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Die Einsamkeit des Todbringers
- Die erste Erwähnung eines solchen Lebewesens findet sich im antiken Griechenland, wo Geschöpfe, die sich als >Thanatos Katasekevastis< (was wörtlich übersetzt >Todbringer< oder >Todschaffer< bedeutet) existieren sollen, wenn auch in geringer Zahl. Angeblich sind sie recht friedfertige, traurige, isolierte und einsame Wesen. - INHALTAls Dignon Malloy in einem Antiquariat ein Buch mit dem Titel „Mystische Wesen in einer sterblichen Welt“ erwirbt, ändert sich schlagartig das Leben des ehemaligen Lieferfahrers. Besessen von der Signatur der vormaligen Besitzerin - „Dieses Buch gehört Bree Harper“ - beschließt er, Bree Harper ausfindig zu machen. Zwischen beiden beginnt sich eine Freundschaft zu entwickeln und tatsächlich scheint es, als könne Bree Harper Dignon Malloys emotionale Isolation durchbrechen.- Zwar sind Todbringer von Natur aus melancholisch und nicht gewalttätig, dich unter bestimmten Umständen können solche Wesen gefährlich und äußerst unberechenbar sein. - MEINUNGUnter der erdrückenden Last der eigenen Bedeutungslosigkeit lebt Dignon Malloy sein zurückgezogenes Leben. Bezugspersonen sind lediglich sein/e Bruder/Schwester, ein Transvestit, und seine Kollegen bei der Lieferfirma. Als sein dortiger Partner getötet wird, wird Dignon beurlaubt und verbringt fortan seine Alltage nahezu isoliert in der eigenen Wohnung.Man ahnt bereits früh, dass es für Dignons Isolation einen Grund gibt, der in seiner Vergangenheit zu suchen ist. Greg F. Gifune drängt den Leser sanft in diese Richtung. Der Tod der Mutter wird erwähnt und dass sein Vater ihm die Schuld dafür gibt, denn Dignons Mutter starb bei dessen Geburt. Dass Dignon Maloy allerdings einen weit größeren Schaden davon getragen hat, als zunächst angenommen, enthüllt der Autor erst gegen Ende des Romans. Doch hier hat einen der gleichmäßige Sog des Buches schon zu lange erfasst, um sich gegen das bittere Finale wehren zu können. Immer wieder lässt Gifune die Grenze zwischen gegenwärtiger Realität, Vergangenheit und einer kafkaesken Fantasie-/Traumwelt verschwimmen; Immer wieder verlässt er den linearen Verlauf der Geschichte und spiegelt so die ungeordnete Gedankenwelt seines Protagonisten wieder. Des Öfteren weiß man während der ersten Zeilen eines Absatzes nicht, wo und wann man sich gerade befindet. Obwohl Gifune die Ereignisse aus Dignons Perspektive zeigt, lässt er durchblicken, dass es sich dabei durchaus um eine verzerrte Sicht der Dinge handeln kann. Auch das Finale liefert konsequenterweise keine Aufklärung, welche Wahrheit nun die richtige ist. Das muss jeder Leser für sich entscheiden. Zieht man den Prolog wieder heran, könnte Dignons Sicht der Dinge durchaus die realistische sein. Die deutsche Erstausgabe des Festa-Verlags erscheint als dort als Band 2 der Reihe PSYCHOTHRILLER im Taschenbuchformat. Die Verarbeitung ist wie immer hochwertig ausgefallen. Das Covermotiv spiegelt die melancholische Stimmung des Romans wieder und passt hervorragend zum Prolog und zum Finale. Auch den einzelnen Kapiteln ist dieses Motiv jeweils vorangestellt, wobei hier der Trick angewendet wird, von Kapitel zu Kapitel mehr in das Bild hinein zu zoomen. So entsteht der Eindruck, dass die abgebildete Person immer näher kommt. FAZITEin brillanter, monochromer Albtraum, der auf leise Art mit den Erwartungen des Lesers spielt, in bewährter Festa-Qualität. 26. Sep. 2011 - Elmar HuberDer RezensentElmar Huber![]() Total: 674 Rezensionen (* 1972) kann sich noch dunkel an den "phantastischen Film" im Nachtprogramm des ZDFs erinnern, der damals (nicht zuletzt aufgrund des Zeichentrickvorspanns) schon eine gewisse Faszination ausübte. Weitere Rezensionen
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