kämpfe brutaler und die Sexualität eindeutiger. Nichtsdestotrotz fehlt dem Roman das gewisse Etwas, und wenn man den Eindruck bekommt, dass die Story richtig an Fahrt aufgenommen hat, ist das Buch bereits zu Ende. Hinzu kommt ein sehr zurückhaltendes Lektorat. Dialoge werden gelacht, gelächelt und genickt:Dann nehmen wir das einfach in unsere Liste mit Forderungen auf, lachte Frank. Sicherlich kein Beinbruch, aber es klingt einfach unelegant und albern. Die kitschige Liebesgeschichte, die gerade am Ende des Romans deutlich zum tragen kommt, dürfte lediglich die Romantiker unter den LeserInnen ansprechen. Ein Buch, an dem nur eingefleischte Genre-Fans ihre Freude haben werden. Aufmachung:Das Cover des Romans ist ein echter Augenschmaus und das Paperback, inklusive Klappenbroschur, liegt wunderbar in der Hand. Papierqualität und Satzspiegel sind hervorragend und gestalten das Lesen sehr angenehm. Die Titelillustration ist äußerst kunstvoll, hat mit dem Inhalt des Romans aber, bis auf das kreisrunde Portal, kaum etwas zu tun.Fazit:Solide High-Fantasy, die geschickt mit der Realität verknüpft wurde. Stil, Handlungsaufbau und Charakterisierung sind auf eine jugendliche Zielgruppe zugeschnitten. Ein unterhaltsamer Roman, der ein wenig hinter den Erwartungen zurückbleibt. 07. Mar. 2011 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. Weitere Rezensionen
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