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Die Einsamkeit des Todbringers
Nach einem grauenhaften Unfall, bei dem sein Kumpel getötet wurde, wird der Paketbote Dignon Malloy als arbeitsunfähig eingestuft. Fortan lebt er in den Tag hinein, seine einzigen sozialen Kontakte sind sein Kater Mr. Tibbs, sowie sein Bruder Wilma, ein Transvestit. Eines Tages erwirbt er in einem Antiquariat ein altes, gelesenes Taschenbuch mit dem sonderbaren Titel „Mystische Wesen in einer sterblichen Welt“. Auf der Innenseite des Buchdeckels steht der Name Bree Harper und eine Telefonnummer. Sofort spürt Dignon sich zu der Unbekannten hingezogen und beschließt sie anzurufen. Dignon behauptet das Buch im Park gefunden zu haben und will es nun seiner eigentlichen Besitzerin zurückgeben. Bree, die zu vergessen haben scheint das Buch verkauft zu haben, ist gerührt von der Geste. Doch ihr krankhaft eifersüchtiger Ex-Freund beendet das Treffen abrupt. Zum Glück vergisst Bree in der Aufregung das Buch mitzunehmen, so dass Dignon einen Grund für ein weiteres Treffen findet. In der Zwischenzeit wird er jedoch von dem Inhalt des Buches mehr und mehr gefesselt. Ist Bree Harper wirklich die nette, attraktive Frau oder vielmehr eine gefährliche Sirene? Und ist er selbst der geheimnisvolle Todbringer, ein einsames, isoliertes Wesen, dazu verdammt Tod und Verderben über seine Mitmenschen zu bringen? Dignon entgleitet immer weiter der realen Welt, um seiner wahren Bestimmung nachzukommen ... Meinung:Schon jetzt steht der Name Greg F. Gifune für außergewöhnliche und anspruchsvolle zeitgenössische Horror-Literatur. Das vorliegende Buch ist ein weiterer eindrucksvoller Beweis für seine enorme Schaffenskraft. Geradlinigkeit und Vorhersehbarkeit kann man dem Werk jedenfalls nicht vorwerfen, auch Freunde des plakativen, blutigen Horrors werden nicht auf ihre Kosten kommen. Daher ist der Roman in der neuen Reihe PSYCHOTHRILLER goldrichtig platziert. Gifune besticht durch einen intelligenten Schreibstil, der einem gehobenen Niveau entspricht, ohne dabei kompliziert und unverständlich zu sein. Dignon Malloy, zunächst ein gewöhnlicher Mann mittleren Alters, macht es dem Leser leicht, sich mit ihm zu identifizieren und dem Autor gelingt es fast spielerisch die Gefühle und Handlungen des Anti-Helden authentisch und glaubhaft wirken zu lassen. Das Buch entwickelt von Beginn an eine sehr dichte Atmosphäre, die den Leser sofort gefangen nimmt und bis zum Schluss nicht mehr loslässt. Dabei nimmt das Drama erst langsam Fahrt auf, nur um am Ende unaufhaltsam dem Finale entgegen zu rasen. Gifune verbindet auf unnachahmliche Weise Horror mit Elementen des Psychothrillers und des Krimi Noir. Gerade das Ende, insbesondere in dem Horror- und Thriller-Genre nicht selten enttäuschend, fügt sich harmonisch in das Gesamtwerk ein und eröffnet dem Leser eine gänzlich neue Perspektive. Vor allem in Sachen Charakterdarstellung gehört Gifune schon jetzt zu den herausragendsten Schriftstellern des Genres. „Die Einsamkeit des Todbringers“ ist ein ungewöhnlicher Roman, der in keiner Sammlung ernsthafter Thriller- und Horror-Literatur fehlen sollte.Aufmachung:Das Cover ist in seiner Symbolik von ungeheurer Intensität und offenbart erst nach dem Lesen den Bezug zur Geschichte. Satzspiegel und Lektorat sind hervorragend, ebenso wie die hochwertige Papierqualität. Die tolle Lederoptik des Umschlags rundet den sehr guten Gesamteindruck ab.Fazit:Herausragender Thriller Noir mit Horror-Elementen. Gifune beweist sich abermals als anspruchsvoller Schriftsteller mit einer Affinität für tragische Figuren und außergewöhnliche Plots. 16. Sep. 2011 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. Weitere Rezensionen
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