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Kastell der Wölfe

KASTELL DER WÖLFE

Buch / Horror

John Sinclair Taschenbuch 73297

Archie May beobachtet von seinem Fenster aus einen jungen, der scheinbar verwildert ist. Eines abends betäubt sein Vater den geheimnisvollen Besucher und bringt ihn zu einem befreundeten Tierarzt. Dort zeichnet der Junge eine Burg, auf die er aufgeregt deutet, denn sprechen kann er nicht. Bevor die beiden Männer weitere Nachforschungen und Untersuchungen anstellen können dringen Wölfe in die Praxis ein und entführen den Jungen.
Zufällig fahren John und Bill an dem Ort vorbei und sehen Wölfe, die eine Schafherde aufmischen. Neugierig wie sie sind forschen sie nach und treffen den Tierarzt bei Esther May, der Mutter von Archie. Der wird ebenfalls von den Wölfen gekidnappt. John und Bill verfolgen die Wölfe bis zu einem alten Kastell. Dort lauert in einem Kellerloch Fenris, der Götterwolf, und seine Helferin Morgana Layton. John überredet sie, die Jungen laufen zu lassen. Zum Abschied lässt sie die Wölfe angreifen, doch der Geisterjäger und sein Freund erledigen die Tiere mit Silberkugeln und bringen Archie zu seinen Eltern und den Wolfsjungen zu Spezialisten.

Meinung:

Schon auf den ersten Seiten verzettelt sich der Autor in Wiedersprüchen. So hat Archie schon mal versucht den Wolfsjungen in sein Zimmer zu locken und eine Seite später möchte er auf keinen Fall, dass der Junge in sein Zimmer kommt.
Darüber hinaus wird zig mal beschrieben wie der Junge aussieht, und dass er auch äußerlich gewisse Attribute eines Tieres aufweist.
Auf Seite 20 sagt der Tierarzt dann zu seinem Freund: „ Nein, Don, ein normaler Mensch ist er nicht.“
Darauf dieser: „Aber er sieht so aus.“
Ein weiterer Punkt, der auffällt ist eher eine Kleinigkeit und mehr witzig als ärgerlich:
Da beschreibt der Autor ein Tongefäß auf dem Schreibtisch von Dr. Wilson aus dem Kugelschreiber herausschauen, und dass von einer Patientenmutter stammt. Allerdings ist Dr. Wilson ein Tierarzt und auch wenn John Sinclair schon mit den merkwürdigsten Fällen konfrontiert wurde, stelle ich mir eine töpfernde Hündin oder Katze doch sehr komisch vor.
Selbstverständlich bezeichnen sich manche Tierhalter auch oft als Mutter ihres kleinen Hundes, weshalb ich diesen Punkt nicht überbewerten möchte.
All diese Aspekte wären auch gar nicht so ärgerlich, wenn die Geschichte ansatzweise spannend gewesen wäre. Aber der ganze Roman ist eine Aneinanderreihung von Bagatellen, ohne Höhepunkte. Völlig überflüssig war die Geschichte um die Beerdigung und der Überfall der Schafherde. Beides wurde nur eingefügt, um John zufällig auf die Spur der Wölfe zu bringen. Ein Zufall, der nicht nur unglaubwürdig ist, sondern auch unnötig, denn das Ehepaar May war sich ja schon einig darüber Scotland Yard zu alarmieren, also wäre der Fall sowieso auf Johns Schreibtisch gelandet.
Einen gekonnt aufgebauten Spannungsbogen sucht man in dem Buch vergebens, und dass das Hauptaugenmerk auf den beiden Jungen liegt ändert daran auch nichts. Im Gegenteil, denn niemand wird wohl daran gezweifelt haben, dass John und Bill die Kinder retten würden. In all dem Gerede wird auch nicht weiter auf die Herkunft der Wölfe und des Wolfsjungen eingegangen. Der Auftritt von Morgana Layton wirkt sehr konstruiert und wiederspricht dabei auch völlig der serieninternen Logik, denn in dem Roman heißt es, dass Morgana die gesamte Zeit über in der Vampirwelt gefangen gewesen war. Das Taschenbuch 73278 scheinen John und Morgana völlig vergessen zu haben. Zu allem Überfluss vermutet John jetzt sogar ein Bündnis zwischen der Werwölfin und Dracula II.
Bedauerlicherweise kommt in dem Buch kein einziger Werwolf vor, mal abgesehen von Morgana Layton, die auf Seite 163 (!) zum ersten Mal auftritt. Dafür, dass sie auf dem Klappentext als Überraschungsstar angekündigt wird, ist das mehr als dürftig.

Aufmachung:

Auf den ersten Blick eigentlich ein recht düsteres und atmosphärisches Cover, wobei der Schädel des Wolfsmenschen ziemlich deformiert aussieht. Auf den zweiten Blick fallen dann auch kleine Schlampereien auf. So sind die Fledermäuse alle dieselben, welche einfach kopiert und mehrfach eingefügt wurden. Gut zu sehen an der Stellung der Ohren und vor allem an der linken Schwinge.

Fazit:


Ein glatter Ausrutscher und ein stinklangweiliges Taschenbuch, welches die einmalige Chance verstreichen lässt die Werwölfe und Morgana Layton in den Vordergrund treten zu lassen.

14. Jan. 2007 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
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